Wie im Film
kein SM“, gab er Auskunft. „Daniel ist sehr viel tougher als ich“, bekannte er und hielt seine Eiswaffel unschlüssig in der Hand. Daniel gab einen brummenden Laut zur Erwiderung von sich. Dann sah er einen Moment auf die Waffel. „Magst du die nicht?“
„Nein“, log Eric und sah fasziniert zu, wie Daniel sie ihm aus der Hand nahm und in Windeseile wegknabberte.
„Kann man ihn damit füttern?“, fragte Eric Vicky lachend.
Daniel nahm zur Kenntnis, dass Vicky seinem Freund verstohlen zuzwinkerte, und hörte sie flüstern: „Versuch es einfach mal. Ich wette, er wird dir nicht nur die Waffeln aus der Hand fressen.“ „Hey, bin ich ein Tier, oder was?“, fragte Daniel empört.
Vicky antwortete mit einem frivolen Lächeln: „Ich weiß nicht, ich habe dich noch nie beim Sex erlebt.“
„Das stimmt wohl nicht so ganz“, wandte Eric ein. Als die beiden ihn überrascht ansahen, wurde er ein wenig rot, als er erklärte: „Die Nummer in der Küche ... da war ich ja wohl nicht nur alleine zu sehen.“
Vicky lachte und feixte dann in einem Singsang zu Daniel hin: „Ich habe dich beim Sex gesehen ... ich habe dich beim Sex gesehen.“
Daniel ließ langsam seinen Kopf nach vorne sinken und saß mit Büßermiene da. „Das hat man jetzt davon, wenn man seine beste
Freundin mit seinem Liebhaber bekannt macht.“ Er seufzte gespielt kummervoll.
„Was macht ihr denn an Karneval?“, fragte Vicky plötzlich interessiert.
Eric und Daniel sahen sich, überrascht über den Themenwechsel, an. Mit zögernder Stimme sagte Daniel: „Ist noch ein bisschen früh für konkrete Pläne, meinst du nicht?“
„Nicht, wenn ihr mich schon mal als Hausgast einplanen sollt. Wenn ich schon nach Griechenland gehe, dann möchte ich doch zumindest die Karnevalstage hier verbringen.“
Daniel lachte. „Es reicht, wenn du das Geld für den Flug zusammenhast. Meine Wohnung steht dir jederzeit offen.“ Er freute sich sichtlich, das Angebot zurückgeben zu können, doch dann fügte er an: „Aber Vicky, schlepp mir nicht die ganzen Typen in die Wohnung. Ich kann nämlich über Karneval nicht ausziehen ... nicht mal dir zuliebe.“
„Ach, wie kommst du nur immer darauf, dass ich irgendwelche Typen anschleppen würde?“
„Vicky ... bitte“, sagte Daniel eindringlich.
Die schöne Griechin setzte eine reumütige Miene auf. „Ja, gut. Da waren so ein oder zwei.“
„Oder auch drei“, ergänzte Daniel.
Vicky grinste.
„Naja, bis dahin fließt ja noch viel Wasser den Rhein hinunter“, sagte Daniel versöhnlich.
„So, dann werde ich euch jetzt mal eurem anstrengenden Freizeitprogramm überlassen. Trinkt einen Cocktail für mich mit, während ich mich auf der Tanzfläche für die ganzen Heteroproleten abrackere.“
Vicky warf einen ironischen Blick zu Daniel, der unwirsch brummte.
„Ach, und Daniel ...“, sie legte ihm ihre Hand in den Nacken und sah ihn mit Dackelblick an, „... mein Ficus braucht dringend deine zarte Hand. Er lässt schon wieder alle Blätter fallen, dabei habe ich ihn regelmäßig gegossen.“
„Vermutlich hast du ihn ertränkt“, sagte Daniel und zog eine Augenbraue hoch, doch sein Gesicht wurde weicher, als sie seinen Nacken kraulte. „Sieht die Erde schimmlig aus?“ „Ich weiß nicht. Ich habe nur die ganzen Blätter auf meinem Teppich gesehen. Und das, obwohl ich mit dem dummen Ding sogar manchmal gesprochen habe. Aber er antwortet nie, und ich hasse es, mit mir selbst zu sprechen.“
Daniel seufzte resigniert. „Ich komme demnächst vorbei und stelle ihn dir auf Hydrokultur um, falls er noch zu retten ist. Aber das Sprechen werde ich ihm nicht beibringen können, Darling.“ Er wurde weiterhin mit Kraulen belohnt und machte auch keine Anstalten, das zu unterbinden.
„Eiswaffeln und täglich Streicheleinheiten, dann wirst du viel Freude an ihm haben“, sagte Vicky schelmisch an Eric gewandt. „Ich werde es mir merken“, gab dieser mit gespieltem Ernst zurück.
Vicky zog ihre Hand weg und sagte entschieden: „Jetzt ist es genu g “
Ein Kuss auf Daniels Wange machte die Intimität komplett. „Ich muss jetzt los. Macht's gut, ihr beiden.“ Ehe Eric sich versah, bekam auch er einen Kuss aufgedrückt. Dann wandte Vicky sich ab. Selbst in dieser ganz alltäglichen Situation sah sie nicht wie irgendeine Frau aus, als sie das Lokal durchschritt. Sie sah aus wie ein Star, der sich unters normale Volk gemischt hatte. Es waren nicht nur Daniels und Erics Blicke, die ihr
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