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Wie angelt man sich einen Vampir

Wie angelt man sich einen Vampir

Titel: Wie angelt man sich einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerrelyn Sparks
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Als Shanna am ersten Fenster vorbeiging, hörte sie, wie Roman scharf einatmete. Eine leuchtend roter Striemen zog sich über sein Gesicht.
    Sie griff seinen Arm. „Die Sonne verbrennt dich." „Nur mein Gesicht ist verbrannt. Du musst die Sonne vom Rest von mir abgehalten haben. Bleib nahe bei mir."
    Als sie am zweiten Fenster vorbeieilten, hob Roman den weißen Erste-Hilfe-Kasten vor sein Gesicht. Die Sonne brannte einen Striemen auf seine unbedeckte Hand. „Verdammt." Er krümmte seine verbrannten Finger.
    „Lass mich den Kasten halten." Shanna nahm den Medizinkasten und stellte ihn sich auf den Kopf, um ihren Schatten zu vergrößern. Die Leute sahen sie merkwürdig an, aber sie schafften es, den letzten Sonnenstrahl zu durchqueren, ohne dass Roman noch mehr verbrannt wurde.
    Als sie die Kantine betraten, deutete Roman auf einen Mann. „Das ist Todd Spencer, Leiter der Produktionsabteilung."
    Shanna bemerkte ihn kaum. Sie war zu schockiert von dem, was sie vor sich sah. Verletzte lagen auf dem Boden. Leute rannten herum. Einige räumten Trümmer beiseite. Andere krümmten sich über die Verletzten, verbanden notdürftig ihre Wunden.
    Ein großes Loch klaffte in der Wand, wo einst Zementsäulen und Glasfenster gewesen waren. Überall verstreut lagen umgeworfene Tische, verbogene Stühle und Tabletts. Das zischende Geräusch von Feuerlöschern überdeckte die Schmerzensschreie der Verletzten. Und Radinka war nirgends zu sehen.
    „Spencer." Roman ging auf den Abteilungsleiter zu. „Wie ist die Lage?" Todd Spencer machte große Augen. „Mr. Draganesti. Ich wusste nicht, dass Sie hier sind. Uh, das Feuer ist unter Kontrolle. Wir kümmern uns um die Verletzten. Krankenwagen sind auf dem Weg. Aber ich verstehe das nicht. Wer macht so etwas?"
    Roman überblickte den Schauplatz. „Sind alle noch am Leben?" Spencer verzog das Gesicht. „Ich weiß es nicht. Wir haben noch nicht alle gefunden." Roman eilte zu einem Punkt, an dem die Wände und die Decke eingebrochen waren. „Da drunter könnte jemand sein." Spencer begleitete ihn. „Wir haben versucht, den Schutt anzuheben, aber er ist zu schwer. Ich habe jemanden geschickt, um die passenden Geräte zu holen."
    Eine Zementsäule war umgefallen und hatte einen Tisch unter sich begraben. Roman hob einen riesigen Zementbrocken über seinen Kopf und warf ihn in den Garten.
    „Oh mein Gott", flüsterte Spencer, „wie hat er -?" Shanna zuckte zusammen. Roman kümmerte sich nicht darum, seine Vampir-Superkraft zu verbergen. „Vielleicht liegt es am Trauma. Ich habe von Leuten gehört, die nach Unfällen Autos angehoben haben." „Vielleicht." Spencer runzelte die Stirn. „Geht es Ihnen gut, Sir?"
    Roman war vornübergebeugt. Langsam richtete er sich auf und drehte sich um.
    Shanna keuchte erschreckt. Durch seine Nähe zum Garten war er dem Sonnenlicht mehr ausgesetzt. Sein Hemd rauchte schwarz und versengt. Rauch stieg aus seiner verwundeten Brust, und es roch nach verbranntem Fleisch.
    Spencer zuckte zusammen. „Sir, ich habe nicht gemerkt, dass Sie auch verletzt sind. Sie sollten nicht hier sein." „Es geht mir gut." Roman packte noch einen Zementbrocken. „Helft mir, das hier freizuräumen."
    Spencer nahm einige kleinere Zementstücke in Angriff. Shanna sammelte Deckenfliesen auf und warf sie auf einen Haufen. Bald hatten sie den zertrümmerten Tisch freigeräumt. Glücklicherweise hatten Stühle unter dem Tisch verhindert, dass er vollkommen flachgedrückt wurde. Unter dem Tisch war ein kleines Luftloch. Und ein Körper.
    Radinka.
    Roman drehte den Tisch um. Er schob die verbogenen Stühle zur Seite. „Radinka, kannst du mich hören?" Ihre Augenlider flatterten.
    „Sie lebt", flüsterte Shanna. Roman kniete sich neben Radinka. „Wir brauchen mehr Verbandszeug." „Ich kümmere mich drum." Spencer eilte davon.
    Shanna öffnete den kleinen Erste-Hilfe-Kasten und gab Roman einen Verband. „Radinka, kannst du mich hören?" Er drückte den MuII auf einen Schnitt an ihrer Schläfe. Sie stöhnte und öffnete die Augen. „Tut weh", flüsterte sic. „Ich weiß", antwortete Roman. „Ein Krankenwagen ist auf dem Weg."
    „Wie kannst du hier sein? Ich träume wohl." „Es wird alles gut. Du bist zu jung zum Sterben." Sie schnaufte schwach. „Für dich ist jeder jung." „Oh Gott." Shannas Magen wand sich vor Übelkeit. „Was ist los?", fragte Roman.
    Sie zeigte. Dort, tief in Radinkas Seite, steckte ein Messer. Eine Blutlache formte sich. Shanna bedeckte ihren

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