Wie im Film
plötzlich der Cowboy und dessen Lover wie selbstverständlich an ihren Tisch setzten. Während der GayT-Shirt-Träger seinen Stuhl für diesen Überfall noch in einigermaßen angemessenem Abstand neben Daniel stellte und sich darauf niederließ, platzierte der Cowboy sich so nah an Eric, dass ihre Arme sich berührten ... und vermutlich auch ihre Beine unter dem Tisch.
„Das war eine echt tolle Nummer“, sagte der Muskulösere von beiden und fügte dann an: „Ich bin Sascha und dieser flotte amerikanische Zuckerarsch ist Brian.“
Eric schien die Tuchfühlung mit Brian, dem aufdringlichen Zuckerarsch, nicht zu stören, dennoch überließ er es Daniel, sie dem anderen Pärchen vorzustellen. Zähneknirschend nannte dieser ihnen ihre Namen und war für einen Moment versucht, neue zu erfinden.
„Eigentlich wollten wir gar nicht hier her. Das gemischte Publikum irritiert mich. Hätte ich allerdings gewusst, dass man hier auf so Sahneschnittchen wie euch trifft, wäre ich ganz bestimmt schon früher mal hier aufgeschlagen“, erklärte der Cowboy, ohne jeglichen amerikanischen Akzent.
Daniel war überzeugt davon, dass der Name Brian und die Cowboymasche nur Show waren. Vermutlich saß sich der angebliche amerikanische Cowboy in Wirklichkeit den ganzen Tag lang seinen Beamtenarsch in irgendeinem kleinen Büro platt und hieß Klaus Dieter.
Was immer der Kerl nun tat, was Eric zum Zusammenzucken brachte, Daniel war sicher, dass es etwas mit seiner Hand zu tun hatte, die gerade unter dem Tisch verschwunden war.
Soviel also zu der Demonstration, dass Eric auf der Bühne bewiesen hatte, dass er nur ihm gehörte.
„Hört mal“, raunte Sascha, „was haltet ihr beiden von einer Nacht zu viert? Meine Bude ist ganz in der Nähe und wir könnten es uns so richtig geil machen.“
Das war wohl sein Pendant zu dem Ausdruck es-sich-gemütlich-machen, dachte Daniel. Er war nicht sicher, ob ihm diese Version gefiel. Doch als Brian Eric nun seine Pläne ins Ohr flüsterte, wusste Daniel ganz genau, dass ihm die Vorstellung absolut nicht gefiel, den Mann, der sein Herz im Sturm erobert hatte, auf diese Art zu teilen.
„Ein Kerl ist manchmal einfach nicht genug, stimmt's? Wie würde es dir gefallen, zwei Schwänze zugleich im Arsch zu haben und einen zusätzlich zu lutschen? Geile Vorstellung, oder? So würde ich dich gerne sehen, so richtig gut durchgefickt. Das steht dir bestimmt gut und lässt deine geilen Augen so richtig strahlen.“
„Und wer genau soll dabei was tun?“, fragte Eric interessiert. Daniel starb tausend Tode, als er hörte, dass Eric darauf einstieg. Ihm war klar, dass eine Menge davon abhing, wie er sich nun gebärdete. Und eines stand fest, wenn er jetzt den eifersüchtigen Spießer rauskehrte, war er vielleicht bei Eric aus dem Rennen. Der Gedanke tat verdammt weh, denn egal was er nun tat, er würde Eric in gewisser Weise so oder so verlieren.
Der Cowboykerl schien seinen Spaß zu haben und vermutlich war seine Hand inzwischen fündig geworden, denn er sabberte tatsächlich ein wenig beim Sprechen. „Sascha und dein Freund nehmen dich gemeinsam schön hart ran. Da sehe ich gerne etwas zu. Dann werde ich deine Leckkünste testen. Wenn du schön artig bist, deine Sache gut machst, und den Jungs keinen Ärger bereitest, dann lutsche ich dich im Anschluss so lange, bis du kommst. Wie klingt das für dich?“
Eric lächelte, dann sagte er: „Das klingt für mich so, als würde ich danach tagelang nicht sitzen können. Und da mein Freund genug in der Hose hat, um keine Wünsche offen zu lassen, kann ich auf einen zweiten Mann gut verzichten. Was das Lutschen angeht, so habe ich das ganz gerne, ohne dass ich vorher zwangsläufig den Arsch hinhalten und schön brav sein muss. Vielleicht solltet ihr beiden es mal in der Pornobranche versuchen. Im Film macht sich das sicher gut, was ihr so plant. Aber für mich ist das nichts, sorry.“
Sein Blick ging nun zu Daniel und dieser konnte spüren, dass das Sorry ihm gegolten hatte. Himmel, Eric war sich nicht sicher, ob Daniel ihn vielleicht mit diesem anderen Kerl zusammen wund vögeln wollte. Und doch war bei ihm durchaus angekommen, dass Eric ihm wegen seines besten Stücks soeben ein fettes Kompliment hatte zukommen lassen. Konnte es eine bessere Bestätigung geben, als den anderen sagen zu hören, dass bei ihm keine Wünsche offenblieben? Konnte es eine schönere Art geben, Eric noch einmal klarstellen zu hören, dass er zu Daniel gehörte? Nur zu ihm.
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