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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Sie schaute auf und begegnete Prinz Rafis Blick. Er musterte sie vielsagend und verführerisch, bevor er ihr einen Kuss auf die Knöchel drückte. Es war kein flüchtiger Kuss, sondern ein inniger Druck mit halbgeöffne ten Lippen, als wollte er von ihr kosten. Gegen ihren Willen schmolz Zara förmlich dahin, und ihr Herz begann zu jagen.
    Nie zuvor hatte sie eine so aufreizende Verführung in aller Öffentlichkeit erlebt. Auf das Lied folgten Geschichten, die einige der Tafelgefährten vortrugen. Danach erschienen Bauchtänzerinnen in den bezauberndsten Kostümen, die Zara je gesehen hatte. Jede Tänzerin wurde mit Juwelen oder Gold bezahlt, wie in einem Märchen.
    Prinz Rafis bewundernde Blicke häuften sich. Zara merkte, dass sie kaum noch einen Widerstand gegen seinen männlichen Charme und seine atemberaubend starke Anziehungskraft hatte. Er hätte alles von ihr verlangen können.
    Schließlich gab Prinz Rafi dem Tafelgefährten namens Ayman ein Zeichen. Er stand auf und verließ den Raum.
    „Es war bei meinen Vorfahren seit jeher Brauch, denjenigen, die sich besonders verdient gemacht hatten, Gewänder zu überreichen", begann Prinz Rafi. „Da jeder von Ihnen dazu beigetragen hat, den Nachweis zu erbringen, dass der große Iskandar, bei Ihnen Alexander genannt, in diesem Land war, ist es mir ein Vergnügen, jeden von Ihnen mit dem traditionellen Gewand zu beschenken. "
    In dem Augenblick kehrte Ayman zurück und führte die Gruppe der Wasserträger herein. Diesmal brachten die Jungen und Mädchen sorgsam aufgefaltete Stoffe in verschiedenen Farben und Mustern.
    Alle waren von Gold-und Silberfäden durchwirkt. Jeder kniete sich zu einem der Mitarbeiter und bot ihm ein Gewand an.
    Die Frauen waren hörbar entzückt, aber auch die Männer zeigten sich erfreut. Manche sprangen sogleich auf, um die Ge wänder auseinander zu falten und anzuprobieren.
    Ein hübsches Mädchen kniete neben Zara und reichte ihr ein glitzerndes Gewand. Zara bedankte sich, und das Mädchen warf einen flüchtigen Blick zu Prinz Rafi, der ihm zu Zaras Überraschung zuzwinkerte, ehe es sich verneigte und verabschiedete.
    Um sie herum hatten einige schon ihre Gewänder angelegt. „Oh!" Staunend betrachtete Zara ihr Geschenk. Es schien aus gesponnenem Gold gewebt und war mit einem herrlichen Muster in Rot und Grün bestickt. „Ist das schön!", flüsterte sie. „Das kann ich unmöglich ..."
    Nicht weit von ihr entfernt war Gordon aufgestanden und hielt sich sein Gewand an. Als er Zaras Ausruf hörte, warf er ihr einen mahnenden Blick zu, dem sie entnahm, dass es einer Beleidigung gleichkäme, das Geschenk zurückzuweisen. In dem Fall wäre die Ausgrabung Geschichte. Also konnte sie den Prinzen unmöglich kränken.
    „Es ist wunderschön", flüsterte sie, hockte sich auf ihre Fersen und bemühte sich, inmitten der Kissen elegant aufzustehen. Aber ihr Fuß verfing sich im Saum des Kleides, und ehe sie wusste, wie ihr geschah, fiel sie auf Prinz Rafi.
    Er fing sie sofort auf und schloss die Augen, als ihr langes Haar wie ein Vorhang um sein Gesicht fiel.
    Das Gewand glitt zu Boden, breitete sich um sie herum aus und glitzerte in dem flackernden Licht der Flammen wie etwas Verzaubertes von unschätzbarem Wert.
    „Allein der Duft Ihres Haares kann einen Mann schon verrückt machen. Ich habe Tag und Nacht von Ihnen geträumt."
    Die Umstehenden im Raum waren wie erstarrt, und alle Augen richteten sich auf sie. Wäre Zara nicht so restlos verlegen gewesen, hätte sie über das Bild, das sie abgaben, lachen können.
    Doch ihre eigene Reaktion war gefährlich. Zara fühlte sich von der Berührung des Mannes, seinem Flüstern wie elektrisiert.
    „Ent... Entschuldigung", stammelte sie und versuchte, sich aufzurichten. „Ich weiß nicht, wieso ich so ungeschickt bin."
    „Wirklich nicht?" Er lächelte und half ihr.
    „Nein ... also ..." Sie versuchte, sich zu beruhigen und die Situation als normal hinzunehmen - so weit sie diesen bemerkenswerten Abend als normal bezeichnen konnte. Sie griff nach dem Gewand und legte es sich um.
    Es war unglaublich schön und breit gefächert im Rücken. Es reichte bis zum Boden, war vorne etwas kürzer, so dass der Saum gerade ihre Zehen berührte. „Danke", flüsterte sie beeindruckt.
    Gordon setzte sich und sprach Prinz Rafi an, um Zara etwas Zeit zu lassen: „Ich muss Ihnen unbedingt sagen, dass einer von uns vorgestern ein paar berittene Banditen gesehen hat. Es schie nen eine ganze Reihe zu sein. Ich mache

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