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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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sein.
    »Herr Hagedorn, ist Ihnen jemand namens Frank Hagedorn bekannt?
    »Nee, wer soll das denn sein?«
    »Eine vermisste Person.«
    »Oh.«
    »Er stammt angeblich genau wie Sie aus Dortmund. Kennen Sie denn noch andere Hagedorns in Dortmund?«
    »Ja, klar. Also, da ist meine Ex. Obwohl … die hat nach der Scheidung wieder ihren alten Namen angenommen. Aber meine Tochter, die heißt so wie ich.«
    »Wie lautet der Vorname Ihrer Tochter?«
    »Ruth, aber zurzeit ist sie in der Arbeit.«
    Das erklärte also den unbeantworteten Anruf. »Und sonst haben Sie keine weiteren Verwandten in Dortmund?«
    »Nee. Meine Schwester ist verheiratet und lebt in Spanien. Ausgerechnet. Die ist noch nicht mal zur Beerdigung unserer Eltern zurückgekommen. Also für mich ist die …«
    »Vielen Dank, Herr Hagedorn. Mehr Informationen brauche ich eigentlich gar nicht. Sie haben mir sehr weitergeholfen.«
    »Ja?«
    »Ja! Auf Wiederhören.«
    Erleichtert legte Nicole den Hörer auf und strich die Namen Ruth und Klaus von ihrer Liste. Die letzten zwei Namen würde sie sich für später aufheben. Jetzt war es wirklich an der Zeit, sich mal gründlich in Hagedorns Wohnung umzusehen. Zur Not eben auch alleine. Nachdenklich sah sie sich um und betrachtete Max’ verwaisten Schreibtisch. Diese Verspätung war wirklich ungewöhnlich. Dann kam ihr plötzlich eine Idee.
    »Markus?«
    Ihr Kollege sah von dem »Boulevard« auf, den er gerade gemütlich mit einem Becher Kaffee studiert hatte.
    »Was gibt’s, Nicole?«
    »Weißt du, wo Max sich heute früh rumtreibt?«

[home]
    19.
    Donnerstag, 9.30 Uhr
     
     
     
    N och etwas außer Atem, im Bademantel und mit einem Handtuch um den Kopf mime ich die frisch Geduschte. Doch in der weit aufgerissenen Tür steht nicht etwa eine Horde von Uniformierten, sondern nur ein Typ in Jeans und Cordjacke. Irgendwie kommt er mir sogar bekannt vor, aber das ist ja wohl momentan nebensächlich.
    »Und wo ist die Polizei?«, stammele ich, während ich nach Luft schnappe. Mein Gegenüber mustert mich schweigend von Kopf bis Fuß, während ich hinter ihm im Fahrstuhl noch eine zweite Gestalt ausmache.
    »Frau Leenders?«
    »Äh, ja?«
    »Frau Leenders, dürfen wir mal kurz hereinkommen? Wir hätten da was mit Ihnen zu besprechen?«
    »Ähm, und Sie sind …?«
    »Max Benninger, Kriminalpolizei.« Er zückt routinemäßig seine Polizeimarke und hält sie mir vor die Nase. »Und das ist mein Kollege, Tim Bach.«
    Ich schlucke einmal kräftig. Auf einmal war mein Mund trocken wie Sandpapier. Aber vielleicht konnte ich dem Tête-à-tête ja noch entgehen.
    So charmant wie möglich flöte ich: »Aber jetzt passt es mir gerade nicht so gut! Ich bin auf dem Weg zum … ähm … Tennis. Morgen wäre besser.«
    Kommissar Benninger lächelt lakonisch. »Sie duschen vor dem Tennis?«
    Ertappt, denke ich, aber erwidere trotzdem so würdevoll wie möglich: »Sie nicht?«
    Sein Grinsen wird noch ein bisschen breiter. »Wir brauchen nicht lange!«
    Und schon steht er mit einem Bein in der Wohnung, und ich weiche unwillkürlich zurück.
    »Um was geht es eigentlich?«, frage ich, noch in der Diele stehend. Vielleicht schaffe ich es ja, sie schnell hier abzufertigen.
    »Können wir uns nicht irgendwo in Ruhe unterhalten?«, setzt der Kommissar dieser Hoffnung ein jähes Ende.
    Zähneknirschend führe ich die beiden Herren ins Wohnzimmer. Max Benninger lässt sich auf meinen Lieblingssessel nieder. Aus seiner Jackeninnentasche zieht er ein gut gebrauchtes, ledernes Notizbuch. Ich fühle mich wie die Hauptverdächtige in einem schlechten »Tatort«.
    »Frau Leenders, es geht um Ihr Auto!«
    »Mein Auto?«, wiederhole ich erleichtert.
    Mir fallen mindestens f Steine vom Herzen. Ich neige ausgesprochen zum Falschparken.
    »Sie fahren doch einen schwarzen Porsche Targa, Jahrgang `78? Kennzeichen K-VL-78?«
    »Hm, ja. Wieso? Wenn es um ein Knöllchen geht, dann …«
    »Nein, das regeln die Kollegen von der Verkehrspolizei. Ich kann Ihnen leider die genauen Umstände nicht erläutern, aber wir wüssten gerne, ob Sie vorgestern Nacht mit Ihrem Auto im Friesen-Viertel unterwegs waren.«
    Verdammter Mist! Das nimmt jetzt eine gefährliche Wendung. »Um wie viel Uhr denn?«, erkundige ich mich vorsichtig.
    »So gegen vier Uhr morgens.«
    »Kann sein, ich war aus. Wieso ist das von Interesse?«, frage ich mit Unschuldsmiene. Der Kommissar streicht sich eine widerspenstige dunkle Strähne aus dem Gesicht und blickt mich forschend

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