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Wie eine Volkswirtschaft waechst

Wie eine Volkswirtschaft waechst

Titel: Wie eine Volkswirtschaft waechst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter D. Schiff , Andrew J. Schiff
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hatten.
    Da die Zinsen für Hüttendarlehen dank der Garantien von Finnie und Fishy sanken, konnten die Insulaner größere Darlehen aufnehmen. Dadurch stiegen die Hüttenpreise ebenso wie das Surf-Schulgeld merklich. Aufgrund der stetigen Preisanstiege betrachteten die Insulaner den Hüttenbesitz nicht mehr nur als Ausgabe, die zu schultern sich lohnt, sondern als unverzichtbare Investition. Als Garantie für eine Zukunft in Wohlstand war Hüttenbesitz angeblich besser als Sparen.
    Der Senat heizte den Hüttensektor noch mehr an, indem er verkündete, dass Gewinne aus dem Kauf und Verkauf von Hütten steuerfrei sein würden und dass man die Zinsen, die man auf Hüttendarlehen bezahlte, von der jährlichen FischSteuer absetzen könnte. Infolgedessen wurde der Versuch, Hütten mit Gewinn zu kaufen und zu verkaufen, ein bankfähigerer Finanzplan als der Versuch, ein Unternehmen zu gründen oder für die Zukunft zu sparen. So vermehrten sich, kaum überraschend, die neuen Hütten auf der Insel. Aber dafür gab es weniger Ersparnisse und weniger neue Unternehmen.
    Als der Anstieg der Hüttenpreise so richtig in Fahrt kam, stießen die Darlehensbeträge in den Bereich vor, den der Senat als Limit für die Darlehen von Finnie und Fishy festgelegt hatte. Als das geschah, griff Senator Cod gezwungenermaßen ein, verkündete, die beiden Institutionen seien finanziell solide, und drängte den Senat, die Darlehenslimits zu erhöhen, damit die Hütten erschwinglich bleiben konnten. Er setzte sich immer durch.
    Die Oberbosse von Finnie und Fishy, die beide alte Freunde von Cod waren, belohnten die Bemühungen des Senators mit großzügigen Spenden für seinen Wahlkampf zur Wiederwahl und mit einem besonders günstigen Darlehen für dessen Hütte.
    Da Finnie und Fishy ihren Investoren höhere Zinsen bezahlten als die Fish Reserve Bank, steckten die Sinopier einige ihrer überschüssigen Fish Reserve Notes in Finnie und Fishy.
    Ihnen flößte die Tatsache Vertrauen ein, dass der Senat anscheinend hinter der Solvenz der beiden Kreditinstitute stand.

    Der Zustrom sinopischer Investmentfische in den Markt für Hüttendarlehen ließ die verfügbare Kreditmenge anschwellen und drückte die Zinsen noch tiefer. Das hieß, dass größere Darlehen noch erschwinglicher wurden. Im Gegenzug führte die Leichtigkeit, mit der man große Kredite bekam, dazu, dass die Käufer alle Vorsicht in den Wind schlugen und die Hüttenpreise noch weiter in die Höhe trieben.
    Manny Fund VII. sah das Gewinnpotenzial und engagierte sich massiv in diesem Markt. Der Nachfahre des ersten Wagniskapitalgebers der Insel entdeckte, dass es einige Darlehen gab, die dermaßen riskant waren, dass nicht einmal Finnie und Fishy sie anrührten. Doch aufgrund der Manie der Hütten-Investitionen war er überzeugt, er könne sich darauf verlassen, dass der alte Elan von Manny Fund die Käufer von der Solidität der Darlehen überzeugen würde.
    Manny begann, den Insulanern eine neue Art von Darlehen anzubieten, die er „Hüttenfischextrakt“ nannte: Hüttenbesitzer lösten ihre bestehenden Hypothekendarlehen durch größere Darlehen auf die Hütten ab, die sie bereits besaßen. Die neue Finanzierung sollte das ursprüngliche Darlehen tilgen und zusätzliche Fische in die Tasche des Kreditnehmers fließen lassen.

    Die größeren Darlehen wurden durch die gestiegenen Hüttenpreise gerechtfertigt. Dank Mannys „Fisch-Traktion“-Darlehen konnte jeder Hausbesitzer grundsätzlich kostenlose Fische erhalten!
    Da Manny von den Fisch-Traktion-Kreditnehmern relativ hohe Zinsen verlangte, konnte sein Investmentfonds den Anlegern noch bessere Renditen bieten. Da Fishy und Finnie nicht außen vor bleiben wollten, baten sie Cod um die Erlaubnis, auch solche riskanten und höher verzinsten Darlehen zu kaufen. Nachdem die Genehmigung erteilt war, wurden die beiden Agenturen die größten Kreditgeber am Markt für Fisch-Traktion.
    Die Extraktion von Fischkapital wirkte als kräftige Spritze für die Hüttenverbesserungs-Industrie, die zu einem bedeutenden Faktor der Wirtschaftsaktivität wurde. Eine landesweite Kette namens Hut Depot, die vor allem importierte Utensilien für die Hüttenverbesserung verkaufte, beschäftigte Dutzende von Spezialisten, die den Insulanern vormachten, wie man durch Hüttenverbesserung Geld verdiente. Man glaubte allgemein, dass jeder Fisch, den man für die Hüttenverbesserung ausgab, in einem um zwei Fische höheren Verkaufspreis resultieren würde.

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