Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
hing.
Sie machten es sich in einer Sitzecke bequem und bestellten Drinks. Nach einiger Zeit tippte jemand Jennifer und Liz auf die Schulter und zog ihr Aufmerksamkeit auf sich. Sie drehten sich um und erkannten Steven, den hünenhaften Toyota-Fahrer, der sich mit einigen seiner Freunde ebenfalls ein paar Drinks gönnen wollte.
„Eh, ihr zwei habt da vorhin mal eine Show geliefert. Respekt, Mädels!“, sagte er bewundernd und reichte beiden seine grobschlächtige Hand. Liz und Jenny lächelten. Unter seiner Lederjacke lugte ein weißes T-Shirt mit einem Totenkopf drauf hervor, spannte sich über seiner breiten Brust und verbarg kaum seine massige Gestalt. Er blickte über seine Schulter und rief quer durch die Bar zu seinen Kumpels: „He, schaut mal, die Mädels, die Zack und Jim aus den Wracks gezogen haben!“
Und ehe Liz und Jennifer etwas erwidern konnten, umringte sie eine Horde Fahrer, die sich einer nach dem anderen bei ihnen bedankten und ihnen jede Menge Drinks spendierten. So wurde aus der Pause, die nur als kurzer Zwischenstopp gedacht war, ein fast zweistündiger Aufenthalt.
Nach einem flüchtigen Blick auf ihre Uhr wies Jennifer plötzlich hektisch auf ihr Handgelenk und Liz bekam einen Schreck. Eigentlich hatten sie vor, um diese Zeit längst wieder zurück in Grays Haus zu sein. Eilig verabschiedeten sie sich und machten sich auf den Weg zur Tür.
Liz und Jennifer hatten die Bar knapp zur Hälfte durchquert, da wurde die schwere Holztür mit einem heftigen Ruck von außen geöffnet. Gray tauchte im Türrahmen auf, gefolgt von Chris. Mit ihrer bedrohlichen Körpersprache und den grimmig verkniffenen Gesichtern, wirkten sie, als wären sie durchaus bereit, einen Mord zu begehen.
Finster sahen sie sich in der Bar um, bis sie die Frauen entdeckten, die vor Schreck mitten im Raum verharrten und jetzt auf das jüngste Gericht warteten. Schnurstracks strebten sie auf Liz und Jennifer zu, blieben direkt vor ihnen stehen und sahen auf sie hinunter.
„Was habt ihr mit meinem Wagen gemacht?“, brüllte Gray sie an. Es scherte ihn nicht viel, dass nun wahrscheinlich jeder in der Bar seine Blicke auf die Vier mitten im Raum heftete.
„Den haben wir uns nur mal ausgeborgt“, antwortete Liz unbekümmert, schob die Hände in die Hosentaschen und zuckte lässig mit den Schultern. Ihre Miene zeigte keinerlei Spur von Angst oder Reue. Im Gegenteil, sie besaß sogar noch die Dreistigkeit, Gray ins Gesicht zu lächeln.
„Ausgeborgt?“ Ihr Verhalten machte ihn rasend. Noch immer brüllte er laut und zog damit endgültig die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. „Der ist totaler Schrott!“
„Tatsächlich? Ist doch nicht so schlimm. Dafür habe ich dir ja eine meiner Kreditkarten auf den Tisch gelegt, als Sicherheit sozusagen.
„Willst du damit sagen, ihr habt ihn mit voller Absicht so zugerichtet?“
„Wie groß der Schaden im Endeffekt sein würde, sollten wir einen verursachen, das wussten wir natürlich nicht. Aber gerechnet haben wir damit“, gab sie unumwunden zu und blickte Gray herausfordernd ins Gesicht.
Gray presste wütend die Lippen aufeinander, bis nur noch eine dünne Linie zu sehen war. Sein Arm schoss vor und er packte Liz am Kragen ihrer Lederjacke. Mit einem kraftvollen Ruck zog er sie zu sich heran. Ihr Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt. Mit knirschenden Zähnen zischte er: „Das kommt dich teuer zu stehen! Sehr teuer!“
„Wirfst du uns jetzt raus?“ Jennifers Stimme riss ihn aus seiner Rage. Sie stand immer noch neben Liz und blickte Gray hoffnungsvoll an.
„Das habt ihr damit zu bezwecken versucht?“ Chris, der jeden Moment damit rechnete, Gray von Liz losreißen zu müssen, damit er sie nicht sofort erwürgte, sah ungläubig zwischen den Frauen hin und her. „Das ist doch nicht zu fassen!“ Dann griff er nach Jennifers Arm und zerrte sie hinter sich her, auf den Ausgang zu.
Gray seinerseits ging nicht so rücksichtsvoll mit Liz um. Er ließ ihren Kragen los, stieß sie von sich, dass sie rückwärts stolperte und fauchte wütend: „Beweg deinen Hintern hier raus!“
Die rüde Behandlung war das Stichwort für Liz’ und Jennifers neue Freunde. Die ganze Gruppe, die den Disput bis jetzt nur schweigend beobachtet hatte, machte Anstalten, sich zu erheben und auf Gray und Chris loszugehen. „Wir mögen es nicht, wie ihr mit den Mädels umgeht“, übernahm es Steven, für die komplette Gruppe zu sprechen.
„Das hier geht euch nichts an.
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