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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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an.
    »Grob gesagt geht es um Entführung. Eine Zeugin hat am Tatort einen Wagen wie Ihren gesehen.«
    »Aber schwarze Porsches gibt’s doch nun wirklich wie Sand am Meer«, traue ich mich einzuwerfen.
    »Tja, aber nur zwölf, bei denen das Kennzeichen mit »K-V« beginnt und einer zweistelligen Nummer endet.«
    Schluck, mein Magen geht auf Grundeis. »Und was ist mit den anderen elf?«
    Es vergehen ein paar Sekunden, bevor er antwortet. »Wir stehen noch ganz am Anfang unserer Untersuchung, Frau Leenders.« Er räuspert sich. »Sie waren also an diesem Abend unterwegs. Allein? Oder gibt es Zeugen?«
    Mir wird auf einmal ganz heiß. Zeugen?
    »Jein«, stottere ich. »Eigentlich war ich mit einer Freundin verabredet, aber sie ist leider nicht gekommen.«
    Herr Benninger öffnet das Notizbuch und zückt seinen Kugelschreiber. »Also, wann, wo und mit wem waren Sie verabredet?«
    Oh Gott, was sag ich denn jetzt?
    In meine Denkpause hinein meint der Kommissar: »Hätten Sie was dagegen, wenn wir uns mal kurz bei Ihnen umschauen?«
    Mit schweißnassen Händen folge ich Kommissar Benninger und Kollegen die Treppe hinauf in Richtung Schlafzimmer. So muss sich Marie Antoinette gefühlt haben. Auf ihrem Gang zum Schafott natürlich, nicht da, wo sie angeblich Kuchen unters Volk verteilen wollte. Gemeinsam hatten wir schon einen Blick in meine unaufgeräumte Küche geworfen. Die zwei verräterisch benutzten Tassen waren der polizeilichen Aufmerksamkeit leider nicht entgangen.
    »Meine Freundin …«, stammle ich entschuldigend.
    »Die gleiche, mit der Sie vorgestern doch nicht gemeinsam aus waren?«, fragt der Kommissar sachlich.
    Mist! Noch zehn Stufen. Und jeder Schritt bringt mich näher zu einem wahrscheinlich unvermeidbaren Gefängnisaufenthalt. Das Wort »Entführung« hämmert durch meinen Kopf. Noch sieben Stufen. Ob Papas Anwälte doch noch Bewährung rausschlagen können? Schließlich bin ich ja Ersttäterin. Noch zwei. Warum wollte ich nur was Gutes tun? Tief in meinem Inneren wusste ich doch immer, dass es mit mir einmal schlimm enden wird.
    Wir stehen vor der Schlafzimmertür. Da! Der Kommissar öffnet die Tür. Ich mache mich auf Toms genuschelte Hilferufe aus dem Nebenzimmer gefasst, aber wie durch ein Wunder bleibt alles still. Fieberhaft denke ich nach, wie ich die beiden Kripobeamten vom Badezimmer fernhalten könnte. Kommissar Benninger schaut schweigend auf das zerwühlte Bett, dann schweift sein Blick zu den Durchhalteparolen-Post-its und bleibt an Toms brauner Lederjacke und den Cowboyboots hängen. Bingo!
    »Interessante Deko«, murmelt der Kollege Bach.
    Benninger bleibt schweigsam, und ich wünschte, ich könnte seine Gedanken lesen.
    Meine Stimme zittert, als ich noch einen letzten Versuch zu meiner Rettung unternehme: »Ich geh mal schnell ins Bad und zieh mir was über, ja?«
    Herr Benninger wirft mir einen fast mitleidigen Blick zu. Sein beruflicher Instinkt sagt ihm wahrscheinlich, wen oder was er da hinter dieser Badezimmertür finden wird. Mit einem »Noch einen kleinen Moment, bitte!«, schneidet er mir den Weg ab und nimmt unbeirrbar Kurs auf die Badezimmertür. Er drückt bereits die Klinke runter. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Jetzt kann nur noch ein volles Geständnis helfen!
    »Es tut mir so leid! Ich wollte doch nur …« Doch die Worte bleiben mir im Hals stecken, denn die Tür steht jetzt weit offen … und keine Spur von Tom!
    Falls der Kommissar enttäuscht ist, lässt er es sich auf keinen Fall anmerken. Wir stehen schon wieder unten, und während meine Gedanken fieberhaft um den verschwundenen Tom kreisen, gibt Benninger mir seine Visitenkarte.
    »Wie bitte?«, frage ich abwesend und versuche, mich wieder auf ihn zu konzentrieren.
    »Wenn Ihnen noch was einfällt, was uns weiterhelfen könnte, dann rufen Sie mich doch bitte an!«, wiederholt er und blickt mich eindringlich an. »Und ich bräuchte auch noch den Namen Ihrer Freundin.«
    »Okay«, bringe ich gerade noch raus und drücke erleichtert die Tür hinter den zwei Polizisten zu. Ich warte eine quälend lange Minute, um sicher zu sein, dass der Fahrstuhl die Polizei außer Hörweite bringt, und renne wie verrückt die Treppe hoch. Völlig außer Atem stoße ich die Badezimmertür auf.
    Tom sitzt lässig auf dem Rand des Whirlpools, Handy in der Hand. Er lächelt mir zu. »Na, Puppe? Alles klar?!«

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    20.
     
     
     
    B litzi wedelte mit dem Stück Papier ein paar Mal durch die Luft, damit die Tinte schneller

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