Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
jagte.
„Hört sich an, als wäre deine Frau auf der Flucht“, meinte Jeff leise, ohne die Augen hinter seiner dunkel getönten Sonnenbrille zu öffnen.
„Da könntest du Recht haben. Wo will sie jetzt nur hin? Sich austoben? In ihre ehemalige Wohnung kann sie jedenfalls nicht mehr. Sie wird also bald wieder zurück sein.“
„Deswegen hast du also darauf gedrängt, sie endlich leerzuräumen.“ Seinem Bruder ging ein Licht auf und er schmunzelte.
„Hm, hm“, bekam er nur als Antwort und musste leise lachen. Wenn Gray sich was in den Kopf setzte, konnte ihn niemand aufhalten.
Eine Stunde später klingelte das Telefon und ein aufgebrachter Chris war in der Leitung. Damit wusste Gray, wohin sie verschwunden war. Anscheinend versuchte sie, Unterstützung bei ihrer Freundin zu finden.
„Was ist denn los? Beruhige dich, Mann!“
„Deine Frau ist hier vor ein paar Minuten aufgetaucht und mit Jennifer verschwunden. Als ich fragte, wohin sie wollen, bekam ich zur Antwort, sie würden in ein Land auswandern, in dem es keine Männer gibt! Hast du dich etwa mit Liz gestritten? Warum ziehst du mich da mit rein?“, beschwerte er sich bei seinem Freund und hörte sich an wie ein Kleinkind, dem man das Lieblingsspielzeug streitig machen wollte.
„Komm wieder runter, wir haben uns nicht gestritten. Liz ist nur etwas durcheinander und muss sich beruhigen. Außerdem zieh’ ich dich nirgends mit rein.“
„Hör verdammt noch mal auf, sie durcheinander zu bringen! Jedes Mal, wenn sie in dieser Stimmung hier auftaucht, ist Jennifer hinterher sauer auf mich. Ich bin froh über jeden Schritt, den ich bei ihr vorwärts komme, so winzig der auch sein mag, und dann fange ich wieder von vorn an, nachdem Liz hier war.“
„Hm, das hört sich nicht gut an. Wie weit bist du schon bei ihr?“, erkundigte Gray sich neugierig. Was Gray nun erfuhr, stimmte ihn keineswegs positiv. „Soso, Alter, bist also auch noch nicht weiter. Na ja, kann nur besser werden, Kopf hoch! Und mach dir nicht so viele Sorgen. Die beiden tauchen bald wieder auf, dann hast du Jennifer wieder für dich.“
„Fragt sich nur, in welcher Stimmung sie hier ankommt“, antwortete er mürrisch.
Sie beendeten das Gespräch und Gray gesellte sich wieder zu seinem Bruder. Der lachte laut, als er hörte, wie Chris sich am Telefon gebärdet hatte.
„Warum sollte es ihm besser ergehen als mir?“, stellte Gray schmunzelnd fest. Kaum streckte sich Gray auf der Liege aus, schreckte ein weiteres Klingeln des Telefons ihn wieder hoch. „Was ist heut’ nur los?“
Diesmal war Terence am anderen Ende der Leitung. Grays ehemaliger Kollege befand sich seit einigen Stunden auf dem nahegelegenen Militärstützpunkt und lud sich selbst mit wenigen Worten zu seinem Freund auf einen Kurzurlaub ein. Gray lachte nur über so viel Unverfrorenheit und versprach, ihn vom Stützpunkt abzuholen.
„Sobald Liz auftaucht, sagst du ihr bitte, dass ich Terence bei Townsend einsammle, Jeff.“
„Kein Problem, obwohl ich nicht glaube, dass sie so schnell wieder auftauchen wird. Vielleicht bleibt sie ja auch länger weg. Wer weiß?“
„Das glaube ich kaum. Egal wie sauer sie auf mich ist, sie wird wieder nach Hause gekommen, da bin ich mir sicher.“ Er nahm seine Schlüssel vom Tisch, verließ das Haus und stieg in den Geländewagen.
Der Mercedes sah wieder aus wie neu, nachdem Carlos ihn über einen Monat in seiner Werkstatt bearbeitet hatte. Nichts wies darauf hin, dass sein Schmuckstück bei Liz’ und Jennifers Spritztour regelrecht durch die Mangel gedreht worden war. Beim Gedanken daran überlief Gray erneut ein Schauer. Zum Glück waren die beiden Mädels dabei nicht zu Schaden gekommen. Zum Glück!
Gray startete den Motor und nahm sich im Geiste vor, Liz übers Knie zu legen, sollte sie jemals wieder so etwas Idiotisches tun.
2. Kapitel
Knapp drei Stunden waren vergangen, als Gray, Terence im Schlepptau, daheim ankam. Liz’ Motorrad stand noch immer nicht vor der Tür. Sofort zog sich sein Magen aus Sorge um seine Frau zusammen.
Ob mit ihr alles in Ordnung war? Was soll das, sagte er zu sich, du benimmst dich wie ein Babysitter. Sie ist kaum vier Stunden weg. Schließlich ist Jennifer bei ihr - obwohl, das ist ja gerade das Übel.
In der offenen Haustür stehend und Jeffs Gesichtsausdruck nach zu schließen, dämmerte ihm allmählich, dass es offenbar vollkommen egal war, ob die Sonne oder der Mond am Himmel stand. Seine und Chris’ Frau zogen
Weitere Kostenlose Bücher