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Wie im Film

Wie im Film

Titel: Wie im Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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Daniel und wusste, dass er wie ein unglücklich verliebter Trottel klang. „Er war sehr viel mehr“, festigte er dann seine Trottelrolle in voller Gewissheit darüber, wie dumm er sich anhören musste.
    Vicky presste die Lippen kurz zusammen und senkte ihre Stimme: „Er mag deine Freundin nicht, und ich tendiere dazu, das persönlich zu nehmen.“
    Daniel machte eine abwehrende Handbewegung. „Er kennt dich doch gar nicht. Er war nur sauer, dass du zugesehen hast ... was ich irgendwie ziemlich gut verstehen kann. Es war gerade mal eine Stunde her, dass er völlig panisch ein Pornocastingstudio verlassen hatte, und ich habe ihn vorgeführt.“
    „Das hast du nicht. Du ... “
    „DOCH, das habe ich!“, fuhr er Vicky an, die daraufhin erneut an ihrem Whisky nippte.
    Es war nun zwei Tage her, dass Eric sich mit seinem Bildband aus dem Staub gemacht hatte. Und obwohl das Buch sehr viel länger in seinem Besitz gewesen war, vermisste er doch bei Weitem mehr den blonden schüchternen Kerl, der sich ihm anvertraut hatte. „Ich hab’s versaut ... total versaut ...“, murmelte Daniel und ließ seinen Kopf auf die Bartheke sinken.
    „Honey, an der Stelle ist eben ein Cocktailglas zu Bruch gegangen. Linda hat da nur kurz drüber gewischt. Nimm deine Stirn wieder hoch, sonst klebt sie.“
    „Ist mir egal“, nuschelte Daniel, hob zwar den Kopf, aber nur, um ihn noch heftiger auf die Theke sinken zu lassen.
    Vicky seufzte und zerzauste ihm das Haar am Hinterkopf. „Darf ich das mal ganz unromantisch zusammenfassen?“, fragte sie vorsichtig.
    Daniel schüttelte den Kopf, was sie geflissentlich übersah und dann mit monotoner Stimme herunter leierte: „Der Kerl sorgt dafür, dass du den Job schmeißt, mit dem du dich finanziell über Wasser halten wolltest. Er erzählt dir, dass er sogar seinen eigenen Vater bestohlen hat. Er bringt dich dazu, ihn in deine Wohnung mitzunehmen, und verhindert zeitgleich, dass du erfährst, wo er wohnt. Er verführt dich in deiner eigenen Küche, um dir den Ort des Geschehens dann zum Vorwurf zu machen. Und schließlich klaut er dir noch eines deiner teuersten Bücher ... ah ... entschuldige, er hat es natürlich nicht geklaut, sondern nur ohne deine Erlaubnis mitgenommen.“ Sie schwieg nun vielsagend.
    Daniel hob den Kopf langsam, sah seine Freundin an und sagte dann: „Wenn du das so sagst, dann klingt das ziemlich mies. Aber da war etwas zwischen uns ... ist schwer zu beschreiben.“ Vicky sah zur Uhr und trank ihren Whisky leer.
    „Da war etwas zwischen euch ...“, sagte sie dann sinnend, „... und du meinst damit nicht zufällig seinen niedlichen engen Hintern, den du so genau inspizieren durftest?“
    Daniel funkelte die Freundin zornig an und knirschte dann: „Manchmal bist du ein richtig fieses Miststück.“
    „Ich weiß, Honey, ich fummel nur ein bisschen an deiner rosa Brille rum, denn ich weiß doch selbst, wie sie sich anfühlt, wenn sie zu fest auf der Nase sitzt.“
    „Du hättest seine Augen sehen sollen. Und wie weh es ihm getan hat, dass sein Vater ihn fallen ließ. — Er wollte gehen, ich war es, der ihn aufgehalten hat und den Tag mit ihm verbringen wollte. Du tust so, als hätte er von Anfang an geplant, mich zu bestehlen, aber er hat doch nur diesen dusseligen Bildband mitgenommen und genau genommen, habe ich es ihm sogar erlaubt, weil ich sagte, er könne alles mitnehmen, außer den Porno-DVDs.“
    „Du bist ein Schaf, Daniel. Eigentlich kannst du froh sein, dass er nur den Bildband mitgenommen hat. Obwohl ... “ Vicky beugte sich vor und stellte ihr leeres Glas selbst auf die Spüle hinter dem Tresen, bevor sie sich wieder bequem auf den Barhocker setzte und Daniel in die Augen sah. „Er hat dir was viel Wichtigeres gestohlen, mein Schatz. Er hat dein Herz mitgenommen. Und genau das zeigt mir, dass da tatsächlich etwas zwischen euch war. Tut mir leid, Honey, aber ich muss jetzt los. Ich habe heute den ersten Auftritt.“ Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und seufzte theatralisch, obwohl Daniel genau wusste, dass sie wegen ihres Auftritts schon genau unter der Art Strom stand, den ihre Zuschauer so liebten.
    „Mach die Kerle heiß“, gab er ihr mit auf den Weg, was ihm eines ihrer verführerischsten Lächeln einbrachte. Daniel ignorierte den abgerissenen Kerl gegenüber, der ihn neidisch anblickte. Ein paar unangenehme Typen, die auf Geschäftsmann machten, vollführten obszöne Gesten, während sie Vicky hinterher sahen, die sich auf

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