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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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mehrmals betont hatte, war er auch nicht mehr der Eric, der einmal mein Mann gewesen war.
    »Übst du dann mit mir?«
    »Allison Elizabeth Crowe«, sagte ich, da ich merkte, dass ich allmählich die Nerven verlor. »Ich habe es dir doch schon erklärt. Ich habe keine Zeit. Hier im Haus gibt es noch viel zu tun. Wenn du mich endlich in Ruhe lässt oder mir vielleicht sogar zur Hand gehst, könnte ich wesentlich schneller fertig sein. Dann wäre ich vielleicht sogar in der Lage, in etwa ein oder zwei Stunden mit dir zu trainieren. In der Zwischenzeit nimmst du dir entweder ein Staubtuch oder findest irgendetwas anderes, womit du dich beschäftigen kannst.«
    Sie schnitt eine Grimasse und stieß wieder einmal einen ihrer melodramatischen Seufzer aus. »Ich habe so viele Nachforschungen über Andramelech angestellt«, meinte sie schließlich. »Soll ich die Ergebnisse vielleicht irgendwie zusammenfassen? Könnte der Vatikan das brauchen?«
    »Könnte ich mir vorstellen«, erwiderte ich. »Wahrscheinlich würdest du dem Vatikan damit helfen. Das ist eine tolle Idee. Los, mach dich dran.«
    Sie verschwand, und ich blickte genervt auf den Wäscheberg. Und ich hatte angenommen, dass die Kleinkindjahre die schwersten sein würden…
    Zwölf Minuten später war sie zurück. »Und was ist mit den Sachen, bei denen ich mir nicht sicher bin?«
    »Was zum Beispiel?«
    »Ich habe gestern Abend noch ein paar Bücher durchgeblättert, die Eddie aus der Bibliothek mitgebracht hat. Und darin stand etwas über diese ganze Behältnis-Sache.« Sie zuckte mit den Schultern. »Im Grunde ist es ja jetzt egal. Aber soll ich das auch mit aufnehmen?«
    »Ja, klar.«
    Sie nickte und verschwand wieder. Diesmal wirkte sie entschlossener. Als sie schließlich erneut auftauchte, war ich bereits dabei, den Küchenboden zu putzen, und zwar mit tatkräftiger Unterstützung von Timmy. Seine Hilfe bestand darin, dass er einen nassen Schwamm über den Kacheln ausdrückte und dann mit seinem Po durch die Pfütze rutschte. Große Fortschritte machte ich nicht.
    »Hier ist es«, sagte sie und setzte sich mit einem Ringbuch an den Küchentisch. In die Klarsichthülle des Deckels konnte man ein Bild hineinschieben. Allie hatte sich entschlossen, einen vergrößerten Holzschnitt von Andramelech als Cover zu nutzen.
    Ich musste zugeben, dass ich ziemlich beeindruckt war. Hätte sie sich auch so viel Mühe mit ihren Hausaufgaben gegeben, hätte meine Tochter wahrscheinlich zu den Klassenbesten gehört.
    »Dann zeig mal«, forderte ich sie auf. Ich wollte die Sammlung tatsächlich sehen und nicht nur die Rolle der unterstützenden, ermutigenden Mutter spielen.
    »Im ersten Teil finden sich die ganzen Sache, die du sowieso schon über Mr. A. weißt«, erklärte sie. »Das kannst du später mal lesen, wenn du Lust hast.« Sie überschlug die ersten Seiten und holte tief Luft. »Das hier ist über Daddy und den Ring«, meinte sie mit belegter Stimme. »Darin steht, wie der Ring funktioniert, und zwar indem man die eigene Seele in den Äther schleudert.« Sie hielt inne und wischte sich rasch eine Träne aus dem Augenwinkel, ehe sie den nächsten Teil aufschlug.
    Ich legte ihr die Hand auf die Schulter, aber sie schüttelte sie ab. »Schon in Ordnung«, sagte sie und schniefte. »Hier sind die neuen Sachen. Viel davon verstehe ich nicht, aber ich habe meine ganzen Notizen zusammengetragen, so dass vielleicht jemand anderer einen Sinn darin finden kann.«
    »Klingt nicht schlecht. Willst du mir erzählen, was du bisher verstanden hast?«
    In diesem Moment entschloss sich Timmy, das Putzen aufzugeben. Er öffnete stattdessen den einzigen Küchenschrank, der keine Kindersicherung hatte, und zog ein paar Töpfe heraus, mit denen er auf den Boden zu schlagen begann. Ich warf Allie einen meiner Einen-Moment-Blicke zu und bestach meinen Jüngsten mit einer Schüssel voller Kekse. Dann stellte ich meiner Ältesten eine Dose Cola vor die Nase.
    »Okay«, sagte ich, »schieß los.«
    »Na ja, bei dem Behältnis geht es wohl wirklich um den Ring. Zumindest habe ich das so verstanden.« Sie drehte das Ringbuch, so dass auch ich einen Blick auf die Kopie darin werfen konnte. Sie zeigte einen Furcht einflößenden Dämon, der einem Ring entstieg. Dieser Ring war mir nur allzu bekannt. Daneben hing ein Mensch an einem Baum. Sein Blut tropfte in einen reich verzierten Kelch.
    »Hübsch«, sagte ich trocken.
    »Ich weiß. Es sieht wirklich fürchterlich aus. Jedenfalls habe ich das

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