Wie gut, dass es dich gibt!
Stärken. Aber waren sie vielleicht gleichzeitig auch seine Schwächen? Gab er den Kindern so viel, dass für niemanden sonst etwas übrig blieb? Verschanzte er sich hinter seiner Arbeit, weil es einfacher war, als sich um das eigene Leben zu kümmern?
Die nächsten Tage waren sehr schwierig für Crissy. Sie sah Josh nicht, und sie fragte sich, ob er wirklich so viel zu tun hatte, wie er sagte, oder ob es ihm einfach peinlich war, dass er sich ihr so geöffnet hatte.
Da sie offenbar noch nicht genug Sorgen hatte, machte sie sich einfach noch ein paar mehr und kaufte zwei verschiedene Schwangerschaftstests. Nur noch ein paar Tage, dann würde sie endlich wissen, ob sie ein Baby bekommen würde oder nicht.
In einem verzweifelten Versuch, sich abzulenken, fing sie an, die Badezimmer im Haus zu putzen. Auf einmal klingelte das Telefon.
Ihre Gedanken waren sofort bei Josh. Sie schaute auf die Uhr und kam zu dem Schluss, dass er wohl abends um Viertel nach acht nicht anrufen würde.
„Hallo?“
„Crissy? Ein Glück, du bist zu Hause. Ich bin es, Abbey. Es tut mir leid, dass ich dich störe, aber ich weiß nicht, wen ich sonst anrufen soll.“ Abbey hörte sich atemlos und völlig aufgelöst an.
„Du störst nicht. Was ist los? Wie kann ich dir helfen?“
„Es geht um Hope. Sie leidet an Asthma und hat gerade einen fürchterlichen Anfall. Ich habe schon den Notarzt gerufen, und er wird jeden Moment da sein. Wir müssen ins Krankenhaus. Pete ist bei einem Feuerwehreinsatz, und Josh ist nicht zu erreichen. Ich kann doch aber die anderen beiden Kinder nicht allein lassen.“
„Gib mir deine Handynummer“, bat Crissy und schrieb sie schnell auf ein Stück Papier. „Sag Brandon, er soll die Tür hinter dir zuschließen. Ich bin in fünfzehn Minuten da. Er kann so lange allein bleiben, oder?“
„Ja. Emma ist schon im Bett. Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.“
„Brauchst du nicht.“
Siebzehn Minuten nach dem Telefonat erreichte Crissy Abbeys Haus und sah, dass der Krankenwagen schon da war. Rot blitzende Lichter erleuchteten die Nacht.
Crissy parkte ihr Auto und rannte zum Haus. Die Tür war offen.
Hope lag auf einer Trage, eine Sauerstoffmaske auf dem kleinen Gesicht. Abbey war über sie gebeugt und redete beruhigend auf sie ein. Zwei Sanitäter bereiteten den Abtransport des kleinen Mädchens vor.
Crissy sah sich um und entdeckte Brandon und Emma zusammengekauert auf der Treppe. Sie eilte hinüber und hockte sich vor die beiden.
„Hallo, ihr zwei. Ganz schön beängstigend, nicht wahr?
Sie nickten.
Crissy berührte Emmas Arm. „Weißt du noch, wer ich bin, Schätzchen?
Emma starrte sie an. „Mamas Freundin Crissy.“
„Genau. Ich bleibe heute Nacht bei euch.“
Sie hatte keine Ahnung, wie lange es dauern würde, deshalb nannte sie erst gar keine Uhrzeit.
„Eure Mom wird mit Hope ins Krankenhaus fahren. Wir drei verbringen die heutige Nacht zusammen. Wir machen so eine Art Pyjamaparty. Klingt das gut?“
Emma sah nicht besonders überzeugt aus.
Abbey kam dazu. „Ich kann dir überhaupt nicht genug danken“, sagte sie.
„Das ist doch selbstverständlich. Ich bin froh, dass ich helfen kann.“
Abbey küsste ihre Kinder. „Seid lieb zu Crissy. Ich weiß nicht, ob wir heute Abend schon zurückkommen oder erst morgen früh. Daddy kommt nach Hause, sobald er kann. Okay?“
Die Kinder nickten.
Abbey lächelte. „Es wird alles wieder gut, und nur darauf kommt es an. Lasst mich noch einen Moment mit Crissy reden, okay?“
Sie zog Crissy in den Flur.
„Pete ist bei einem Einsatz“, flüsterte sie. „Er wird nach Hause kommen, sobald er meine Nachricht kriegt. Aber ich weiß nicht, wann das sein wird. Er löst dich so schnell wie möglich ab.“
Crissy schüttelte den Kopf. „Lass ihn zuerst ins Krankenhaus fahren und nach Hope sehen. Die Kinder und ich kommen schon zurecht.“
„Bist du sicher? Ich kann die Hilfe wirklich gut gebrauchen.“
„Aber klar.“
„Danke. Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du mit den Kindern vielleicht im Wohnzimmer bleiben, dann könnt ihr es euch auf der Couch gemütlich machen. Sie werden bald einschlafen. Aber ich möchte sie nicht zurück in ihre Zimmer schicken.“
„Aber natürlich“, erwiderte Crissy.
„Wir sind jetzt so weit“, meldete sich einer der Sanitäter zu Wort.
Abbey nickte, küsste die Kinder noch einmal und verließ dann das Haus. Innerhalb von Sekunden plärrte die Sirene los und verklang dann schnell in der
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