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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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mal wieder etwas zusammen unternehmen.“
    „Wer weiß?“ Sie bemühte sich um einen lässigen Tonfall. „Wenn du zufällig in der Nähe bist und ich nichts anderes zu tun habe, können wir zwischen deinen Telefongesprächen gern mal wieder einen Kaffee zusammen trinken.“
    „Gern. Dann bis bald, Carrie.“
    Und damit verschwand er, ohne sich noch einmal umzublicken.
    So ein arroganter Kerl, dachte sie wütend, musste jedoch zugeben, dass sie ihn trotzdem unwiderstehlich fand.

4. KAPITEL
    Carrie stieß die blauen Fensterläden auf und ließ die Sonne ins kühle Apartment.
    Es war Sonntagmorgen, ihr letzter Urlaubstag und Zeit für den Heimflug. Die Glocke der Dorfkirche begann zu läuten. Der Klang hallte in den engen gepflasterten Straßen wider. Carrie lehnte sich aus dem Fenster und genoss die warme friedliche Atmosphäre.
    Eigentlich hatte sie gestern Abend mit Andreas’ Besuch gerechnet, doch er hatte sich nicht bei ihr gemeldet. Dabei hatte sie sich schon auf den letzten gemeinsamen Abend gefreut. Nun war es nicht so, dass sie ihn seit dem Ausflug zum Korallenriff gar nicht mehr gesehen hatte. Zwei Tage später hatte er sie zum Abendessen eingeladen. Weitere Einladungen waren gefolgt. Sie hatte sie alle angenommen, denn sie fühlte sich stark zu ihm hingezogen und nutzte gern jede Gelegenheit, ihn näher kennenzulernen.
    Jetzt war er ihrer offensichtlich überdrüssig geworden. Sollte sie darüber traurig oder wütend sein? Wenigstens telefonisch hätte er sich ja von ihr verabschieden können.
    Aber was kann man schon erwarten?, fragte sie sich zornig. Für ihn war sie nur ein Urlaubsflirt, und er war ein viel beschäftigter Mann.
    Carrie schob sich das Haar aus dem Gesicht und ließ die Ereignisse ihres Urlaubs Revue passieren. Es war einiges passiert. Der Höhepunkt war Jos und Theos Verlobung. Jo hatte beschlossen, in Griechenland zu bleiben.
    Zu viert hatten sie vor zwei Tagen Verlobung gefeiert. Carrie freute sich für Jo, würde sie aber schrecklich vermissen.
    Andreas hatte sie zuletzt auf der Feier gesehen.
    Fast wünschte sie, ihm nie begegnet zu sein. Wieso hatte sie sich nur eingebildet, er könnte sich etwas aus ihr machen? Schließlich hatte er von vornherein keinen Zweifel daran gelassen, dass er nicht auf eine feste Beziehung aus war.
    Wenigstens hatte sie nicht mit ihm geschlafen! Dabei sehnte sie sich mit ihrem ganzen Körper nach ihm. Und das wusste Andreas auch ganz genau. Als er sie nach den gemeinsamen Abenden nach Hause brachte und zum Abschied küsste, hätte sie ihn am liebsten gebeten, ihr Verlangen zu stillen.
    Nach einem letzten Blick über die roten Dächer und das schimmernde Meer im Hintergrund wandte sie sich ab. Hätte er sie gestern besucht, wäre sie vielleicht übermütig geworden und hätte etwas getan, was sie bedauern würde.
    Ich bin gerade noch mal mit einem blauen Auge davongekommen, dachte sie. Dann machte sie sich daran, ihren Koffer zu packen. Jo hatte versprochen, sie zur Fähre zu fahren. Bis dahin blieb Carrie noch eine Stunde.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, ohne ihre Freundin zurückzufliegen. Aber Jo hatte die richtige Entscheidung getroffen. Theo war ein netter zuverlässiger Mann, den man einfach gernhaben musste.
    Andreas dagegen dachte gar nicht daran, sich zu binden. Er schien nichts von Liebe und einer festen Beziehung zu halten. Wie viele Herzen er wohl schon gebrochen hatte?
    Für seinen Bruder und Jo hatte er sich allerdings sehr gefreut.
    Irgendwie passte das alles nicht zusammen.
    Aber das ist nicht mein Problem, dachte Carrie entschlossen. Für sie und Andreas war es sowieso der falsche Zeitpunkt, etwas miteinander anzufangen, denn er musste sich voll und ganz auf die Übernahmeverhandlungen konzentrieren, und auf sie wartete in London ein Traumjob.
    Trotzdem hatte sie gestern Abend verzweifelt auf seinen Anruf gewartet.
    In den vergangenen Tagen hatte sie ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Das war ihr noch nie passiert. Vielleicht lag es an der wunderschönen Umgebung und an den romantischen Abendessen mit Andreas. Vielleicht hatte sie sich auch von Jos und Theos romantischer Stimmung einfangen lassen.
    Nachdenklich faltete Carrie T-Shirts und Shorts und packte sie in den Koffer.
    Und dann dachte sie daran, wie Andreas sie geküsst hatte. Im tiefsten Innern wusste sie, dass ihre Gefühle nichts mit der Umgebung, Andreas’ Großzügigkeit oder Theos und Jos Liebe zueinander zu tun hatten, sondern

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