Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
ja?“
„Mach ich! Aber wie gesagt, wird eine Weile dauern.“ Carlos hob die Hand zum Gruß und stieg in den Truck. Langsam entfernte er sich mit dem zerbeulten, geschundenen Geländewagen am Haken vom Parkplatz und bog auf die dunkle, nur ganz schwach vom Mond erhellt Landstraße. Gray sah dem Truck des Mechanikers hinterher, bis das rote Glimmen der Rückleuchten in der Dunkelheit nicht mehr zu erkennen war. Im Stillen verwünschte er sich, weil er den Mercedes überhaupt kaufte. Dann hätten Liz und Jennifer ihn auch nicht so zurichten können. Nie im Leben würde seine Versicherung für den Schaden aufkommen. Und wenn doch, stiegen seine Prozente wahrscheinlich ins Unermessliche.
„Bisher hat dein Erziehungsplan alles andere als funktioniert. Was hast du nun mit ihnen vor?“, fragte Chris leise und wies mit dem Kinn über seine Schulter in Richtung des BMW.
„Stimmt! Bisher war ich viel zu nachsichtig mit ihnen. Wir werden die beiden da treffen, wo es ihnen am meisten weh tut. Eigenständigkeit, ade! Keinen Schritt werden sie mehr machen können, ohne dass wir davon wissen. Ich habe da so ein paar kleine, nette Überwachungsarmbänder aus der Forschungsabteilung, die wir ihnen anlegen werden. Zusätzlich quartiere ich sie um, damit wir sie besser im Auge behalten können, vor allem, damit sie nachts keinen Unfug mehr anstellen können. Ich werde dafür sorgen, dass Liz und Jennifer ihre Schulden bei dir und mir begleichen.“
„Hört sich wirklich gut an“, meinte Chris und wandte sich dem BMW zu. Sekundenlang starrte er auf Jennifers Hinterkopf und verkündete entschlossen: „Ich bin auf jeden Fall dabei!“ Die Entscheidung, den Kampf mit Jennifer aufzunehmen, hatte er längst gefällt.
Gemeinsam gingen die Männer zum Auto, setzten sich wortlos hinein und fuhren zurück zum Haus. Dort angekommen, drehten sie sich zu Jennifer und Liz um.
„Aussteigen!“, herrschten sie sie gleichzeitig an. Ohne Widerworte stiegen Liz und Jennifer aus dem Auto und stellten sich abwartend nebeneinander vor die Haustür. Gray ging ihnen voran ins Haus, drehte sich zu ihnen um und sah finster von einer zur anderen. „Ab in eure Zimmer und Sachen packen!“
Dafür brauchten sie keine zweite Aufforderung. Eilig liefen sie die Treppe in den ersten Stock hinauf. Gray seinerseits verschwand kurz über den Flur in sein Arbeitszimmer und kam gleich darauf mit zwei kleinen, unbeschrifteten, hellgrauen Pappschachteln zurück.
„Hier.“ Er reichte eines der Päckchen an Chris weiter. „Die Bänder stammen aus einer neuen Testreihe. Ich habe sie an Jeff vor ein paar Wochen mal ausgetestet. Sie funktionieren einwandfrei.“
„Freiwillig werden sie sich die aber nicht anlegen lassen.“
„Du glaubst gar nicht, wie egal mir das ist! Wenn es sein muss, werden wir erst der einen und dann der anderen das Band umlegen. Da sie denken, wir wären nur einfache „Computerfuzzis“, die Satellitenbilder analysieren und die nach der Grundausbildung vielleicht noch einen kurzen Abstecher in eine Spezialeinheit gemacht haben, sind wir im Vorteil. Für sie sind wir reine Theoretiker, keine Kampfspezialisten. Nie im Leben rechnen sie damit, dass wir die gleiche Ausbildung hinter uns haben wie sie und ihnen mehr als nur ebenbürtig sind. Bevor Liz oder Jennifer überhaupt erkennen, was vor sich geht, sitzen die Überwachungsbänder fest und sicher an ihren Handgelenken.“ Ein hinterhältiges Lächeln erschien um seinen Mund, das sich um den Lippen seines Freundes widerspiegelte.
Gemächlich stiegen sie die Treppe hinauf und warteten am Treppenabsatz. Nach einer Weile tauchten Jennifer und Liz mit gepackten Taschen und ihren Haustieren unter den Armen im Flur auf. Sie kamen in ihre Richtung und blieben dann stehen, denn es wurde ihnen kein Platz gemacht. Verdutzt sahen sie Gray und Chris an, die, als wäre es abgesprochen, gleichzeitig die Augenbrauen fragend hochzogen.
„Wo wollt ihr denn hin?“, erkundigte Gray sich kalt lächelnd. „Ich habe nicht gesagt, ihr könntet gehen, sondern nur, ihr sollt eure Taschen packen.“
„Und wozu sollten wir es dann machen, wenn wir nicht gehen sollen?“, fragte Jennifer angriffslustig.
„Ihr werdet nicht aus-, sondern umziehen“, klärte er sie mit einem sardonischen Lächeln auf. „Und zwar in unsere Zimmer.“
„Das werden wir ganz bestimmt nicht machen“, wehrte Liz empört ab und schüttelte den Kopf so heftig, ihre Haare flogen in alle Richtungen.
„Ihr glaubt doch nicht
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