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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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insgesamt zwei Mal. Sie hat sich an mich herangemacht.«
    »Und hast du…«
    »Nein«, antwortete er. »Ich habe ihr erklärt, dass ich verheiratet bin. Und dass ich meine Frau liebe.«
    »Aber sie hat dich nicht in Ruhe gelassen.«
    »Das war einer der Gründe, warum ich ihr nicht über den Weg traute«, gab er zu. »Warum ich ihr nichts von dem Ring erzählte, den ich noch immer hatte.«
    »Sie muss dich dafür hassen, dass du sie angelogen hast«, überlegte ich.
    »Vielleicht.« Er klang nachdenklich. »Wenn das der Fall sein sollte, hat sie allerdings eine ziemlich merkwürdige Art, mir das zu zeigen.«
    »Ich weiß. Ich durfte es sogar mit ansehen«, sagte ich trocken.
    Er lachte. Sein Lachen quälte mein Herz und meine Seele und ließ Erinnerungen an früher aufsteigen. »Als sie heute zu mir kam«, sagte er, »wollte sie mir den Kopf waschen, weil ich dir angeblich bei den Patrouillen nicht unter die Arme greife. Doch dann hat sie mich angesehen…«
    »Und wusste, wer du bist. Ja, so hat sie mir das auch erzählt.«
    »Ehrlich gesagt, hatte ich den Eindruck, als ob sie das schon die ganze Zeit über gewusst hätte«, meinte David. »Im Grunde ist es egal, und ich könnte es auch nicht beweisen. Es ist nur so ein Gefühl.«
    Ich runzelte die Stirn. Wenn Nadia gewusst hatte, dass Erics Seele noch lebte, warum hatte sie dann ein solches Theater veranstaltet?
    »Jedenfalls hat sie behauptet, mich vermisst zu haben, und da nun so viel Zeit vergangen wäre und du wieder geheiratet hättest… Die Tür für uns stünde endlich weit offen.«
    »Sie hat recht«, murmelte ich, wobei ich mich dazu zwingen musste, diesen Satz überhaupt auszusprechen. Doch er entsprach der Wahrheit, auch wenn mir das nicht gefiel. David war allein. Er konnte tatsächlich tun und lassen, was er wollte. Er konnte eine neue Beziehung eingehen und sogar eine andere Frau heiraten.
    Dieser Gedanke war beinahe unerträglich.
    »Nein«, erklärte er zärtlich. »Die Tür ist nicht offen, Katie. Jedenfalls nicht für sie.«
    Ich erbebte. Ich wusste, was er damit sagen wollte. Sein Herz stand nicht für Nadia offen, sondern für mich.
    »Eric… Ich…«
    »Ich weiß«, sagte er. »Darüber haben wir ja schon gesprochen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sobald das Schuljahr zu Ende ist«, fuhr er fort, »werde ich von hier weggehen. Es wird für uns beide sicher einfacher sein.«
    Ich schwöre, dass ich in diesem Moment spürte, wie mir das Herz brach. »Und Allie?«
    »Für sie bin ich tot«, erwiderte er mit zitternder Stimme. »Wahrscheinlich ist es das Beste. So soll es sein.«
    Als Stuart nach Hause kam, fand er mich mit roten Augen und verweintem Gesicht am Küchentisch vor. »Hi«, begrüßte er mich vorsichtig und streichelte mir über die Schultern. »Was ist passiert?«
    »Es ist nur… Nadia«, sagte ich, da ich die halbe Wahrheit noch immer besser als eine Lüge fand.
    »Sie ist weg – oder?«
    »Ja. Zum Glück auf Nimmerwiedersehen.« Ich sah zu ihm hoch und bemerkte, dass er lächelte. »Was?«
    »Dem kann ich nur zustimmen.«
    »Wirklich?«, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. »Ich hatte angenommen, dass du es bedauern würdest. Oder es zumindest schade finden würdest, auf jemanden mit solcher Kleidung verzichten zu müssen.«
    »Unsinn«, sagte er. »Ich kann dir jederzeit ein rotes Ledermieder kaufen.«
    Meine Stimmung hellte sich etwas auf. »Ja, schon. Aber könntest du mich auch dazu bringen, es zu tragen?«
    »Das wäre mir egal«, entgegnete er. »Meine Absicht wäre sowieso, es dir wieder auszuziehen.«
    »Danke«, sagte ich und drückte seine Hand.
    »Wofür?«
    »Einfach nur dafür, dass es dich gibt. Ich fühle mich schon viel besser. Ich liebe dich, weißt du?«
    »Ich weiß«, erwiderte er. In seinen Augen konnte ich deutlich erkennen, wie sehr das der Wahrheit entsprach.
    »Und? Wo bist du gewesen?«
    »Ich war mit Timmy Pommes essen, und dann bot Laura an, auf ihn aufzupassen. Diese Gelegenheit wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen!«
    Ich grinste. »Gute Idee.«
    »Wie wäre es mit einem Spaziergang?«
    »Mit einem Spaziergang?«, wiederholte ich etwas ungläubig.
    »Ja, so wie früher. Am Strand entlang. Unter den Sternen.« Er drückte mir einen Kuss auf die Fingerspitzen. »Könnte romantisch werden.«
    »Ja«, sagte ich. »Könnte es.«
    Wir fuhren wesentlich entspannter zum Strand hinunter, als ich das das letzte Mal getan hatte. Stuart parkte den Wagen ganz in der Nähe der Stelle, wo auch ich

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