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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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schüttelte den Kopf und stand auf.

    Er warf noch ein paar Scheite auf das Feuer, lief die Reihen der Hunde entlang und checkte kurz alle zweiunddreißig durch, bevor er die Stiefel auszog und neben Lily in seinen eigenen Schlafsack schlüpfte.
    Er griff zu ihr hinüber, zog ihr die Pelzmütze ein wenig tiefer in die Stirn und stopfte das Kopfteil des Schlafsacks um ihr Gesicht fest.
    Er blickte zum Himmel auf. Das Sternenzelt, von keinerlei Stadtlicht gedämpft, strahlte brillant und zum Greifen nah. Und durch das schwarze schützende Baumdach fiel glänzendes goldweißes Mondlicht.
    Er drehte sich zur Seite und beobachtete Lily beim Schlafen. Die langen Wimpern warfen einen Schatten auf ihre Wange, und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Derek unterdrückte die rasende Gier und hielt sich im Zaum. Die Vernunft gebot es. Jetzt jedenfalls. Er wagte nicht, sie zu bedrängen, auch wenn ihr Verhalten zuvor ihn ermutigt hatte. Unfähig, ihr zu widerstehen, strich er ihr mit dem Finger ganz leicht eine Strähne von der Wange und flüsterte leise: »Du wirst eine ziemlich harte Nuss werden, nicht wahr, mein Liebling?«

6
    Lilys Träume waren von flüchtigen Bildern erfüllt. Sean. Diablo. Das Haus, das sie von der Sekunde an gehasst hatte, da ihr frisch angetrauter Ehemann sie über die Schwelle getragen hatte. Dereks Mund auf ihrem, sanft wie eine Brise. Die zarte Berührung seiner Hand, die warmen Finger in ihrem Nacken und an ihrem Hals. Die Lippen, die der Hand folgten. Sein Mund, der ihren streifte. Einmal, zweimal, dann die erwartungsvolle
lange Pause - dann wieder. Das Warten auf den Raubzug.
    Instinktiv öffnete sie für ihn den Mund. Er hatte sie schon einmal geküsst. Vor vielen Jahren.
    Er hatte sie vor dem Kino geküsst, sie zwischen das kalte Metall des Trucks und seinem eigenen, hitzigen Körper geklemmt. Der Kuss hatte Lily bis ins Mark erschüttert. Gib es doch zu! Sie hatte sich vor all der Leidenschaft gefürchtet. Sie hatte Angst gehabt, er werde sie zu Asche verbrennen, und bis der Rauch sich gelegt hatte, schon längst wieder fort sein. Mit ihrem Herzen.
    Mit Sean war sie auf der sicheren Seite. Zumindest hatte sie das damals geglaubt. Aber es war nur ein Traum, und Dereks Leidenschaft machte ihr hier, wo sie sicher war und alles nur Illusion war, überhaupt keine Angst. Sie öffnete den Mund und hieß ihn willkommen.
    Sie ließ einen hilflosen Seufzer der Begierde hören. Eine Hitzewelle überrollte ihren Körper, als ihre Zunge die seine traf. Genau wie damals, ganz genau wie damals, nur noch besser. Sein Geschmack war so vertraut. Die Leidenschaft gezügelt, aber genauso verführerisch.
    Lily gab sich ganz dem Wunder hin. Der Gefahr und der Lust. Sie wusste, er würde da sein, um sie aufzufangen, falls sie fiel. Sie bog den Körper an dem seinen durch. Während er sie sicher in seinen Armen wiegte.
    Sicher? Nein - sie runzelte im Schlaf die Stirn. Derek war nicht sicher. Sean - nein, oh, Gott, nein. Sean war nicht sicher …
    Sie wollte sich nicht fürchten. Sie wollte nicht nachdenken. Das war ein Traum. Träume waren nicht real.
    Er küsste sie wieder. Ein langsamer, süßer, betörender Kuss, der sie bis ins Mark traf und ihren Körper schmerzen
ließ. Die schweren Kleider erschienen ihr wie ein Gefängnis. Sie wollte seine Hände auf ihren spannenden Brüsten spüren. Zwischen den Beinen, wo sie sich heiß und feucht anfühlte. Sie wollte nackt bei ihm liegen und seinen Mund spüren, der ihren Körper hinunterwanderte …
    »Zieh die Jacke aus«, sagte sie ungeduldig an Dereks Mund hängend, während sie versuchte, die ihre zu öffnen.
    »Nicht hier und nicht jetzt«, sagte er leicht belustigt und schob ihre Hände mit Leichtigkeit weg. »Du weißt, wie man die Selbstbeherrschung eines Mannes auf die Probe stellt, nicht wahr, Süße?«, setzte er trocken hinzu und streichelte mit dem Daumen ihre Wange. Lily schmiegte wie ein Kätzchen den Kopf in seine Hand. Sie litt. Sie sehnte sich. Sie wollte so sehr. »Wir machen weiter, wenn du wach genug bist und wirklich dabei. Versprochen.« Noch einmal streiften seine Lippen die ihren, dann spürte sie die Wärme des Schlafsacks, der sanft um ihren Hals gestopft wurde. Der Verlust seiner Berührung war schrecklich.
    Sie wimmerte. Eine sanfte Hand strich ihr eine Strähne von der Wange und verweilte. »Frau meiner Träume, was soll ich nur mit dir machen?«
    Warte, wollte sie sagen. Warte. Ich will … ich will … Aber der Schlaf überrollte sie mit

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