Wie ein boser Traum
entfachte ihr eigenes. Sie kickte ihre Sandalen weg, griff hinter sich und zog den Reißverschluss am Rock herunter. Der Rock fiel um ihre Füße, und sie trat aus dem Kreis, den er beschrieb.
Sie wollte, dass er sie genau auf diese Weise ansah – als wollte er sie am liebsten mit Blicken verschlingen. Vor langer Zeit hatte sie von nichts anderem geträumt. Damals lauschte sie Heathers Geschichten, wie es zwischen ihr und Keith war, und hinterher malte Emily sich aus, dass Clint die gleichen Dinge mit ihr tat. Der Gedanke, wie sein Mund auf ihrer Haut lag, erregte sie. Sie löste den vorderen Haken des BHs und ließ ihn zu Boden fallen. Jetzt trug sie noch den Slip.
Er war sichtlich erregt, deshalb schämte sie sich nicht ihrer Nacktheit und brachte den Mut auf, ihn einen Augenblick lang einfach nur zu bewundern. Es gefiel ihr, was sie in ihm auslöste. Er war atemlos, verströmte eine sexuelle Energie, die von seinem kräftigen Körper ausging. Sie hatte sich nicht geirrt: Er war kräftiger als damals.
Die breiten Schultern, nackt wegen der schwülen Wärme an diesem Morgen, waren mit harten, schlanken Muskeln bepackt. Der Bauch sah genauso muskulös aus. Die verwaschene Jeans lag eng an den schmalen Hüften und den langen Beinen. Sie sah auf seine Körpermitte; er war erregt, es war zu sehen. Dass er ihre Brüste so eindringlich betrachtete, ließ sie vor gespannter Erwartung leicht erbeben.
Als er auch weiterhin völlig regungslos dastand, trat sie auf ihn zu. Er sah ihr zu, aufmerksam, so, als erwartete er eine Art Kampf. Sie lächelte, unerwarteterweise erregte es sie, Macht über ihn zu haben. In ihren Fantasien hatte immer er die Macht besessen. Als sie so nahe wie möglich vor ihm stand, atmete sie tief, sehnsüchtig den erdigen Geruch seiner feuchten Haut ein. Es war so verdammt heiß hier drin, aber es fühlte sich so gut an.
Sie ging einmal um ihn herum, berührte jede Narbe auf seinem Rücken, erst mit den Fingern, dann mit den Lippen. Er erschauerte jedes Mal, wenn ihr Mund seine Haut berührte. Der salzige Geschmack und die weiche Haut ließen sie nach mehr verlangen. Als sie wieder vor ihm stand, lag eine andere Verzweiflung in seinem Blick. Es ging nicht um die Vergangenheit, es ging um das Jetzt – um sie.
Da wusste sie genau, was sie wollte. Beweisen, dass sie ihn dazu bringen konnte, wieder etwas zu fühlen. Beweisen, dass sie wieder etwas fühlen konnte.
Endlich wissen, was es bedeutete, eine Frau zu sein, in jeder Hinsicht. Sie griff nach dem Verschluss seiner Jeans. Ihr Herz klopfte laut, sie stellte sich ungeschickt an. Ein einfacher Hosenknopf konnte doch nicht so schwer zu öffnen sein.
Er berührte sie. Endlich . Er umfasste eine Brust. Sie sog den Atem ein, spürte dieses herrliche Prickeln im Bauch und tiefer, viel tiefer. Es fühlte sich so gut an. Sie verstärkte ihre Bemühungen, seine Jeans aufzuknöpfen. Musste ihn dort berühren. Sie wollte jeden Teil von ihm kennen lernen … ihn schmecken und riechen … alles von ihm. Sie fühlte sich wie ein Kind zu Weihnachten, konnte nicht warten, zu sehen, was als Nächstes kam.
Er schob ihre Hand von seinem Hosenbund weg und sank auf die Knie. Sie stöhnte auf, als sein Mund sich über der Brust schloss, die er so drängend umfasst hatte. Drängend auch sein Mund; er saugte, fest. Sie fasste ihm ins Haar, wollte ihn anspornen. Seidiges, dicke Haar, doch ihre Sinne konnten nicht lange darauf konzentriert bleiben. Das Gefühl seiner Zunge auf ihrer Brustwarze, seine Lippen, die sie umschlossen, ging ihr durch und durch. Er küsste sich zur anderen Brust hinüber, ließ ihr dieselbe Zärtlichkeit angedeihen. Sie schaute zu, außerstande, den Blick von ihm, seinen markanten Gesichtszügen abzuwenden.
Er legte ihr einen Arm um die Taille, zog sie fest an seine Brust, schlang ihre Beine um sich, bettete sie auf den Boden und legte sich auf sie. Die Reibung und das Gewicht seiner Brust auf ihrer feuchten Haut ließen sie nach mehr verlangen. Er griff in ihren Slip, riss ihn ihr vom Leib. Sie spürte, wie sie feucht wurde vor Erwartung. Verleugnete das kurze Aufflackern der Angst, die in ihr aufstieg.
In dem Augenblick, als sie die gespannte Erregung auf ihrem Höhepunkt glaubte, schaute er ihr in die Augen. Als sie den gequälten Ausdruck darin erblickte, hätte sie am liebsten geweint … ihn am liebsten an sich gedrückt,
in sich gespürt, bis der Schmerz und die Leere verschwunden gewesen wären.
Da musste sie sein Gesicht
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