Wie heiratet man einen Highlander
„Wir sind Freunde und werden es hoffentlich auch immer bleiben.“ Jedenfalls für den Moment.
Er verbeugte sich, und sein Blick war liebevoller als während der ganzen zwei Tage seit seiner Ankunft. „Ich wünsche dir einen schönen Tag, Georgiana. Wir sehen uns beim Dinner.“ Er ging mit einer so athletisch wirkenden Anmut zur Tür, dass ihr Mund plötzlich trocken wurde.
Dann war er fort, und das Zimmer fühlte sich schrecklich leer an.
1. Kapitel
Nur einer Frau, die das Wörtchen Nein nicht kennt, wird es gelingen, einen MacLean zu erobern, vor allem einen solchen mit einem Herzen aus Stein.
So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei Enkelinnen.
Eine richtige lebendige Duchess ?“
Caitlyn Hurst lachte über den Aufschrei ihrer jüngeren Schwester. „Ja, eine echte lebendige Duchess, keine echte tote Duchess.“
„Du weißt genau, was ich meine.“ Mary warf sich aufs Bett ihrer Schwester neben den abgeschabten Koffer, die drei Ballkleider, einen Stapel sorgfältig gefalteter Unterwäsche und ein Paar gut eingetragener Tanzschuhe. „Ich wünschte, ich wäre zusammen mit vielen anderen Gästen für drei Wochen ins Haus einer echten lebendigen Duchess eingeladen!“
Caitlyn legte ein Paar Strümpfe, die erst ein einziges Mal gestopft waren, in eine Reisetasche, die auf dem Boden stand. „Du missgönnst mir doch nicht etwa das einzige Vergnügen, das ich seit Monaten habe?“
„Nein, ich wünschte nur, ich könnte mit dir kommen.“ Mary breitete die Arme aus. „Im Brief der Duchess steht, dass es Spaziergänge durch den Park geben wird, Ausritte, Bogenschießen, Kartenspiele ...“
„Über Letzteres ist Mutter nicht besonders begeistert.“
„Nein. Aber Papa hat dir eine Guinee zugesteckt, damit du spielen kannst. Es scheint also nicht so fürchterlich zu sein. Außerdem war es nicht das Glücksspiel, das Mutter nicht gefiel; es war der Maskenball. Ich dachte wirklich, sie würde dich nicht gehen lassen, weil die Duchess geschrieben hat, dass du ein Kostüm brauchst.“
„Ich musste versprechen, keine Maske zu tragen und mich zu benehmen, wie es sich für eine wohlerzogene junge Dame gehört.“
Mary runzelte die Stirn. „Kannst du das denn?“
„Ich werde es tun“, erklärte Caitlyn eifrig und meinte es auch so. Das tat sie immer; das Problem war nur, dass sie nicht mehr daran dachte, wenn sie die Beherrschung verlor. Es war nicht etwa ihr brennender Wunsch, die Regeln der Gesellschaft zu brechen; aber wenn jemand sie provozierte oder der Zorn sie übermannte, war ihr Temperament ausgeprägter als jede Vorsicht und Vernunft.
Mit mehr Schwung als nötig stopfte Caitlyn einen Schal in ihren Reisekoffer. Verdammt noch mal, wenn sie sich nur vor drei Monaten zusammengerissen hätte! Sie war wegen Alexander MacLeans Verhalten so unglaublich wütend geworden, dass sie Dinge gesagt und getan hatte, die sie besser gelassen hätte. Doch das konnte sie nun nicht mehr ändern, ihr blieb nur die Möglichkeit, diese unerwartete Einladung zu nutzen, um sich und ihrer Familie wieder einen Platz in der Gesellschaft zu erobern.
Mary berührte vorsichtig eines der neuen Kleider, die auf dem Bett ausgebreitet waren, damit sie in Seidenpapier gewickelt werden konnten, bevor sie in den Koffer kamen. „Ganz bestimmt hat keiner im Haus der Duchess so schöne Kleider wie diese. Du kannst besser nähen als die meisten Modistinnen in der Bond Street.“
Caitlyn lächelte. „Vielen Dank! Das ist wirklich ein Kompliment. Ich bin besonders stolz auf das silberne Kleid; es ist für den Maskenball.“
„Du siehst wundervoll darin aus, obwohl Mutter dich gezwungen hat, den Ausschnitt zu verkleinern.“ Mary verzog das Gesicht. „Wenn es nach ihr ginge, würdest du von Kopf bis Fuß in einen Kartoffelsack genäht auf dem Maskenball erscheinen. Mutter macht sich viel zu viele Sorgen, obwohl du ...“ Caitlyns Schwester errötete.
Sofort verschwand Caitlyns gute Laune. „Ich werde nie wieder zulassen, dass mein Temperament mit mir durchgeht. Wenn ich mich nicht so schlecht benommen hätte, dass Triona meinte, sie müsse nach London kommen, um mich zu retten, wäre sie nicht gezwungen gewesen, zu heiraten und ... “ Es gelang ihr nicht, fortzufahren, weil ihre Kehle plötzlich ganz eng war.
Mary griff nach der Hand ihrer Schwester. „Am Ende ist doch alles gut geworden. Triona ist schrecklich verliebt in ihren Mann, und sie hat gesagt, sie hätte es dir zu
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