Wie es Euch gefaellt, Mylady
sündig an“, stammelte sie keuchend.
„Es ist himmlisch. Willst du, dass ich aufhöre?“
„Ich sterbe, wenn du aufhörst.“
Er tauchte seine Zunge in sie, bis Julia von wilden Zuckungen geschüttelt wurde, den Kopf hin und her warf und dann das Gesicht im Kissen barg. Er beglückte sie mit seiner sinnlichen Folter, bis sie sich hilflos unter ihm wand, aber er wollte nicht von ihr lassen, bis alles in ihr schmolz und zerfloss.
Ekstatisch hielt sie die Augen geschlossen, sie war schweißgebadet und bereit für ihn, als er sich in ihren Schoß versenkte. Sie schlang die Beine um seine Hüften, hieß ihn willkommen.
„Heath“, raunte sie und seufzte verzückt. „Hör jetzt nicht auf.“ Und auch er lechzte nach Erlösung, die nur sie ihm geben konnte. Er hob ihre Beine über seine Schultern und fuhr fort, sie in Besitz zu nehmen, bis ihr kleine Schreie entfuhren und er von einem mächtigen Strudel der Empfindungen fortgerissen wurde.
Und als die letzten Schreie verklungen waren, der größte Hunger gestillt, blickte er benommen und überglücklich auf sie herab und berührte sanft ihre Wange.
Ihre Blicke senkten sich ineinander. „Mein Gott.“
Sie seufzte.
Er streckte sich neben ihr aus und nahm sie in die Arme. „Ich glaube nicht, dass ich je genug von dir bekommen kann.“
„Ich spüre deinen rasenden Herzschlag, Heath“, raunte sie.
„Das tust du mir an.“ Seine Arme festigten sich zärtlich um sie. „Warst du mit deinem Ehemann auch so leidenschaftlich?“
Sie seufzte wieder. „Nein. Nie.“
„Und mit Russell?“, fragte er, plötzlich von Misstrauen und Eifersucht geplagt.
„Nein. Russell und ich waren nie zusammen, das habe ich dir schon einmal versichert.“
„Sag bloß nicht, er hat es nie versucht“, sagte Heath. Es war ihm unbegreiflich, wie ein Mann ihrer Sinnlichkeit widerstehen konnte.
„Das habe ich nicht gesagt.“
„Mistkerl“, knurrte er finster.
Sie lachte, legte den Kopf nach hinten, um sein Profil zu studieren. Er sah sie nicht an, fürchtete, seinen Groll gegen Russell nicht verbergen zu können, auch nicht seine Eifersucht, seinen Besitzanspruch.
„Heath?“ In ihrer Stimme lag ein Anflug von Unsicherheit.
Er wandte sich ihr zögernd zu.
„Was ist?“ Er begegnete ihrem besorgten Blick.
„Ich weiß, was in dem Kopf eines Mannes vorgeht, Heath.“
„Du weißt auch ziemlich genau, was im Körper von Männern vorgeht.“
Sie lächelte. „Mrs. Watsons Anleitungen klangen sehr akademisch. Ich könnte mir vorstellen, dass sie eines Tages eine Art Liebesschule gründet und großen Erfolg damit haben wird.“
Er lachte. „Solange du in ihrer Schule nicht als Lehrerin unterrichtest, soll es mir recht sein.“
Julia sah ihn wehmütig an. „Jeder Mann wünscht sich doch insgeheim, der erste Liebhaber einer Frau zu sein“, sagte sie leise. „Ich wünschte mir, du wärst der erste Mann in meinem Leben gewesen.“
„Das, meine geliebte Julia“, er küsste ihre weichen vollen Lippen, „ist ein großer Irrtum.“
Sie schmiegte sich in seine Arme, legte ein Bein über seine Schenkel und zog ihn näher. „Tatsächlich?“
„Ja.“ Er streichelte ihre geschmeidigen Rundungen. „Jeder Mann wünscht sich, der letzte Geliebte einer Frau zu sein. Und in unserem Fall bin ich der Glückliche.“
Eine Stunde später räkelte er sich in der tiefen Stille kurz vor Morgengrauen, verließ das Bett und zog behutsam die Decke über Julias nackte Schultern. Er stocherte die Glut im Kamin auf, legte ein paar Scheite nach, damit es im Zimmer wohlig warm war, wenn sie erwachte, und schlüpfte wieder zu ihr ins Bett. Still lag er neben ihr und horchte auf ihre Atemzüge, erfüllt von einem beseligenden Frieden, wie er ihn noch nie zuvor empfunden hatte.
Hier auf dem Land, im Haus seines Bruders schienen alle Probleme und Gefahren weit entfernt, die Bedrohung durch Auclair, das bevorstehende Gespräch mit Russell, das alles hatte jede Bedeutung verloren. Außer Julia existierte nichts mehr. Er hatte alles darangesetzt, die verlorene Zeit wiedergutzumachen, wobei die bedauernswerte Julia nach dieser stürmischen Nacht vermutlich Muskelschmerzen am ganzen Körper haben würde.
Er wäre gern noch bei ihr im Bett geblieben, aber selbst ein Boscastle hatte die Pflicht, wenigstens den Schein von Sittsamkeit zu wahren. Es würde einen denkbar schlechten Eindruck machen, wenn Tante Hermia entdecken müsste, dass ihre Nichte eine heiße Liebesnacht mit dem Mann verbracht
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