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Wie der Vater so der Tod

Wie der Vater so der Tod

Titel: Wie der Vater so der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bilen
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meiner Mutter sehe.
    Als Dad mich diesmal zum Bad bringt, bleibt er an der Tür stehen und gibt mir keine Gelegenheit, den Deckel des Toilettenkastens zu lösen, um ihn als Waffe zu benutzen.
    »Ich muss duschen«, sage ich und hoffe, dass mich Dad dabei unbeaufsichtigt lässt. »Morgens dusche ich immer.«
    »Entspann dich!«, sagt Dad. »Dies ist Urlaub mitten in der Natur. Da gehört ein bisschen Schmutz unter den Fingernägeln doch dazu.«
    Wie am letzten Abend fesselt er uns wieder an die Küchenstühle und lässt nur je eine Hand frei. Lediglich bei mir verzichtet er auf das Festbinden der Beine.
    Zum Frühstück gibt es Cheerios-Zerealien in Plastikschüsseln, und ich verabscheue beides. Ich kann den Geschmack von Milch aus einer Plastikschüssel nicht ausstehen. Den Morgen verbringen wir mit weiteren Puzzles. Das mit der Freiheitsstatue ist unvollendet weggeräumt worden, aber wir arbeiten an dem Waldpuzzle und sind schließlich bis auf die fehlenden Stücke fertig damit.
    Während wir beschäftigt sind, kehren meine Gedanken zu dem Tag zurück, an dem Matt starb. Nachdem ich den Nachmittag damit verbracht hatte, mit Ian abzuhängen und Lauren anschließend davon zu erzählen, war Jay Laurens Bitte nachgekommen und hatte mich nach Hause gefahren. Unterwegs lachten wir über Dan Watkins, der mitten im Theaterstück des letzten Jahrs in den Orchestergraben gefallen war, und wie Matt es hingekriegt hatte, dass alles wie ein Teil der Show aussah. Jetzt frage ich mich, ob Jay so guter Stimmung war, weil er sich auf das Wiedersehen mit Matt freute.
    Wir lachten noch immer, als wir zur Haustür gingen. Ich dachte nicht einmal daran, dass Dad sauer sein könnte, wenn Jay bei seiner Heimkehr noch da war.
    Aus der Stereoanlage erklang I had a Bad Day.
    »Nicht schon wieder dieser Song, Matt!«, protestierte ich. »Schalt das Ding aus und spiel ein bisschen Basketball mit Jay!«
    Die Musik war laut, aber abgesehen davon gab es keine anderen Geräusche im Haus.
    »Matt?« Plötzlich bemerkte ich das Blut. »Was …«
    Jay versuchte, mir die Augen zuzuhalten, damit ich nicht sah, was von meinem Bruder übrig war. Aber ich hatte bereits genug gesehen.
    Wir standen da, hielten uns gegenseitig fest, schrien und weinten. Ich dachte, dass der Schock der Grund für Jays Tränen war. Ich wusste nicht, dass viel mehr dahintersteckte.
    »Wie wär’s mit einem Spaziergang?«, schlägt Zach vor. »Wisst ihr noch, als wir nach draußen gegangen sind und Blätter gesammelt haben?«
    »Nein«, sagt mein Vater. »Nein, wir haben nie Blätter gesammelt.« Er kneift die Augen zusammen. Es ist, als hätte jemand ein Loch in Zachs Maske gerissen. Dad nimmt die Pistole und dreht sie hin und her.
    »Es waren Kiefernzapfen, Matt, keine Blätter«, sage ich.
    Damit stopfe ich das Loch. »Ja, Kiefernzapfen«, bestätigt Dad.
    »Also lasst uns Kiefernzapfen sammeln«, sage ich.
    »Es ist zu kalt draußen.« Dads Beine zucken nervös. »Ich weiß. Zeit zum Lesen.«
    Ich spüre, wie mir das Blut aus dem Gesicht weicht. Als wir das Haus verließen, habe ich das vorgeblich eingepackte Buch von Stephen King auf den Rasen geworfen. Dad sieht in Richtung des Zimmers, in dem meine Reisetasche steht. Meine Hände werden feucht.
    Ein Schritt. Zwei Schritte. Drei. Er bleibt an einem Beistelltisch stehen und nimmt drei Bücher zur Hand.
    Ich fühle, wie die Farbe in meine Wangen zurückkehrt.
    Dad verteilt die Bücher, ohne darauf zu achten, was er wem gibt. Ich kriege einen Western. Noch mehr Waffen. Meine Mutter bekommt einen Liebesroman und Zach ein Sachbuch über wilde Tiere. Dads Buch liegt auf dem Kühlschrank, neben dem Klebeband. Er nimmt es herunter und setzt sich auf die Couch. Überleben in Alaska. Dieses Buch hat er auch zu Hause gelesen.
    Das Mittagessen besteht aus zwei Dosen Thunfisch, auf einzelne Teller verteilt und mit Crackern serviert. Außerdem bekommt jeder zwei Essiggurken. Und natürlich gibt es Tee dazu.
    Als Dad Zach eine Gabel gibt, wirft mir Zach einen Blick zu und nickt. Es ist so weit! Zeit zu handeln. Du musst ihm die Pistole wegnehmen, Sara. Es muss dir irgendwie gelingen! , sagen seine Augen. Ich versuche, nicht zur Arbeitsplatte zu sehen – Dad soll keinen Verdacht schöpfen. Zach nimmt die Gabel und sticht sie meinem Vater in den Arm. Dad zuckt zurück und holt zu einem Schlag aus. Zach packt seinen Arm und hält ihn fest.
    Das ist es. Jetzt bin ich dran. Ich stehe auf und laufe, ziehe den Stuhl hinter mir her. Mit der

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