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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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hintergehen nicht Ihre Familie, sondern Sie versuchen, Foster davor zu bewahren, dass er wieder ins Gefängnis geht.”
    “Ja, und gleichzeitig schiebe ich meiner Schwester die Schuld zu.”
    “Sie sind sich wohl ziemlich sicher, dass sie die Mutter eines der beiden Kinder ist, nicht wahr?”
    Sheree nickte nur.
    “Wie kommt das?”
    “Nach unserem gestrigen Telefonat sind mir verschiedene Dinge wieder eingefallen.”
    “Zum Beispiel?”
    “Zum Beispiel die Tatsache, dass da ein Kind in ihrem Haus war, als ich mich mit Laree in den zwei Jahren traf, bevor Foster verhaftet wurde.”
    Treys Herz machte bei diesen Worten einen Satz.
    “Ein kleines Mädchen?”
    Abermals nickte sie.
    “Was sagte sie über das Kind?”
    “Nicht viel. Sie behauptete, sie würde sich als Babysitterin nebenbei Geld verdienen.”
    “Und Sie haben ihr das geglaubt?”
    “Sie war mein Zwilling. Wir haben in unserer Jugend vielen Leuten irgendwas vorgemacht, aber nie gegenseitig.”
    “Ich darf wohl nicht annehmen, dass Sie ein Foto von den beiden haben, oder?” fragte Trey.
    “Nein.”
    Trey dachte nach, dann versuchte er einen anderen Weg. “Würden Sie das Kind auf einem Foto wiedererkennen?”
    “Könnte sein. Vorausgesetzt, das Foto ist von damals.”
    “Wie alt war das Mädchen?”
    “Hm, vielleicht eineinhalb bis zwei Jahre.”
    “Mal sehen, was ich machen kann”, sagte Trey. “So, dann bringen wir den Test mal hinter uns, damit Sie mit Ihrem Bruder reden können.”
    Sheree kniff die Augen zu. Im Gegensatz zu diesem Detective war sie nicht so überzeugt davon, dass ihr Bruder überhaupt mit ihr reden wollte.
    “Hey, Lawrence, da will Sie jemand sehen”, sagte der Wärter, als er die Zellentür aufschloss und die Handschellen vom Gürtel nahm. “Arme ausstrecken.” Doch entgegen der Aufforderung bewegte er sich nicht.
    Foster blieb auf seinem Bett sitzen. “Ist mein Anwalt da?”
    “Ja, aber da sind auch noch ein paar andere Leute.”
    “Und wer?”
    “Ich bin nicht Ihr Sekretär, Lawrence”, raunte der Wärter ihn an. “Entweder Sie stehen jetzt auf und kommen mit, oder Sie vergessen’s einfach. Aber wenn ich so tief in der Scheiße stecken würde wie Sie, dann würde ich mir zweimal überlegen, ob ich mir eine mögliche Chance entgehen lassen will.”
    Es war pure Neugier, die Foster antrieb. Er ließ sich die Handschellen anlegen und in den Verhörraum führen. Als er durch das Fenster in der Tür sah, dass sein Anwalt wirklich gekommen war, schöpfte er Hoffnung. Vielleicht gab es ja gute Neuigkeiten. Gebrauchen konnte er sie weiß Gott mehr als alles andere. Doch er würde weiterhin sehr vorsichtig sein und nicht alles sagen.
    Der Wärter öffnete die Tür, legte eine Hand an Fosters Rücken und schob ihn in den Raum. Er sah den Cop, der ihn festgenommen hatte, außerdem die beiden, denen er nach der Festnahme auf der Wache begegnet war. Gerade wollte er protestieren, dass gleich drei Cops angerückt waren, um ihn zu verhören, da bemerkte er eine Frau, die hinter Trey gestanden hatte und nun nach vorn kam. Wer sie war, wusste er nicht. Ihm war nur eines klar: Das hier gefiel ihm gar nicht.
    Die Frau lächelte ihn an, und im gleichen Augenblick erstarrte Foster mitten in der Bewegung.
    “Hallo, Fossie … lange nicht gesehen.”
    “Schwesterherz? Bist du das?”
    Sheree sah zu Trey. “Darf ich ihn umarmen?”
    Foster trug die Handschellen, außerdem stand der Wärter hinter ihm.
    “Ja, sicher.”
    Sie näherte sich langsam ihrem Bruder, bis sie dicht vor ihm stand. “Du hast eine Glatze”, stellte sie fest.
    “Nein, ich hab mir nur den Kopf rasiert.”
    “Oh.”
    Einige Sekunden lang herrschte betretenes Schweigen, dann warf Trey Chia und David einen Blick zu, der sie erkennen ließ, dass sie sich in eine Ecke des Raums zurückziehen sollten. Der Wärter ging nach draußen und zog die Tür hinter sich zu. Eine gespannte Ruhe breitete sich im gesamten Raum aus.
    Fosters Anwalt ging ebenfalls einige Schritte nach hinten, um seinem Mandanten und dessen Schwester so viel Privatsphäre zu geben, wie es unter diesen Umständen möglich war.
    Trey stand da und steckte die Hände in die Hosentaschen, während er Fosters starren Blick erwiderte.
    “Fossie.”
    Der Spitzname aus seiner Kindheit rührte ihn an, und als er sich wieder der Frau zuwandte, beugte er sich vor und flüsterte: “Schwesterherz?”
    Sie umarmte ihn und zog ihn an sich, woraufhin Foster den Kopf auf ihre Schulter legte.
    “Oh,

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