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Wie eine Rose im Morgentau

Wie eine Rose im Morgentau

Titel: Wie eine Rose im Morgentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Clair
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Vorsicht ein Zelt auf dem vorderen Rasen aufgestellt, sollte es doch regnen.
    Während Rachel die Glückwünsche der Gäste entgegennahm, fiel ihr Blick auf die große elegante Gestalt von Samantha Magnussen. Sie trug ein Designerkostüm und einen breiten, auffallend modischen rosa Hut.
    „Wir haben uns noch nicht kennengelernt“, meinte Samantha lächelnd, nachdem sie sich Rachel vorgestellt hatte. Offensichtlich hatte sie Rachel und Pearl an dem Tag gar nicht bemerkt, als sie aus Bryns Büro gekommen war. „Bryn ist ein sehr guter Freund von mir.“ Dann wandte sie sich an ihn, legte eine Hand auf seine Schulter und küsste ihn auf den Mund. „Herzlichen Glückwunsch, Liebling“, gurrte sie leise. „Ich hätte nie gedacht, dass du es wagen würdest. Aber selbst der stärkste Baum im Wald muss irgendwann fallen.“
    Bryn lachte. „Wie weise.“ Er zog Rachel näher zu sich. „Ich bin sehr glücklich.“
    Samantha warf Rachel einen abschätzenden Blick zu, ehe ihre Lippen sich erneut zu einem Lächeln verzogen. „Das bist du bestimmt. Weiß sie, mit wem sie es da aufnimmt?“
    „Das tue ich“, entgegnete Rachel entschieden. „Ich kenne Bryn seit meinem fünften Lebensjahr.“
    Samantha sah ein wenig überrascht aus, lächelte jedoch immer noch. „Nun, dann wünsche ich Ihnen alles Gute. Ich hoffe, ihr beide werdet glücklich miteinander.“ Sie warf Bryn noch einen kurzen Blick zu, ehe sie davonschlenderte.
    Rachel hätte zu gerne gewusst, was Samantha mit ihrer Andeutung gemeint hatte. Stattdessen musste sie sich dem nächsten Gratulanten zuwenden, und als der Moment verflogen war, konnte sie nicht mehr nachfragen, ohne zu viel Aufhebens darum zu machen.
    Der Tag schien ihr wie ein Traum. Rachel rief sich immer wieder in Erinnerung, dass sie nun Bryns Frau war. Er wich nicht von ihrer Seite und hielt ihre Hand. Nach dem Essen tanzten sie miteinander, und Rachel hatte das Gefühl zu schweben.
    Nach dem Empfang zogen sie sich um und fuhren in Bryns Wagen zu seinem Apartment. Sie wollten dort über Nacht bleiben, ehe sie am nächsten Morgen zu einer exklusiven Lodge im Norden des Landes fliegen würden.
    „Samantha Magnussen sah sehr elegant aus“, meinte Rachel so beiläufig wie möglich, weil sie sich nicht länger zurückhalten konnte. „Ich wusste gar nicht, dass ihr beide so eng befreundet seid.“
    „Eng?“ „Ja, ich hatte den Eindruck. Oder nennt sie all ihre Freunde ‚Liebling‘?“
    Ein kurzes Lächeln zog über seine Lippen. „Sie gehört zu den Frauen, die ihre Weiblichkeit nutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Aber wenn es darauf ankommt haben sie ein Herz aus Stein. Manchmal erinnert sie mich an meine Mutter.“
    „An deine Mutter?“
    „Das soll keine Kritik sein. Ich liebe meine Mutter, und ich bewundere ihre verhaltene Stärke.“
    Rachel verfiel in Schweigen, und Bryn warf ihr einen Blick zu, als er an einer Kreuzung langsamer fahren musste. „Du machst dir doch wegen Sam keine Sorgen, oder?“
    Sam? „Sorgen?“, fragte sie unschuldig.
    „Ich meine Eifersucht.“ Bryn lachte. „Wir sind uns viel zu ähnlich, sie und ich.“
    „Ich bin nicht eifersüchtig“, wehrte Rachel ab. Sie war sicher, dass Samantha Bryn nicht abgewiesen hätte, hätte er Interesse an ihr gezeigt. Aber stattdessen hatte er sie, Rachel, umworben und geheiratet. Daran musste sie sich festhalten und Samantha Magnussen aus ihren Gedanken verbannen.
    Als sie in seinem Apartment waren, ging er ins Schlafzimmer, stellte seine Reisetasche auf einen Stuhl und drehte sich zu Rachel um.
    Seine Miene wirkte kühl. „Du siehst müde aus.“
    Rachel versuchte zu lächeln. Sie war todmüde, denn all die Anstrengungen der letzten Wochen forderten nun ihren Tribut. „Mir geht es gut.“ Sie wusste selbst, dass sie zu fröhlich klang.
    Am liebsten wäre sie zu ihm gegangen, um sich in seine Arme zu schmiegen, doch sein reservierter Blick hielt sie zurück. Bereute er schon jetzt ihre Heirat? Vielleicht war ihm jetzt erst bewusst geworden, dass er sich einer Frau versprochen hatte, für die er nur eine lauwarme kindliche Liebe verspürte?
    „Es ist spät“, meinte er. „Und du hattest einen langen Tag. Mein … unser Schlafzimmer ist dort.“ Er deutete zur Tür. „Fühl dich wie zu Hause.“
    Als ob sie ein Gast wäre. Rachel öffnete ihre Tasche, nahm ihre Toilettensachen heraus und das tief ausgeschnittene perlgraue Nachthemd, das sie in der Woche zuvor gekauft hatte. Dann ging sie ins Bad.
    Als sie

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