Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
Wer seid ihr überhaupt?“, wandte Gray sich ihm aufgebracht zu. Langsam aber sicher reichte es ihm. Nicht genug, dass Liz seinen Wagen mit Absicht zu Schrott fuhr, sie musste sich in den paar Stunden, die sie unterwegs war, auch gleich noch einen ganzen Haufen Verehrer anlachen.
„Wir sind ihre Freunde. Was dagegen?“
Und das sollte er glauben? Gray schnaufte abfällig. Nie im Leben wollten die Kerle bloß eine Freundschaft mit Liz oder Jennifer. Und ganz besonders nicht dieser Möchtegerngangster, der Liz allein mit seinen Blicken verschlang. Gray hatte schließlich Augen im Kopf. Ihm waren die interessierten Blicke, die er und seine Kumpanen Liz und Jennifer hinterhergeschickten, sofort aufgefallen. Und das, obwohl er eine Stinkwut im Bauch hatte und damit beschäftigt war, Liz zusammenzubrüllen.
„Ja. Und ob ich etwas dagegen habe. Haltet euch hier raus! Das ist eine Privatangelegenheit und die geht keinen von euch etwas an.“ Den letzten Satz richtete er mit einem finsteren Blick direkt an Steven. Doch der ließ sich nicht so leicht einschüchtern, zuckte nicht mal mit einer Wimper. Er verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust, legte den Kopf leicht schief und taxierte Gray, als schätzte er dessen Können in einem Faustkampf ab. „Ihr werdet Liz und Jenny gefälligst anständig behandeln!“, forderte er und ließ es wie eine Kampfansage klingen.
„Vielleicht so, wie sie meinen Wagen behandelt haben?“
„Die Karre ist doch egal. Aber die beiden haben zwei unserer Kumpels vor dem sicheren Tod gerettet. Da werden wir nicht zulassen, dass ihr sie dermaßen schlecht behandelt!“
„Haben sie eure Freunde gerettet, bevor oder nachdem sie mein Auto schrottreif zerlegt haben?“
„Genau genommen noch währenddessen.“ Steven lachte, es klang wie ein dumpfes Bellen und seine Freunde stimmten sofort allesamt ein. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, zuckte er mit den breiten Schultern und meinte lässig: „Aber so etwas passiert nun mal, wenn man Rennen fährt.“
Gray war kaum noch in der Lage, seine Wut zu zügeln. Ruckartig wandte er den Kopf Liz wieder zu, starrte sie an, als wären ihr plötzlich zwei weitere Köpfe gewachsen und erkundigte sich fassungslos: „Ihr habt an einem Rennen teilgenommen? Mit MEINEM Wagen?“
„Meinen konnte ich ja schlecht nehmen, oder?“, erwiderte Liz aufmüpfig und forderte ihn damit aufs Neue heraus.
Mit einer Hand fuhr Gray sich durchs Haar, holte tief Luft und fluchte laut hörbar. Diese Frau trieb ihn wirklich noch in den Wahnsinn. „Es reicht! Jetzt werden andere Seiten aufgezogen. Ich habe genug von eurem kindischen Benehmen!“
Liz war sich sicher, es musste Resignation sein, die in seiner Stimme mitschwang, und grinste innerlich. Jetzt setzte er sie garantiert vor die Tür. Ihr Plan würde also aufgehen. Siegessicher spähte sie in Jennifers Richtung, die rasch den Kopf senkte, um ihre Freude zu verbergen. Gray und Chris packten Liz und Jennifer an den Armen und schoben sie durch die Bar nach draußen.
„Macht’s gut, Jungs!“, rief Liz über ihre Schulter den Rennfahrern zu, die sich wieder setzten und zurückgrüßten.
„War echt nett, euch kennen gelernt zu haben“, rief auch Jennifer den Fahrern zu und wurde dafür noch kräftiger von Chris am Arm gepackt und weitergezerrt.
„Das Vergnügen war ganz auf unserer Seite. Nochmals vielen Dank, ihr beiden“, kam es mehrstimmig aus der Sitzecke, bevor die Tür sich hinter den Vieren schloss.
Gray öffnete die Hintertür seines Zweitwagens, ein silberfarbener BMW Kombi, und stieß Liz unsanft auf den Ledersitz. Jennifer wurde ebenfalls hineingeschoben, dann knallte die Tür hinter ihnen wieder zu. Aufstöhnend lehnten die Männer sich mit dem Rücken gegen die Seite des Wagens und blickten sich schweigend an.
„Wirfst du sie jetzt raus?“, erkundigte sich Chris bei seinem Freund und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wandte den Blick ab und starrte auf die Spitzen seiner Sneakers. Chris glaubte wirklich, dass sich zwischen Jennifer und ihm etwas entwickeln könnte, wenn sie mehr Zeit miteinander verbrächten. Darum hoffte er inbrünstig, Gray würde die Frauen nicht vor die Tür setzen.
„Nein. Ich werde sie nicht rausschmeißen. Aber sie werden beide für den Schaden blechen! Sieh dir nur mal meinen Wagen an.“ Mit einer hilflosen Geste wies Gray in die Richtung des demolierten Geländewagens. Sein ehemaliges Schmuckstück. Ein wenige Wochen alter Mercedes GL mit
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