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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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meinem Schicksal gehadert habe, als ich plötzlich Motorgeräusche wahrnehme. Glückseliges Zeichen der Zivilisation! Ein Auto scheint auf den Innenhof zu fahren und anzuhalten. Dann wird der Motor ausgemacht, und jemand klappt eine Autotür auf und wieder zu. Schritte, die sich von mir entfernen. Oh Gott, bitte mach, dass dieser Besucher mich hört.
    »Hiiilfee!!!«, schreie ich aus voller Lunge.
    Die Schritte halten inne.
    »Bitte! Hier im Container!« Ich zappele mit den Beinen.
    Juhuu! Die Schritte werden lauter, gehen eindeutig auf mich zu. Dann packt jemand meine beiden Füße und zieht vorsichtig. Langsam, ganz langsam schwebe ich höher. Mit beiden Händen taste ich meine Haare ab; hoffentlich hängen keine Müllreste drin. Da, jetzt hat mich mein Retter schon um die Taille gefasst und hievt mich mit einem kleinen Schwung aus dem Container und wieder auf die Erde und dann … stehe ich vor ihm.

[home]
    46.
     
     
     
    W ie? Abhauen?«
    Blitzi stöhnte auf. Dieser Schneider hatte die Intelligenz auch nicht gerade mit dem Suppenlöffel gefuttert. »Also, noch mal zum Mitschreiben … du, mein lieber Tom, darfst den Bogen nicht überspannen. Diese Leenders ist doch zartbesaiteter, als wir angenommen hatten. Flirte doch mal lieber ein bisschen mit ihr!«
    Blitzi wusste nicht, wie ihm geschah. Zuerst hatte er sich über den Leenderschen Abschiedsbrief sehr geärgert. Er durchkreuzte seine Pläne. Aber irgendwie schien der fast kindliche Ton des Schreibens ihm nun zuzusetzen. Er verspürte das dringende Bedürfnis, diese kleine Erbin etwas sanfter anzufassen. Schließlich hatte sie sich ihren Vater ja nicht ausgesucht und schien auch keinen gesteigerten Wert auf ihre vornehme Herkunft und die damit einhergehende Prominenz zu legen.
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Funkstille.
    »Soll ich mal?« Von der Bodenschwingh griff nach dem Hörer in Blitzis Hand. Da das Telefon auf laut gestellt war, hatte er alles mitbekommen.
    »Tom, du musst sie ein bisschen bei der Stange halten. Diese Leenders hat heute leider nicht nur einen Abschiedsbrief an ihren Vater geschrieben, sondern auch noch ein Treffen ausgerechnet mit dem Polizisten gehabt, der für deinen Vermisstenfall zuständig ist. Wir wissen nicht, wie das zustande kam, über was sie geredet haben und warum sie jetzt doch nicht geflüchtet ist. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Sie hat sich echt mit diesem Bullen getroffen?« Toms Stimme war sein Unglaube anzumerken.
    Blitzi meldete sich wieder. »Hör mal, denk einfach nicht drüber nach! Wir haben alles, so weit es geht, unter Kontrolle. Sei einfach ein bisschen nett zu ihr.«
    »Okay. Zack, wie laufen denn die anderen Sachen?«
    »Du meinst die Verhandlungen über die Charles-Bukowski-Biografie?«
    »Nee, ich meine natürlich die Verhandlungen, ob China der EU beitritt! Hat dir einer gegen die Birne getreten? Natürlich meine ich den Film!«
    »Da läuft alles super. Sie fressen mir geradezu aus der Hand. Allerdings wollen sie eine ›mentale Gesundheitsklausel‹ in den Vertrag aufnehmen.«
    »Was is’n das?«
    »Das bedeutet, dass sie von dem Vertrag zurücktreten können, falls du durch die Entführung mental angeknackst bist.«
    »Was?«
    »Na ja, falls du bei deiner Rettung durchdrehst und nach deiner Mami schreist oder so! Schizo, eben!«
    Tom lachte. Blitzi grinste ebenfalls.
    »Na, dann schauen wir mal, wie sehr mir die zwei Weiber hier noch zusetzen! Die eine hat echt Feuer im Hintern.« Letzteres klang eindeutig anzüglich.
    Von der Bodenschwingh verdrehte die Augen. Blitzi blickte ihn fragend an.
    »Tom, du hältst dich von jedem Rock, den nicht diese Vicki Leenders trägt, absolut fern! Hast du mich verstanden?«
    »Hey, Zack. Entspann dich! Wer redet denn hier von Röcken? Ich meine ja nur, dass ich es dieser Heulsuse Leenders gar nicht zutraue, sich mit dem Bullen zu treffen. Die schiebt doch nur Panik, dass ihr Papa etwas von der ganzen Chose mitbekommt.«
    »Hast du denn etwas in dieser Richtung angedeutet?«, wollte Blitzi – fast gegen seinen Willen besorgt – wissen.
    »Nein. Aber das ist ja ohnehin klar.«
    »Wir haben ein ganzes Dossier mit Fakten über seine liebenden Ehefrauen zusammengetragen. Aber wir werden das alles nur im absoluten Notfall der kleinen Leenders unter ihre aparte Nase reiben, ist das klar?!«
    »Roger.«
    »Was macht ihr denn in diesem Augenblick in der Wohnung?«
    »Och, die eine bringt gerade den Müll

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