Wie angelt man sich einen Vampir
mit Blut?" „Ja, Sir. Wir statten sie mit einem Gratistrichter aus. Blut und Batterien sind nicht inbegriffen." „Das sind sie nie", bemerkte Roman trocken.
„Sie ist sehr leicht zu benutzen." Laszlo deutete auf den Hals der Puppe. „Man entfernt die Klemme, führt den Trichter in den Schlauch ein, wählt zwei Liter seines Lieblingsblutes von Romatech Industries, und füllt sie damit auf."
„Ich verstehe. Blinkt ein kleines Licht, wenn ihr der Stoff ausgeht?" Laszlo runzelte die Stirn. „Ich denke, man könnte eine kleine Indikatorlampe ..." „Das war ein Scherz." Roman seufzte. „Bitte fahren Sie fort."
„Ja, Sir." Laszlo räusperte sich. „Der Schalter hier wirft eine kleine Pumpe in ihrer Brusthöhle an. Ein künstliches Herz, wenn man so will. Das Blut wird durch die Arterie gepumpt, und so etwas wie ein echter Puls wird simuliert." Roman nickte. „Und dafür braucht man die Batterien." „Mmmh." Gregoris Stimme klang gedämpft. „Sie läuft und läuft."
Roman sah zu seinem Vizepräsidenten und ertappte ihn dabei, wie er mit seinen Zähnen über VANNAs großen Zeh fuhr. Das rote Glühen in seinen Augen war auch eine Art Indikatorlampe. „Gregori! Aus!" Mit einem tiefen Knurren ließ Gregori den Fuß der Puppe fallen. „Du verstehst überhaupt keinen Spaß mehr."
Roman atmete tief ein und wünschte, er könnte um Geduld beten. Aber kein Gott mit ein wenig Würde wollte sich das Flehen eines Dämons mit einem Sexspielzeug der Sterblichen anhören. „Ist sie schon getestet worden?" „Nein, Sir." Laszlo legte VANNAs Schalter um. „Wir dachten, Sie sollten die Ehre haben, ihr Erster zu sein."
Erster. Roman ließ seinen Blick über den perfekten Körper der Puppe schweifen. Ein Körper, in dem jetzt Leben spendendes Blut pulsierte. „Also kann ein Vampir endlich auf zwei Hochzeiten tanzen und die Braut auch noch beißen."
Gregori lächelte, als er sein schwarzes Dinnerjacket glatt strich. „Und jetzt der Geschmackstest. Guten Appetit."
Roman sah seinen Vizepräsidenten mit einer gehobenen Augenbraue an. Zweifelsohne war dieser Geschmackstest Gregoris Idee. Er glaubte wahrscheinlich, dass sein Chef ein wenig Aufregung brauchte, um sich lebendig zu fühlen. Unglücklicherweise hatte er damit recht.
Roman streckte eine Hand aus, um VANNAs Hals zu berühren. Die Haut war kälter als die eines echten Menschen, aber trotzdem sehr weich. Unter seinen Fingerspitzen klopfte ihre Arterie kräftig und anhaltend. Zunächst spürte er den Puls nur in seinen Fingern, aber dann kroch das Klopfen seinen Arm hinauf bis in die Schulter. Er zwang sich zu schlucken. Wie lange war es her? Zwölf Jahre?
Der Puls breitete sich in ihm aus, füllte sein leeres Herz und alle seine Sinne. Seine Nasenlöcher blähten sich. Er konnte das Blut jetzt riechen. Blutgruppe A Positiv. Seine Lieblingssorte. Sein ganzer Körper pulste im Takt mit der Frau. Sein logischer Verstand verabschiedete sich und wurde von einem Trieb verdrängt, den er schon seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Blutdurst.
Ein Knurren vibrierte tief in seinem Hals. Er wurde hart. Langsam schloss er seine Finger um den Hals der Puppe und zog sie zu sich.
„Ich nehme sie." Schnell wie ein Blitz warf er sie auf eine samtbezogene Chaiselongue. Sie lag unbeweglich da, ihre angewinkelten Knie fielen jetzt auseinander. Der erotische Anblick war fast zu viel für ihn. Das kleine bisschen Blut in seinen Adern schrie nach mehr. Mehr Frau. Mehr Blut.
Er setzte sich neben sie und strich die blonden Haare, die den Hals verdeckten, zur Seite. Ihr dümmliches Grinsen war etwas störend, aber er konnte leicht darüber hinwegsehen. Als er sich über sie beugte, fiel sein Blick auf das Spiegelbild in ihren leeren Glasaugen. Er sah nicht sich selbst, denn kein Spiegel konnte ihn einfangen. Alles was er sehen konnte, waren die rot glühenden Lichter seiner eigenen Augen. VANNA machte ihn scharf. Er drehte ihr Gesicht zur Seite, um besser an ihren Hals zu kommen. Die pulsierende Arterie dort schien zu singen: Nimm mich. Nimm mich.
Mit einem leisen Knurren presste er sich an ihren Körper. Seine Fangzähne sprangen vor, und eine Welle der Lust durchdrang seinen Körper. Der Geruch des Blutes berauschte ihn, nahm ihm den letzten Rest seiner Selbstkontrolle. Das Biest in ihm war befreit.
Er biss zu. Zu spät registrierte sein rasender Verstand eine ungewöhnliche Tatsache: An der Oberfläche fühlte sich ihre Haut vielleicht weich an wie die eines Menschen, aber die
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