Wie angelt man sich einen Vampir
aussah. Darunter stand eine Nachricht. Willkommen bei DVN. Rund um die Uhr auf Sendung, denn irgendwo ist immer Nacht.
DVN? Irgendwas Video Network? Und was hatte die Nacht damit zu tun, dass ein Sender sendete? Das Fledermauslogo verschwand, und noch eine Zeile erschien auf dem Schirm. DVN. Wenn du nicht digital bist, kann man dich nicht sehen. Das war seltsam. Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Gedanken. Wahrscheinlich war es Phil. Er schien für den vierten Stock zuständig zu sein.
„Connor!", schrie sie überrascht auf, „du bist wieder da!" „Aye." Er stand vor ihr und lächelte. „Das bin ich." Sie warf ihm die Arme um den Hals und umarmte ihn.
„Ich bin so froh, dich zu sehen." Er machte sich von ihr los. Seine Wangen waren gerötet. „Ich hab' gehört, Sie haben einen kleinen Schreck bekommen." „Oh es ist schrecklich, wirklich schrecklich. Es tut mir so leid, Connor." „Warum sollte dir was leidtun, Lassie? Mr. Draganesti selber hat mich hergeschickt. Er will dich sprechen."
Kalte Schauer liefen ihr den Rücken hinunter und verursachten ihr Gänsehaut. „Das ... das kann nicht sein." „Er will dich sofort sehen. Ich bringe dich rauf." Er lebte? „Ich kenne den Weg." Shanna rannte zur Treppe.
11. KAPITEL
Roman Draganesti wachte auf und konnte sich nicht erinnern, wie er in sein Bett gekommen war. Er lag auf dem wildledernen Bettüberwurf und hatte immer noch seine Kleidung und seine Schuhe an. Er fuhr mit der Zunge den Gaumen entlang. Die Drahtschiene war noch da. Er befühlte seinen Fangzahn mit den Fingern. Fest. Natürlich war er sich nicht sicher, ob er ihn immer noch aus- und einfahren konnte, und es war unmöglich, das auszuprobieren, solange der Draht den Zahn noch festhielt. Er würde Shanna davon überzeugen müssen, die Schiene zu entfernen.
Nach einer kurzen Dusche warf er sich einen Bademantel über und schlurfte in sein Büro, um nach Nachrichten zu sehen. Radinkas spinnenartige Schrift fiel ihm ins Auge. Sie war für Shanna einkaufen gewesen. Gut. Sie wollte etwas früher zu Romatech gehen, um sicherzugehen, dass für den großen Gala-Eröffnungsball alles bereit war. Da sie jetzt Tag und Nacht arbeitete, hatte sie das Gefühl, dass eine Gehaltserhöhung angebracht war. Noch eine? Na gut.
Jean-Luc Echarpe und Angus MacKay, der französische und der britische Zirkelmeister, würden um fünf Uhr morgens ankommen. Gut. Die Gästezimmer im dritten Stock waren für sie bereit. Roman plante, zwei neue Geschmackserlebnisse in seiner Reihe der Fusion Cuisine bei dem Eröffnungsball vorzustellen. Fünfhundert Flaschen waren für das Ereignis vorbereitet. Alles sah großartig aus.
Dann las er den letzten Absatz. Beim Aufwachen hatte Shanna Whelan ihn in ihrem Bett gefunden. Oh nein. Sie hatte ihn für tot gehalten und war furchtbar bestürzt darüber gewesen. Oh verdammt. Natürlich musste sie denken, dass er tot war. Tagsüber hatte er keinen Puls. Aber andererseits konnte das bedeuten, dass er ihr wirklich etwas bedeutete.
Radinka hatte versucht, Shanna davon zu überzeugen, dass dieser tiefe Schlaf an der Betäubung lag, die er in der Zahnarztpraxis bekommen hatte. Unglücklicherweise glaubte sie jetzt, dass sie ihn umgebracht hatte. Großartig. Sie war nicht deshalb bestürzt, weil sie Zuneigung zu ihm verspürte, sondern weil sie sich schuldig fühlte. Er konnte sich die Szene genau vorstellen -Shanna, die vollkommen außer sich durch das Zimmer rannte, während er wie ein blöder Baumstamm einfach herumlag. Verdammt.
Roman zerknüllte das Papier in seiner Faust und warf es in den Müll. Ihm platzte der Kragen. Er musste endlich diese Rezeptur zustande bringen, die es ihm ermöglichen würde, tagsüber wach zu bleiben. Er konnte nicht einfach hilflos daliegen, wenn Shanna ihn brauchte.
Er drückte einen Knopf auf seiner Gegensprechanlage. „Küche", antwortete eine nasale Stimme. „Howard, bist du das?" „Ja, Sir! Ich bin froh, zu hören, dass Sie wach sind. Es gab ein wenig Aufregung hier, als Sie geschlafen haben."
Roman hörte im Hintergrund unterdrücktes Lachen. Oh, Blut Gottes. Man sollte meinen, dass es einem ein wenig Respekt verschaffte, der Meister des größten Zirkels in Nordamerika zu sein.
„Nicht, dass wir uns beschweren würden", fuhr Howard fort. „Normalerweise ist es hier so langweilig. Oh, Connor ist gerade gekommen."
„Howard, wir erwarten heute Nacht wichtige Gäste. Dein Arbeitgeber, Mr. MacKay, wird hier sein. Ich erwarte erhöhte
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