Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
Captain, Sie wissen sehr gut, wie stur Worf sein kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich umstimmen lässt, ist ungefähr so gering wie die …
Stumm beendete Picard den Satz für sie: … dass ich mich umstimmen lasse?
Er stellte sich vor, wie sie ihm ein ernstes, nachdrückliches Nicken schenkte, während in ihren schwarzen Augen ein Funken Belustigung glitzerte. Ganz genau.
Picards Lächeln verblasste, und er seufzte. Es würde niemals möglich sein, eine zweite Deanna zu finden, ganz zu schweigen von einer Freundschaft, wie er sie mit ihr gepflegt hatte. Jedenfalls war der neue Counselor kein bisschen wie sie. Genau genommen hatte es das Sternenflottenkommando, ungeachtet ihrer tadellosen Zeugnisse, einiges an Überredungskunst gekostet, um ihn zu überzeugen, dass sie eine gute Partie für die Enterprise und ihren Captain war.
Aus gutem Grund kreisten Picards Gedanken um die Position des Schiffscounselors. Vorhin, auf seinem Weg zur Brücke, hatte er eine Nachricht erhalten, dass sich das Shuttle, das Deannas Nachfolgerin brachte, bald in Transporterreichweite befinden würde.
Seine Gedanken wurden vom Geräusch seines Kommunikators unterbrochen. Er berührte das Sternenflottenabzeichen auf seiner Brust. »Picard hier.«
»Ensign Luptowski, Transporterraum Zwei, Sir. Der neue Counselor sollte in ungefähr zwei Minuten eintreffen.«
»Ich bin auf dem Weg.«
Picard stand neben dem Transportertechniker – einem Rekruten von der Akademie, der keinen Tag älter als zwanzig sein konnte – und beobachtete, wie sich das schimmernde Energiefeld auf der Plattform langsam zu einer humanoiden Gestalt verdichtete.
Der Körper erschien zuerst. Er war klein, sehr schlank und eindeutig weiblich. Das Haar, das auftauchte, war von schwarzblauer Farbe und wies einen sorgsam geschnitten Pony auf, der die hohe Stirn mit den aufwärts geschwungenen Augenbrauen nur halb bedeckte. Unter schweren Augenlidern lagen große Augen, die beinahe so dunkel waren, wie die Deannas. Die Nase war lang und schmal, die Lippen voll und sinnlich. Die wohlgeformten Ohren lagen nahe am Kopf an und endeten in auffälligen Spitzen. Irgendwie schien eine solche Renaissanceschönheit nicht in eine Sternenflottenuniform zu passen. Hätte Leonardo da Vinci jemals eine Heilige oder einen Engel mit vulkanischen Zügen gezeichnet , dachte Picard unwillkürlich, das Ergebnis hätte ausgesehen wie diese Frau.
Auf ihren Zügen lag ein Ausdruck Segen spendender Milde. Picard war noch keinem Vulkanier begegnet, der die spezielle Eigenschaft besessen hätte, die Menschen »Charisma« nannten, aber diese Frau war ganz offensichtlich die Ausnahme.
Sie erfasste Picard, Ensign Luptowski und den Transporterraum mit einem einzigen, langen Blick, der zugleich überragende Intelligenz und ein Auge für Details verriet. Dann trat sie von der Plattform und nickte Picard knapp, aber respektvoll zu. »Captain Picard.« Ihre Stimme war kräftig und selbstbewusst, größer als ihr Körper – dem befehlsgewohnten, sonoren Tonfall des Captains durchaus ebenbürtig. »Ich grüße Sie. Ich bin Counselor T’Lana.«
Picard verkniff sich ein Lächeln, denn er wollte ihre vulkanische Abneigung gegenüber jedweder Zurschaustellung von Emotionen nicht missachten. Aber ihre entspannte, freundliche Art gab ihm das Gefühl, dass er es sich erlauben konnte, eine gewisse Wärme auf seinen Zügen und in seinem Tonfall durchscheinen zu lassen. »Counselor. Willkommen an Bord der Enterprise .«
Diese Wärme war aufrichtig, auch wenn sich ein leichtes Unbehagen dahinter verbarg. Er hatte – natürlich – wieder einen Betazoiden angefordert. Er hatte sich in der Vergangenheit an den unglaublichen Vorteil gewöhnt, selbst durch die Leere des Weltraums stets zu wissen, was seine Gegner fühlten. Aber es dienten nur eine Handvoll Angehörige dieses Volkes in der Flotte und ihre empathischen Fähigkeiten waren überall sehr gefragt.
Das Oberkommando hatte sich natürlich beeilt, T’Lanas Qualifikationen hervorzuheben. Zwei Jahrzehnte im Dienst der Flotte hatten ihre Fähigkeiten als Counselor perfektioniert. Einen Großteil ihrer Karriere hatte sie damit verbracht, sich auf die Beratung in diplomatischen Fragen zu spezialisieren, um Kommandanten beizustehen, die in Verhandlungen mit kriegführenden Parteien verstrickt waren. Aus diesem Grund war sie schon mehrfach versetzt worden – immer an den Ort, an dem sie am dringendsten benötigt wurde. Zuletzt hatte sie eine dauerhafte
Weitere Kostenlose Bücher