Wie angelt man sich einen Vampir

reden."
    Das war wahrscheinlich ihr Lieblingssatz gewesen, als sie noch Vorsteherin der Folterkammer war. Roman und Angus warfen sich einen Blick zu.
    „Genug!" Die Reporterin scheuchte die Visagistin fort. Sie berührte einen kleinen Kopfhörer in ihrem rechten Ohr und neigte ihren Kopf, um einer Stimme zuzuhören. „Wir sind drauf in 30 Sekunden. Alle auf die Plätze." Sie posierte vor dem Kameramann. Ihr schwarzes Kleid bedeckte wenig von ihrem überdimensionierten Busen.
    Implantate, ganz bestimmt. Sie musste zu Dr. Überlingen in Zürich gegangen sein. Er war der einzige Vampir, der sich auf Schönheitschirurgie spezialisiert hatte, und für einen hohen Preis konnte er jedem Vampir dazu verhelfen, auch in der Ewigkeit jung und schön auszusehen. Wahrscheinlich hatten die Implantate der Reporterin dabei geholfen, einen der begehrten Jobs bei DVN zu bekommen. Das Digital Vampire Network war noch recht neu und wurde jede Woche von Hunderten hoffnungsvoller Vampire überflutet, die davon träumten,
    Implantate, ganz bestimmt. Sie musste zu Dr. Überlingen in Zürich gegangen sein. Er war der einzige Vampir, der sich auf Schönheitschirurgie spezialisiert hatte, und für einen hohen Preis konnte er jedem Vampir dazu verhelfen, auch in der Ewigkeit jung und schön auszusehen. Wahrscheinlich hatten die Implantate der Reporterin dabei geholfen, einen der begehrten Jobs bei DVN zu bekommen. Das Digital Vampire Network war noch recht neu und wurde jede Woche von Hunderten hoffnungsvoller Vampire überflutet, die davon träumten, der nächste große Star zu werden. Bis zur Erfindung digitaler Kameras war es unmöglich gewesen, Vampire auf Film festzuhalten. Jetzt hatte die digitale Technologie eine ganz neue Welt voller Möglichkeiten und Probleme eröffnet. Im Grunde wäre Roman nicht überrascht, wenn die CIA genau so von ihrer Existenz erfahren hatte. Sie könnten die geheime Frequenz gefunden haben, die DVN zur Ausstrahlung benutzte.
    Gregoris Telefon klingelte. Er klappte es auf und trat ein Stück zur Seite. „Hey, Connor", sagte er leise, „Was geht?"
    Der Kameramann gab der Reporterin ein Zeichen, und sie knipste sofort ihr breitestes Lächeln an. „Hier ist Corky Courrant, live für Leben mit den Untoten. Heute Abend haben wir einen besonderen Leckerbissen im Programm. Wir befinden uns beim größten Vampir-Gelage des ganzen Jahres! Ich bin mir sicher, Sie wollen gern einige der Berühmtheiten des Abends treffen."
    Sie bewegte sich auf Angus MacKay zu und listete einige Stichworte über ihn auf, dann tat sie das Gleiche mit Jean-Luc Echarpe. Roman drehte sich zur Seite, um etwas von Gregoris Telefongespräch mitzubekommen.
    „Bist du sicher?", flüsterte Gregori. „ Tot?"
    Roman schluckte. Sprachen sie über Shanna? Vor seinem geistigen Auge erschien das Bild ihres leblosen Körpers. Nein! Nicht seine Shanna.
    „Roman Draganesti!" Die Reporterin vertrat ihm den Weg. „Ich habe Tausende von Zuschauern, die gern etwas mehr über Sie erfahren würden."
    „Das ist gerade kein guter Zeitpunkt, Miss Implant." Roman spürte, wie Jean-Luc ihm mit seinem Spazierstock einen Stoß gab. „Uh, Porky. Nein, ich meine ..." Verdammt, wie hieß diese Frau?
    Die Augen der Reporterin loderten wie das Feuer eines Drachen. Ihr Lächeln verzog sich zu einem Zähnefletschen.
    „Mademoiselle Courrant", unterbracht sie Jean-Luc, „darf ich die Ehre haben, Sie als erster zum Tanz zu bitten?"
    „Aber natürlich, gern." Corky schickte ein berechnendes Grinsen in die Kamera, als sie ihre Klauen um Jean-Lucs Arm schloss. „Das ist der Traum einer jeden Frau - mit dem großen Zirkelmeister Westeuropas zu tanzen. Er ist ja quasi schon königlich!" Sie schlenderte neben Jean-Luc in den Ballsaal.
    Roman eilte zu Gregori. „Was ist passiert? Sag es mir." Angus kam ihm nach, von Ian und Laszlo gefolgt.
    Gregori steckte sein Handy zurück in die Tasche. „Connor ist Ivan Petrovsky zu einem Haus in New Rochelle gefolgt. Ivan und seine Freunde sind hineingegangen. Connor dachte, dass sie Shanna vielleicht dort festhalten, also ist er um das Haus herumgegangen und hat sich in den ersten Stock teleportiert."
    Romans Nerven spannten sich an. „War sie dort?" „Nein", antwortete Gregori. „Alle Räume im Obergeschoss waren leer."
    Roman seufzte erleichtert.
    „Aber sie haben einen Sterblichen im Erdgeschoss festgehalten", fuhr Gregori fort, „Connor hat sie belauscht. Ivan war furchtbar wütend, weil Shanna nicht aufgetaucht ist. Dann