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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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für einen kurzen Moment entkräftet die Augen.
    »Linda, kannst du ihn vielleicht ein bisschen hüten, bis ich wieder zurück bin?«

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    44.
     
     
     
    N icoles Herz pochte, als sie aus der Galerie wieder auf die Straße trat. Am Montag würde sie Herrn Przelomski das Phantombild von Frank Hagedorn faxen. Und falls auch das nichts nützte, würde sie Petersen beknien, dass er ihr den Abtransport der Bilder in die Galerie gestattete. Doch sie hatte viel erreicht.
Und einen Deal mit dem Teufel gemacht,
flüsterte ihr Unterbewusstsein ihr zu. Hm, dieser Reporter wirkte wirklich nicht gerade vertrauenerweckend, aber der zukünftige Erfolg heiligte nun mal die Mittel. Und noch hatte sie ja nichts verraten.
Noch gibt es ja auch nichts, was du ihm verraten könntest, du Kameradenschwein!
Ha, wer war denn hier der Verräter? Das war ja wohl eindeutig Max! Und außerdem wusste sie jetzt endlich, wer diese Schlampe aus dem Café war.
Wenn Petersen Wind von deinem »Deal« bekommt, fliegst du hochkant aus dem Polizeidienst!
Aber wie sollte er je von ihrer kleinen Abmachung erfahren? Von Blitzi? Bestimmt nicht! Und Herr Przelomski hatte dezent das Büro verlassen, als sie anfingen, zu feilschen. Frank Hagedorn hatte also ein Foto von Victoria Leenders besessen. Aber was wollte Max von dieser Leenders-Schlampe? Warum spielte er ein so linkes Spiel?
Na, du wirst es ihm ja nun mit gleicher Münze zurückzahlen.
Nicole schüttelte den Kopf. Jetzt führte sie schon Selbstgespräche auf offener Straße!
    Sie parkte ihren Uralt-Polo auf einem der mit weißem Kies bestreuten Parkplätze. Ihr Auto nahm sich zwischen den anderen hier abgestellten Fahrzeugen ausgesprochen schäbig aus. Ein Schandfleck inmitten von Nobelkarossen. Egal. Sie öffnete die Tür, stieg aus und schaute sich um. Wie nicht anders zu erwarten, sah der Marienburger Golfklub sehr gepflegt und luxuriös aus. Alter Baumbestand säumte das makellose Grün des Rasens. Links ging es zum ersten Abschlag. Rechts zum Klubhaus. Und genau da wollte Nicole hin.
    Gerade, als sie sich auf den Weg machte, vibrierte ihr Handy zum x-ten Mal in ihrer Hosentasche. Himmel, Mutter hatte bestimmt schon acht- oder neunmal angerufen. Aber jetzt hatte Nicole den optimalen Zeitpunkt zum Rückruf sowieso verpasst. Und das große Güllefass, das ihre Mutter beim nächsten Gespräch verbal über ihrem Haupt ausschütten würde, konnte getrost bis morgen warten. Sie presste die Lippen zusammen. Ob andere Frauen in ihrem Alter auch noch permanent ihren Müttern Rede und Antwort zu stehen hatten? Irgendwie bezweifelte sie das doch sehr.
    Das Mädchen hinter der Theke gehörte eindeutig zur Kategorie »Höhere Tochter«: Die hellblonden Haare zum Pferdeschwanz gebunden, steckte ihre perfekte Figur in beigefarbenen Hosen und einem blauen Blazer. Verbindlich lächelte sie Nicole an: »Hallo!« Dann sah sie an Nicole herab, und ihr Gesicht verzog sich zu einer kleinen Schnute: »Sie dürfen leider nicht mit Bluejeans das Klubhaus betreten.« Lässig zeigte sie auf ein gerahmtes Dokument, dass mit »Klubregeln« betitelt war.
    Nicole war gegen ihren Willen rot geworden. Was bildete sich diese kleine reiche Kuh nur ein! Wollte sie sie wirklich aus dem Klubhaus werfen?
    »Ich bin mir sicher, dass Sie bei mir eine Ausnahme machen!«, sagte Nicole so nachdrücklich, wie sie es mit ihrem angeknacksten Selbstbewusstsein nur konnte, und präsentierte ihre Polizeimarke. Das zeigte Wirkung. Das Mädchen verschwand mit einem »Moment, bitte!« in dem Zimmer hinter der Theke und erschien kurze Zeit später mit einem auf schleimige Art gut aussehenden Anzugträger.
    »Hallo, ich bin der Manager. Mein Name ist Michael Krause. Was kann ich für Sie tun?«, lächelte er Nicole an.
    »Ich muss mit Ihnen über einen Ihrer Golfer sprechen.«
    Das Gesicht des Managers verzog sich, als hätte er auf einmal Zahnschmerzen. Verstohlen blickte er sich um, so als wollte er kontrollieren, ob jemand seine nächsten Worte mitbekam. Aber das Foyer des Klubhauses war verwaist. Man hörte nur weiter hinten, in den angrenzenden Räumen, das gedämpfte Brummen der Unterhaltung einiger Golfspieler.
    »Bitte folgen Sie mir in mein Büro.«
    Als sie beide in den dunkelgrünen Klubsesseln Platz genommen hatten, die zusammen mit dem breiten Schreibtisch das kleine Büro von Herrn Krause fast zur Gänze ausfüllten, betrachtete er Nicole betont aufgeräumt. »Worum geht’s?«
    »Kennen Sie einen Frank Hagedorn?«
    Herr Krause

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