Wie angelt man sich einen Vampir
vor der Klinik Autos mit quietschenden Reifen zum Stehen kamen. War es die Polizei? Bitte, Gott, es musste einfach die Polizei sein. Sie schlich vorsichtig zur Tür ihres Arbeitszimmers und sah hinaus. Keine Sirene, keine Blaulichter. Schwere Schritte kamen vom Gehweg her.
Ihre Haut war von kaltem Schweiß ganz klebrig. Sie presste ihre Handtasche gegen ihre Brust. „Sie sind da." Der gestörte Patient wickelte seinen Wolfszahn in das weiße Taschentuch und steckte es in eine Tasche. „Wer sind ´sie`?" „Leute, die mich umbringen wollen." Sie rannte durch das Untersuchungszimmer zur Hintertür.
„Sind Sie eine so schlechte Zahnärztin?" „Nein." Sie entriegelte die Türschlösser mit zitternden Fingern. „Haben Sie etwas falsch gemacht?"
„Nein, ich habe etwas gesehen, was ich nicht hätte sehen sollen. Und das werden Sie auch, wenn Sie nicht schnell verschwinden." Sie griff nach seinem Arm, um ihn durch die Hintertür zu ziehen. Ein Blutstropfen quoll aus seinem Mundwinkel. Er wischte ihn schnell mit der Hand weg, aber hinterließ einen roten Fleck an seinem kantigen Kiefer.
Es war so viel Blut gewesen. So viele leblose Gesichter, mit Blut überzogen. Und die arme Karen. Das Blut war in ihrem Mund zusammengeflossen und hatte ihre letzten Worte völlig erstickt.
„Oh Gott." Shannas Knie gaben nach. Ihr wurde schwummrig vor Augen. Nicht jetzt. Nicht, wenn sie fortlaufen musste. Der gestörte Patient griff nach ihr. „Geht es Ihnen nicht gut?"
Sie sah seine Hand an, die fest um ihren Oberarm geschlossen war. Ein roter Streifen zierte ihren weißen Arztkittel. Blut, Ihre Augen schlossen sich flatternd, als sie gegen ihn zusammensackte. Ihre Handtasche fiel auf den Boden.
Er hob sie mit beiden Armen hoch. „Nein." Sie verlor das Bewusstsein. Sie konnte das nicht zulassen. Sie versuchte ein letztes Mal, kraftlos ihre Augen zu öffnen. Sein Gesicht war ihr nah. Die Welt verschwand um sie herum, und dennoch betrachtete er sie, und seine Augen begannen langsam zu glühen.
Seine Augen waren rot. Rot wie Blut. Tot, sie würde bald tot sein. Wie Karen. „Retten Sie sich. Bitte", flüsterte sie. Dann wurde alles um sie herum schwarz.
Unglaublich. Wenn Roman es nicht besser wüsste, hätte er geschworen, dass sie nicht sterblich war. In über fünfhundert Jahren hatte er noch keine Sterbliche getroffen, die sich seiner Gedankenkontrolle widersetzen konnte. Er hatte auch noch nie einen Sterblichen getroffen, der ihn retten wollte, statt ihn zu töten. Oh, Blut Gottes, sie glaubte sogar, dass er unschuldig war. Und unglaublich gut aussehend - das waren ihre Worte gewesen.
Aber sie war sterblich. Ihr Körper fühlte sich warm und weich in seinen Armen an. Er neigte seinen Kopf zu ihr und atmete tief durch die Nase ein. Das satte Aroma von frischem menschlichen Blut erfüllte seine Sinne. Blutgruppe A Positiv. Seine Lieblingssorte. Sein Griff wurde fester. Er wurde langsam hart. Sie war so verletzlich in seinen Armen, wie ihr Kopf zurückfiel und ihren jungfräulich weißen Hals freigab. Und er sollte verdammt sein, wenn der Rest von ihr nicht genauso lecker aussah.
Doch so sehr er sich auch nach ihrem Körper verzehrte, ihr Verstand reizte ihn noch mehr. Wie zum Teufel hatte sie es geschafft, sich seiner Gedankenkontrolle zu widersetzen? jedes Mal, wenn er es versucht hatte, hatte sie ihm ins Gesicht zurückgeschlagen. Der Kampf ihrer Gedanken hatte ihn aber nicht verärgert. Ganz im Gegenteil. Er hatte es trotzdem geschafft, einige ihrer Gedanken zu lesen. Anscheinend hatte sie Angst beim Anblick von Blut. Und ihr letzter Gedanke, ehe sie in Ohnmacht gefallen war, hatte dem Tod gegolten.
Aber sie war sehr lebendig. Sie glühte vor Hitze und Vitalität, strotzte vor pulsierendem Leben, und sogar in ihrer Bewusstlosigkeit verursachte sie bei ihm eine Riesenerektion. Oh, Blut Gottes. Was sollte er nur mit ihr machen?
Seine besonders empfindlichen Ohren nahmen das Geräusch von männlichen Stimmen auf dem Gehweg vor der Klinik war.
„Shanna! Mach es dir doch nicht so schwer. Lass uns rein.“
Shanna? Er betrachtete ihre blasse Haut, ihren rosigen Mund und die wenigen verstreuten Sommersprossen auf ihrer spitzen Nase. Der Name passte zu ihr. Ihr weiches, braunes Haar sah gefärbt aus. Interessant. Warum wollte so eine liebreizende junge Frau ihre wirkliche Haarfarbe verstecken? Eines war sicher. VANNA war nur ein armseliger Ersatz für eine echte Frau.
„Das war's, Schlampe! Wir kommen rein." Etwas flog
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