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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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abfällig. „Für wie naiv hältst du mich denn?“
    „Okay, wir sind uns also einig: Geheiratet wird nicht.“ Begehrlich ließ er den Blick über sie gleiten. Vor Erregung hoben und senkten sich ihre Brüste. Carrie befeuchtete sich die Lippen, als sie seinen Blick bemerkte. „Und ich halte dich nicht für naiv, sondern für eine sehr intelligente Frau, die mich begehrt“, fügte er rau hinzu.
    Natürlich bin ich verrückt nach ihm, dachte sie. Am liebsten hätte sie alle Bedenken über Bord geworfen und wäre bei ihm geblieben. Auf eine Ehe war sie nicht aus, aber Andreas musste ihr schon etwas mehr bieten als nur Spaß im Bett. Wenn ich bleibe, dann ende ich hier als Frau, die ausgehalten wird, dachte sie.
    Sie wäre völlig von Andreas abhängig, denn wer würde ihr hier einen Job geben? Schließlich besaß sie nicht einmal Griechischkenntnisse.
    Und wenn er ihrer überdrüssig war, servierte er sie wahrscheinlich eiskalt lächelnd ab. Was dann? Sie müsste noch einmal ganz von vorn anfangen, denn den Traumjob wäre sie ja los.
    Carrie atmete tief durch.
    „Es ist einfach der falsche Zeitpunkt für uns, Andreas. Das muss dir doch auch klar sein.“
    Die Tatsache, dass sie ihn so sehnsüchtig anschauen und gleichzeitig eiskalt zurückweisen konnte, machte ihn wütend.
    Es war ein Fehler gewesen, hier aufzukreuzen. Was für eine verrückte Idee, Carrie zu bitten, bei ihm zu bleiben. Das konnte ja nicht gut gehen. Verflixt, er hätte sich schon vor Tagen von ihr trennen sollen. Er musste sie vergessen.
    „Und wann ist der richtige Zeitpunkt, Carrie?“, fragte er wütend. „Wenn ich die Übernahme erfolgreich abgeschlossen habe? Sparst du dir deine Jungfräulichkeit für den Meistbietenden auf?“
    „Pass auf, was du sagst, Andreas!“
    Ohne Reue betrachtete er ihre vor Zorn blitzenden Augen. Er musste ihr wehtun, damit sie ihn auch vergessen konnte.
    „Keine Sorge, Carrie, wir hatten unseren Spaß. Du hast recht, deine Unschuld hat mich fasziniert. Ich gebe zu, dass ich dich begehrt habe. Und ich weiß, dass du mich begehrt hast, auch wenn du jetzt etwas anderes behauptest.“
    Carrie zuckte zurück, als hätte er sie geschlagen. „Endlich zeigst du dein wahres Gesicht, Andreas! Du hast doch nicht allen Ernstes geglaubt, ich würde mich an jemanden wie dich verschwenden, oder?“ Sie bebte förmlich vor Zorn.
    Andreas lächelte. „Mach dir nichts vor, Carrie. Wenn ich gewollt hätte, wärst du nur zu willig in mein Bett gekommen.“
    Im nächsten Moment war er verschwunden und ließ eine wutentbrannte Carrie zurück.

5. KAPITEL
    Zwei Jahre später
    Carrie stand an der Reling der Schnellfähre, die über das blaue Meer hüpfte. Von Weitem konnte sie die kleine griechische Insel Pyrena erkennen, die im Sonnenlicht vor ihr auftauchte. Schmerzliche Erinnerungen wurden in ihr wach.
    Vor zwei Jahren hatte sie hier mit Jo einen wunderschönen Sommerurlaub verbracht. Sie erinnerte sich noch lebhaft an jedes Detail, so als wäre seitdem kein Tag vergangen.
    Es war schwer vorstellbar, dass Jo nicht am Anleger auf sie wartete.
    Obwohl sie sich während der letzten beiden Jahre nur selten gesehen hatten, war das starke Band der Freundschaft zwischen ihnen nie zerrissen. Sie hatten oft miteinander telefoniert und E-Mails geschickt.
    Dreimal hatte Carrie sie auf der Insel besucht, und jedes Mal hatte Jo am Pier auf sie gewartet.
    Und nun war sie tot. Carrie konnte es kaum ertragen.
    Pyrena war deutlich zu sehen. Carrie betrachtete die vertrauten violetten Berge, die geschützten Buchten mit feinen Sandstränden und wurde unweigerlich an Andreas erinnert und die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten.
    Schnell schob Carrie jeden Gedanken an ihn von sich. Sie wollte nicht an ihn denken, weil sie das immer sehr aufwühlte. Fragte sich nur, wieso, schließlich hatte sie nur ein kleiner Urlaubsflirt verbunden, wohingegen Jo und Theo einander wirklich geliebt hatten.
    Zuletzt hatte Carrie der Insel vor sechs Monaten einen Besuch abgestattet, als Jo ihre Tochter Lilly zur Welt gebracht hatte. Das junge Paar war völlig aus dem Häuschen gewesen vor Glück und verliebter ineinander denn je zuvor.
    Vor drei Wochen war Lilly getauft worden.
    Leider hatte Carrie diese Zeremonie mit anschließender Feier versäumt, weil sie an einem ausgesprochen wichtigen Projekt arbeitete und ihr Boss sich geweigert hatte, ihr Urlaub zu geben. Stattdessen hatte er sie nach Hongkong geschickt, um die Angelegenheit für ihn zu

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