Wie eine Rose in der Wueste
ihn ihr. "Lassen Sie sich Zeit, Rose. Ich gehe ein wenig spazieren. Es ist lange her, dass ich das letzte Mal in der Wüste war."
Sobald Aisha gegangen war, sprang Rose aus dem Bett. Ihre Mutter war hier! Warum hatte Hassan ihr kein Wort davon gesagt?
Rose trocknete sich das Haar, anschließend setzte sie sich vor den Spiegel und schminkte sich. Ihre Shalwar Kameez hatte man gewaschen und zusammengefaltet auf die Truhe gelegt. Sie zog sie an und drapierte sich den langen Schal übers Haar.
Als sie sich hergerichtet hatte, war Aisha von ihrem Spaziergang zurückgekehrt. Entspannt saß sie auf dem Diwan und trank Kaffee. Sie drehte sich um und betrachtete sie lächelnd. "Sie sehen zauberhaft aus. Möchten Sie auch eine Tasse Kaffee?"
"Gern. Und wenn Sie Zeit haben, würde ich Sie gern um Rat fragen."
Während die Maschine ausrollte, wurde an der Nase die Flagge des Emirs gehisst, die die große Botschaft verkündete.
Hassan, der im Empfangskomitee bereitstand, um den heimkehrenden Emir zu begrüßen, betrachtete seinen Cousin.
Abdullahs Miene war starr. Vor den versammelten Medienvertretern aus aller Welt blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten und seinen jungen Nachfolger zu begrüßen.
Hassan stand hinter ihm und beobachtete Rose, die unter den Reporterscharen sofort auffiel. Diesmal trug sie nicht die gewohnte "Kampfuniform", wie sie es sonst bei Reportagen aus Krisengebieten tat. In Seide und Chiffon gekleidet, sah sie wie eine Prinzessin aus und wirkte völlig beherrscht. Selbst die hartgesottensten Medienvertreter schienen ihr Platz zu machen.
Die Maschine hielt, eine Gangway wurde herangeschoben, die Tür schwang auf, und Faisal erschien in einem Blitzlichtgewitter. Er trug Jeans und ein T-Shirt mit dem Aufdruck seiner amerikanischen Rugbymannschaft. Hassan war empört. Wie konnte Faisal diesen alles entscheidenden Augenblick so leicht nehmen? Wie konnte Simon Partridge das dulden?
Hinter Faisal erschien lächelnd eine schlanke, blonde junge Frau. Ihr folgte Simon Partridge.
Mit federnden Schritten stieg Faisal die Stufen hinunter, ging auf Abdullah zu und beugte sich respektvoll über seine Hände.
Einen Moment lang schien Abdullah zu triumphieren, und Hassan hielt seine Sache bereits für verloren. Doch dann streckte Faisal in jugendlichem Selbstvertrauen die Hände aus und wartete darauf, dass Abdullah die Ehrung erwiderte, ihn als Ranghöheren und Herrscher anerkannte.
Abdullah zögerte, und Hassan hielt den Atem an, doch Faisal zeigte keine Regung. Er wartete einfach. Nach einem Augenblick, der Hassan wie eine Ewigkeit vorkam, verbeugte der Regent sich schließlich vor seinem König.
Daraufhin ging Faisal gelassen zu Hassan weiter, reichte ihm die Hände und lächelte zuversichtlich. Hassan verbeugte sich mit versteinerter Miene. Aus dem Jungen war ein Mann geworden. Selbst ohne das schmückende Beiwerk seiner Königswürde hatte er Abdullah gezwungen abzutreten.
Gebannt verfolgte Rose den Auftritt aus der Nähe und berichtete über das Geschehen, das über Satellit an ihre Nachrichtenagentur übertragen wurde. Sie erwähnte nicht, dass die junge Begleiterin diskret zu einer wartenden Limousine geführt wurde, während Faisal die Ankunftszeremonie abwickelte.
Als er mit Hassan zum Wagen ging, rief Rose ihm zu:
"Freuen Sie sich, wieder zu Hause zu sein, Euer Hoheit?"
"Sehr, Miss Fenton." Faisal blieb stehen und trat zu ihr ans Mikrofon. Hassan folgte ihm zögernd, blieb jedoch einige Schritte von ihr entfernt stehen und blickte an ihr vorbei. "Wie Sie sehen, habe ich meine Reise ziemlich plötzlich angetreten, daher die legere Kleidung. Wir haben uns alle größte Sorgen um Sie gemacht." So, wie er es darstellte, war er wegen ihres Verschwindens überstürzt zurückgekehrt.
"Tut mir Leid, dass ich Ihnen so viel Ärger bereitet habe." Sie hatte ihr Verschwinden mit einem unerwarteten Rückfall erklärt.
Sie könne sich nur noch daran erinnern, in einem entlegenen Dorf bei einem freundlichen Nomaden zu sich gekommen zu sein, der sie gepflegt und ihr schließlich ein Handy gebracht habe.
Ihre Mutter machte ein wissendes Gesicht, und Tim sah aus, als würde er jeden Moment die Beherrschung verlieren, doch sie, Rose, hatte überzeugend gesprochen, und niemand stellte kritische Fragen.
Faisal lächelte warmherzig. "Freut mich, dass Sie das Abenteuer gut überstanden haben."
"Aber ja, Sir. Die Wüste nötigt einem Ehrfurcht ab, und die Gastfreundschaft Ihrer Leute ist
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