Wie angelt man sich einen Vampir
darunter liegende Textur war vollkommen anders. Zähes, dickes, gummiartiges Plastik. Auch wenn es von Bedeutung war, drang es nicht zu ihm durch, denn der Duft des Blutes zerstreute seine Gedanken. Seine Instinkte rissen die Macht an sich, heulten in seinem Kopf wie ein verhungerndes Tier. Tiefer und immer tiefer versenkte er seine Zähne, bis er endlich das süße, knackende Gefühl spürte, als er durch die Wand der Arterie brach. Himmlisch. Er schwamm in Blut.
Mit einem langen Saugen ergoss sich das Blut in seine Fangzähne und füllte seinen Mund. Er schluckte es schnell herunter und trank gierig mehr. Sie war köstlich. Sie war sein.
Er strich mit einer Hand hinunter zu ihrer Brust und drückte zu. Was für ein Dummkopf war er gewesen, dass er sich damit zufriedengegeben hatte, Blut aus einem Glas zu trinken. Wie konnte so etwas den heißen Strahl des Blutes durch seine Fangzähne ersetzen? Teufel auch, er hatte vergessen, wie himmlisch es war. Es war eine Erfahrung, die den ganzen Körper vereinnahmte. Er war hart wie Stahl. Alle seine Sinne brannten. Nie wieder würde er aus einem Glas trinken.
Noch einmal saugte er an ihrem Hals und bemerkte, dass er sie leer getrunken hatte. Bis auf den letzten Tropfen war es ein Genuss gewesen. Aber dann durchbrach ein Hauch von Klarheit den Nebel um seine Sinne. Zur Hölle noch mal, er hatte die Kontrolle verloren. Wäre sie eine Sterbliche gewesen, dann wäre sie jetzt tot. Und er hätte noch ein Kind Gottes ermordet.
Wie konnte dieses Ding dazu beitragen, Vampiren zivilisiertes Verhalten zu vermitteln? Diese Puppe würde jeden Vampir daran erinnern, wie unglaublich atemberaubend es war, zu beißen. Kein Vampir, nicht einmal der am weitesten entwickelte moderne Vamp, konnte an dieser Erfahrung teilhaben, ohne danach nach einem wirklichen Menschen zu verlangen. Alles, woran er denken konnte, war, die erste Frau zu beißen, die ihm über den Weg kam. VANNA war keine Hilfe für die Erhaltung der Menschheit.
Sie war die Totenglocke ihrer Existenz.
Mit einem Stöhnen riss Roman seinen Mund von ihrem Hals los. Blut tropfte auf die weiße Haut der Puppe, und zunächst glaubte er, sie habe ein Loch. Aber nein, er war sich sicher, dass er sie leer gesaugt hatte. Verdammt, das Blut kam von ihm selbst. „Was zum Teufel?"
„Oh mein Gott", flüsterte Laszlo. „Was?" Roman sah ihren Hals an, und dort, fest eingeschlossen in dem zähen Plastik, steckte einer seiner Fangzähne. „Du liebe Zeit!" Gregori kam näher, um besser sehen zu können. „Wie ist das passiert?" „Das Plastik ... Mehr Blut tropfte aus Romans Mund. Verdammt, er verlor sein ganzes Mittagessen. „Das Plastik ist zu zäh und gummiartig unter der Oberfläche. Gar nicht wie menschliche Haut."
„Oh je." Laszlo bearbeitete einen weiteren Knopf mit seinen nervösen Fingern. „Das ist ja furchtbar. Die Textur war von außen so echt. Mir ist nicht aufgefallen ... es tut mir so leid, Sir."
„Das ist das geringste unserer Probleme." Roman befreite seinen Zahn aus dem Hals des Mädchens. Er würde ihnen seine wenig erfreulichen Schlussfolgerungen später darlegen. Jetzt musste erst einmal sein Zahn repariert werden.
„Du blutest immer noch." Gregori reichte ihm ein weißes Taschentuch.
„Die Zufütterungsader, die mit dem Fangzahn verbunden ist, ist offen." Roman presste das Taschentuch gegen das klaffende Loch, das an der Stelle war, wo sein Fangzahn hätte sein sollen. „Mift."
„Sie könnten Ihre Heilungskräfte benutzen, um die Ader zu versiegeln", schlug Laszlo vor. „Dann wäre fie für immer verschloffen. Ich wäre für immer ein einfeitiger Effer." Roman nahm das blutige Taschentuch aus dem Mund und steckte den Zahn zurück in sein Loch.
Gregori lehnte sich vor, um genau hinsehen zu können. „Ich glaube, du hast es."
Roman ließ den Zahn los und versuchte, seine Fangzähne wieder einzuziehen. Der linke tat, was er sollte, aber der rechte fiel ihm aus dem Mund und landete auf VANNAs Bauch. Noch mehr Blut ergoss sich aus der Wunde. „Mist." Roman stopfte das Taschentuch zurück in den Mund.
„Sir, ich schlage vor, Sie gehen zu einem Zahnarzt." Laszlo hob den Zahn auf und reichte ihn Roman. „Ich habe gehört, die können einen verlorenen Zahn wieder einsetzen."
„Oh, klar." Gregori schnaubte. „Was soll er machen, in eine Zahnarztpraxis hineinspazieren und sagen ,Entschuldigung, ich bin ein Vampir und habe einen Fangzahn im Hals eines Sexspielzeugs verloren'? Sie werden sich nicht
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