Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Highway steuerte und dabei das Gaspedal voll durchtrat.
„Soweit ich weiß, ist er noch da. Es sei denn, er wurde in den letzten drei Monaten versetzt. Aber das glaube ich kaum. Freiwillig lassen die ihn sicher nicht gehen.“
„Kannst du Josh mal anrufen? Vielleicht kann er uns ja irgendwie helfen. Wenn möglich, würde ich nämlich gern darauf verzichten, denen dort meinen Ausweis unter die Nase zu halten. Townsend muss ja nicht unbedingt davon Wind bekommen, dass Liz und Jennifer festgenommen wurden.“
Ohne ein weiteres Wort zog Terence sein Handy aus der Tasche, scrollte sich durch die gespeicherten Namen. Bereits beim zweiten Klingeln ging Josh an den Apparat. Terence kam sofort auf den Punkt und erklärte ihm kurz die Situation, während der Mann am anderen Ende schweigend zuhörte.
Statt einer Erwiderung, lachte Josh schallend. Nur sehr langsam erholte er sich von seinem Lachanfall und verabredete sich mit ihnen vor dem Revier.
„Das wäre geklärt. Josh wartet auf uns.“
In Rekordzeit legte Gray die Strecke zum Polizeirevier zurück und schalt sich selbst einen Idioten, weil er wie ein Henker fuhr. Da, wo Liz gerade war, konnte ihr nichts geschehen. Also hätte er es auch ruhig angehen können. Doch es juckte ihn in den Fingern, seiner Frau ordentlich die Leviten zu lesen.
Vor dem Polizeirevier trat Chris nervös von einem Fuß auf den anderen und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Erleichtert atmete er auf, als er Gray direkt hinter seinem eigenen Wagen einparken sah. Endlich konnte er Jennifer da rausholen. Weiß der Himmel, weswegen sie in einer Gefängniszelle gelandet war!
„So, dann wollen wir mal schauen, was wir für die beiden Damen tun können“, meinte Josh schmunzelnd nach einer kurzen Begrüßung.
Er ging den vier Männern voran in das alte, rotbraune Backsteingebäude, dessen Fassade gewiss bessere Zeiten gesehen hatte und der eine Renovierung gut anstünde.
Von Umwelteinflüssen dunkle Verfärbungen zogen sich wie Tränenspuren unter den Fenstersimsen herab und verliehen dem Gebäude eine traurige Ansicht. Der teilweise großflächig abgebröckelte Putz tat sein Übriges und milderte den trübseligen Anblick keineswegs. Das Innere der Wache stand jedoch im krassen Gegensatz zum ersten äußeren Anschein.
Polizisten saßen an nagelneuen, glänzend polierten Schreibtischen aus Holz und Metall, bestückt mit den neuesten Computern. Sie saßen auf Stühlen, die so bequem aussahen, dass man darin locker ein, zwei Stündchen schlafen konnte, wenn man denn wollte. Neben mehreren Stühlen, die in einer Reihe an einer Wand standen, war in einer anderen Ecke sogar eine schokobraune Ledercouch mit Tisch aufgestellt worden. Alles war blitzsauber, die Atmosphäre äußerst seriös und ansprechend. Musste man allerdings seine Frau aus einer der Gefängniszellen holen, die sich im rückwärtigen Teil des Gebäudes befanden, konnte man dieser gediegenen Einrichtung wenig abgewinnen.
Gray und Chris warteten ungeduldig darauf, dass Josh wieder auftauchte. Ihr ehemaliger Kollege hatte sich mit einem uniformierten Polizeibeamten in eines der Büros zurückgezogen und debattierte mit ihm. Ihr Gespräch war nur von kurzer Dauer und Joshs Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes, als er wieder zu ihnen stieß.
Unbewusst hielt Gray die Luft an. Wenn Josh, der sonst selbst beim größten Übel noch seine gute Laune beibehielt, derart sauertöpfig ausschaute, steckten Liz und Jennifer mit Sicherheit tief in der Scheiße, um es vorsichtig auszudrücken.
Bei seinen Freunden angekommen, behielt Josh seine aufgesetzte Ernsthaftigkeit nicht sehr lange bei. Ein heiteres Schmunzeln zeigte sich auf seinem Gesicht. „Die beiden wurden mitgenommen, weil sie sich nach der Schlägerei nicht ausweisen konnten und die Kollegen dermaßen beleidigten, dass ihnen davon die Ohren geglüht haben.“
Chris fiel ein Stein vom Herzen, schüttelte den Kopf und zückte bereits seine Brieftasche. „Wie hoch ist die Strafe?“
„Das hat sich schon erledigt. Der Kollege, mit dem ich eben sprach, war einer der beiden, die sie festgenommen haben. Er verzichtet auf eine Anzeige, unter der Voraussetzung ...“ Erwartungsfroh sahen Gray und Chris ihn an. Was konnte denn jetzt noch kommen, das dem Ganzen die Krone aufsetzte? „... dass ihr ihnen bessere Manieren beibringt!“
„In der Richtung sind Hopfen und Malz bei den beiden verloren!“, meinte Terence trocken und fing sich einen zustimmenden Schulterklopfer von
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