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Wie angelt man sich einen Vampir

Wie angelt man sich einen Vampir

Titel: Wie angelt man sich einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerrelyn Sparks
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Uhr. Laszlo würde in acht Minuten anrufen. „Erzähl mir von den Russen."
    Sie lehnte sich in die Chaiselongue zurück. „Karen und ich haben uns ein Apartment in Boston geteilt. Jeden Freitagabend sind wir zum Essen in dieses Deli gegangen. Wir stopften uns mit Pizza voll und mit Brownies, und wir verfluchten die Männer, weil wir keine Dates hatten. Dann, eines Nachts ..." Sie schauderte. „Es war wie in einem alten Gangsterfilm."
    Roman fragte sich, warum sie keine Dates gehabt hatte. Sterbliche Männer mussten alle blind sein. Er nahm ihre Hand in seine. „Erzähl weiter. Sie können dir jetzt nichts tun."
    Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. „Sie tun mir etwas. Jeden Tag. Sie tun mir weh. Ich kann nicht schlafen, ohne zu sehen, wie Karen vor meinen Augen stirbt. Ich kann nicht mehr als Zahnärztin arbeiten!" Sie lehnte sich zur Seite, um nach dem Whisky zu greifen. „Herrje, ich hasse Selbstmitleid."
    „Warte einen Augenblick." Er zog den Whisky außer ihrer Reichweite. „Was meinst du damit, dass du nicht mehr als Zahnärztin arbeiten kannst?"
    Sie ließ sich zurück auf die Liege fallen. „Ich kann es wohl nicht länger verleugnen. Ich habe auch meinen Beruf verloren. Wie kann ich als Zahnärztin arbeiten, wenn ich beim Anblick von B-Blut in Ohnmacht falle?" Oh, richtig. Ihre Angst vor Blut. Die hatte er ganz vergessen. „Und diese Angst - die hat in dieser Nacht in dem Deli angefangen?"
    „Ja." Shanna trocknete sich die Augen. „Ich war im Waschraum, als ich die schrecklichen Schreie hörte. Ich konnte hören, wie die Kugeln in die Wand einschlugen. Und ich konnte die Schreie hören, wenn sie ... Menschen trafen."
    „Und es waren die Russen?"
    „Ja. Die Schießerei hörte auf, also schlich ich mich nach einer Weile aus dem Waschraum. Ich sah Karen am Boden liegen. Sie ... sie hatten sie in den Bauch und in die Brust getroffen. Sie war noch am Leben, und sie schüttelte den Kopf, als versuchte sie, mich zu warnen."
    Shanna drückte die Hände gegen die Augen. „Da habe ich sie gehört. Sie standen hinter dem Pizzaofen und schrien sich auf Russisch an." Sie hob ihre Hände und sah Roman an. „Ich kann eigentlich kein Russisch, aber ich habe die Schimpfwörter erkannt. Mein Bruder und ich hatten einen Wettstreit - wer kann die meisten Fremdwörter in einer anderen Sprache lernen."
    „Haben die Russen dich im Deli gesehen?"
    „Nein. Als ich ihre Stimmen gehört habe, habe ich mich hinter einem Servierwagen und einigen Topfpflanzen versteckt. Ich hörte noch mehr Schüsse aus der Küche, dann kamen sie raus. Sie blieben neben Karen stehen und sahen sie aillein. Ich habe ihre Gesichter gesehen. Dann sind sie gegangen."
    „Sind sie denn auch neben anderen Opfern stehen geblieben wie bei Karen?" Shanna runzelte die Stirn, versuchte sich zu erinnern. „Nein, sind sie nicht. Außerdem ..." „Was?"
    „Sie haben ihre Tasche aufgemacht und sich ihren Führerschein angesehen. Dann sind sie wütend geworden, haben wie wild geflucht und die Tasche weggeschmissen. Es war so seltsam. Ich meine, sie haben zehn Menschen umgebracht, dort im Deli. Warum sollten sie sich die Mühe machen, sich Karens Ausweis anzusehen?"
    Warum bloß? Roman gefiel nicht, zu welchem Schluss er kam, aber er wollte Shanna nicht beunruhigen, ehe er sich sicher war. „Und du hast gegen die Russen vor Gericht ausgesagt und dann eine neue Identität bekommen?"
    „Ja. Ich bin zu Jane Wilson geworden und vor etwa zwei Monaten nach New York gezogen." Shanna seufzte. „Ich kenne hier eigentlich niemanden. Außer Tommy, den Pizzaboten. Es ist schön, jemanden zu haben, mit dem ich reden kann. Du bist ein guter Zuhörer."
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Nur noch vier Minuten. Vielleicht würde sie ihm jetzt genug vertrauen, um ihn in ihren Kopf zu lassen. „Ich kann noch mehr, als nur zuhören, Shanna. Ich ... ich bin ein Experte in therapeutischer Hypnose."
    „Hypnose?" Sie machte große Augen. „Du machst Rückführungen in frühere Leben und so etwas?" Er lächelte. „Eigentlich hatte ich daran gedacht, dass wir Hypnose benutzen könnten, um deine Angst vor Blut zu kurieren." „Oh." Sie blinzelte, dann setzte sie sich auf. „Ist das dein Ernst? Ich könnte so einfach geheilt werden?"
    „Ja. Du müsstest mir vertrauen ... „Das wäre großartig! Dann müsste ich meinen Beruf nicht aufgeben." „Ja. Aber du müsstest mir vertrauen."
    „Na ja, natürlich." Sie sah ihn argwöhnisch an. „Du würdest mir keine

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