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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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sie zwei Tage lang einfach ignoriert, und ihr Heimflug stand kurz bevor.
    Das brachte sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie löste sich von Andreas und zog den Morgenmantel fester um ihren nackten Körper. „In einer knappen Stunde bin ich fort, Andreas.“
    „Ja, ich weiß. Aber wie ich bereits sagte, zwischen uns gibt es noch etwas Unerledigtes.“ Nachdenklich blickte er sie an. Zwei Tage lang hatte er sich bewusst nicht bei ihr gemeldet und sich eingeredet, dass es nur zu ihrem Wohle wäre. Sie war so jung, hatte das ganze Leben noch vor sich, und wenn sie bei ihm bliebe und sich mit ihm einließe, würde sie über kurz oder lang eine feste Beziehung wollen. Und darauf konnte und wollte er sich nicht einlassen.
    Er hatte sich einmal an eine Frau gebunden, und das war ein riesiger Fehler gewesen. Den wollte er kein zweites Mal begehen.
    „Andreas, hörst du mir überhaupt zu? Ich reise in einer Stunde nach England ab.“ Mit großen Augen, in denen sich die widersprüchlichsten Empfindungen spiegelten, schaute sie ihn an.
    Und plötzlich wusste er, dass er sie nicht gehen lassen konnte, so egoistisch dies auch war. „Warum stornierst du den Flug nicht und bleibst hier?“
    Sprachlos sah sie ihn an. Seine Worte stürzten sie in ein großes Gefühlschaos. Natürlich hatte sie sich gewünscht, dass er ihr diese Frage stellte. Aber was genau würde es bedeuten, wenn sie bliebe? Andreas hatte betont, er wollte sich nicht binden und die Geschäfte hätten absoluten Vorrang. Dann soll ich wohl die zweite Geige spielen, dachte Carrie. „Wieso sollte ich das tun?“, fragte sie schließlich. „Was erwartest du von mir?“
    „Das liegt doch klar auf der Hand. Ich begehre dich, Carrie“, sagte er fast kühl, doch sein feuriger Blick sprach eine andere Sprache. „Ich möchte mit dir schlafen, dir alles über die körperliche Liebe beibringen – jeden Morgen, Mittag, Abend. Beantwortet das deine Frage?“
    Dieser verlangende Blick … Natürlich empfand sie das gleiche Verlangen für ihn. Aber sie sehnte sich auch nach Liebe. Und davon hatte er kein Wort gesagt. Und dafür sollte sie ihren Traumjob in London sausen lassen?
    Carrie atmete tief durch. „Es tut mir sehr leid, Andreas, aber ich sollte wirklich lieber nach London zurückfliegen.“ Natürlich fiel es ihr schwer, ihn zurückzuweisen, aber es kam nicht infrage, dass sie alles für einen Mann aufgab, für den sie erst an zweiter Stelle kam und der riskante Geschäfte tätigte. Unter so einem Mann hatte sie während ihrer Kindheit gelitten. Das war ihr für alle Zeit eine Lehre.
    Sie bemerkte seinen überraschten Gesichtsausdruck. Offensichtlich hatte Andreas erwartet, sie wäre Feuer und Flamme für sein Angebot. Diese Arroganz war wirklich nicht zu übertreffen.
    „Ich bin nicht so risikofreudig wie du“, erklärte sie. „In London wartet ein Traumjob auf mich, den ich mir hart erkämpft habe. Ich werde die Stelle auf alle Fälle antreten, auch wenn ich es mir nach einiger Zeit vielleicht anders überlegen sollte. Für uns beide ist es wahrscheinlich besser, wenn wir etwas Abstand voneinander haben. Dann können wir ungestört darüber nachdenken, was wir wirklich wollen.“ Sie zog den Gürtel fester. „Momentan bist du sowieso viel zu beschäftigt mit der Übernahme. Wer weiß, wie wir in, sagen wir, sechs Monaten zueinander stehen.“
    „Das hast du dir wohl so gedacht, Carrie.“ Wütend funkelte er sie an. „Du willst dir ja nur alle Optionen offenhalten.“
    „So habe ich das nicht gemeint.“ Jetzt wurde auch sie zornig. „Dass ausgerechnet du mir das vorwirfst, Andreas! Du konzentrierst dich voll und ganz aufs Geschäft, du hast selbst gesagt, dass du keine feste Beziehung willst. Du willst nur mit mir schlafen, weil …“ Sie verstummte verlegen.
    „Weil du noch Jungfrau bist. Genau. Natürlich weiß ich das sehr zu schätzen, und du hast meinen Respekt.“ Er umfasste ihr Kinn und schaute ihr tief in die Augen.
    Schweigend blickten sie einander an.
    „Aber das weißt du nur zu gut, Carrie. Und diese Tatsache hast du zu deinem Vorteil genutzt.“
    „Was soll das denn heißen?“
    „Das will ich dir sagen: Wenn du darauf wartest, dass ich dir einen Heiratsantrag mache, dann muss ich dich enttäuschen. Zur Ehe bin ich nicht geschaffen.“
    Außer sich vor Wut riss sie sich von ihm los. „Was bildest du dir eigentlich ein, wer du bist? Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, ich hätte deinen Antrag angenommen?“ Sie lachte

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