Wie, du stillst nicht
dass das Baby nicht viel mit der Brust anzufangen weiß. Gemeinsames Baden, viel Hautkontakt im kuscheligen Bett oder das Anlegen in der Nacht, im Halbschlaf des Kindes, können äußerst hilfreich sein.
Ines (30 Jahre, Kunsthistorikerin) erzählt:
Ich kann übrigens vollkommen verstehen, dass viele Stillmütter propagieren, Stillen wäre so einfach. Dennoch bekümmert es mich doch oft, wie unüberlegt manche Menschen Mütter verurteilen, die ihrem Kind die Flasche geben (habe häufig »tötende« Blicke bekommen, als wolle ich mein Kind vergiften …)! Ich denke, dass den Frauen all die ganzen Nachteile des Nichtstillens bewusst sein sollten, die sich von vornherein gegen das Stillen entscheiden. Sie mögen triftige Gründe dafür haben, die ich nicht beurteilen kann und will, aber sie sollten wissen, dass vor allem nach einer schlimmen Geburt oder frühen Trennung das Stillen sehr wichtig sein kann. Nicht nur fürs Kind, sondern auch für die Psyche der Mutter. Und die Frauen, die nicht stillen können, obwohl sie gerne wollen und wirklich viel dafür getan haben (also nicht gleich beim ersten Problem alles hinwerfen), sollten endlich das nötige Verständnis erhalten: dass es nämlich nicht ihr persönliches Versagen ist, dass sie nicht stillen können! Wenn mehrere ungünstige Faktoren zusammentreffen, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihre psychische Verfassung den Milchfluss entscheidend negativ beeinflusst. Wenn dann noch ein schwaches Kind und fehlende Stillberatung bzw. Druck durch andere Personen zugunsten von Flaschennahrung, Schnullerverwendung etc. hinzukommen, kann das zur Folge haben, dass Frau tatsächlich nicht stillen KANN, obwohl augenscheinlich keine körperlichen Gründe dafür gefunden werden können. Ich finde es gut, dass in den letzten Jahren das Stillen wieder so populär geworden ist, dennoch sollte es nicht in einen Aktionismus umschlagen, der alle nicht stillenden Frauen diskriminiert.
Und als persönliche Erfahrung aus dem Bekanntenkreis: Viele Frauen stillen auch nur, weil es gerade üblich ist, fühlen sich damit aber unwohl und stillen dann nach den »vorgeschriebenen» sechs Monaten erleichtert ab. Viele brüsten sich damit, ihr Kind ja durchs Stillen optimal gesundheitlich versorgt zu haben und fangen sogleich bei der Beikost mit gesüßten Breien und Babykeksen an (wirklich die Mehrheit!). Als nicht stillende Mutter koche ich als Ausgleich jedoch die Beikost selbst und achte auf ausgewogene Ernährung und vermeide Zucker und Süßigkeiten. Fläschchengeben hat übrigens nichts mit Bequemlichkeit zu tun! Wer schon mal gepumpt, gepumpte Milch aus der Flasche gefüttert, dazu noch Flaschenmilch gefüttert hat, inkl. allem Zubehör waschen und sterilisieren, Wasser abkochen und Fläschchen zubereiten, der weiß, dass das alles andere als bequem ist (von den Kosten mal ganz abgesehen!).
© iStockphoto/Dmitry Naumov
Anschaffungsliste für Nicht-Stillende
Was braucht man eigentlich alles, wenn nicht mehr gestillt wird? Hier eine Liste, die jedoch, je nach Bedürfnissen und Geldbeutel der Familie, variieren kann. Es handelt sich hier um ungefähre Kostenangaben, da sich die Preise von Firma zu Firma und Geschäft zu Geschäft unterscheiden können und die Preise auch abhängig von Material und Qualität sind.
In Geschäften und Online-Shops finden Sie eine große Auswahl weiterer Artikel - vom speziellen Spülmittel über Spülschwamm bis hin zum Trinksauger. Daneben gibt es Geräte, die das abgekochte Wasser schnell auf Trinktemperatur abkühlen und Milchmixer, die klumpenfreies Anrühren von Babymilch versprechen.
o.l.+u.: © NUK/www.nuk.de | o.r.: © Philips AVENT, www.philips.de
Das benötigen Sie
Ca. in €
Babyflaschen-Starter-Set* (drei große und zwei kleine Flaschen) oder
20
mindestens zwei weitere Sauger* aus Kautschuk oder Silikon
5
Flaschendeckel (vier Stück)
6
Flaschenwärmer
5
Flaschenzange
2
Sterilisator für Mikrowelle oder Dampfsterilisator
40
Flaschenbürste
5
Wasserkocher
15
Trichter
2
Babyflaschenbox/Flaschenständer
12
Flaschen-Isoliertasche
8
Milchpulver* (Pre, 800 g)
14
Insgesamt
134
* muss regelmäßig erneuert/nachgekauft werden
o.l.: © Medela AG, Switzerland, www.medela.de | o.r.: © Fotolia/bradcalkins
Eventuell
Ca. in €
Babywasser (1,5 l)
1
Flaschenthermometer
9
Portionsdosen für das Milchpulver (für unterwegs)
4
vier Schnuller* (wenn nicht beziehungsgestillt wird)
9
Evtl. Schnullertasche/box
8
Evtl. eine Hand-Brustpumpe (wenn auch Muttermilch
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