Wie im Film
würde ihn nicht enttäuschen. Niemals würde er das!
4. Kapitel
Der Sonntag war verregnet. Ein warmer Sommerregen zwar, doch das änderte nichts an dem Grau in Grau, das sich einem präsentierte, wenn man aus dem Fenster sah. Es war noch früh am Morgen und normalerweise wäre Daniel einfach liegen geblieben. Da er jedoch wusste, dass Eric ihn nach dem Aufwachen so früh wie möglich verlassen wollte, nutzte er die Gelegenheit, den schönen blonden Mann im Schlaf zu beobachten. Bartstoppeln zeigten sich in Erics Gesicht und beinahe war Daniel versucht, mit seinen Fingerspitzen darüber zu streicheln. Stattdessen riss er sich von dem Anblick des entspannten Gesichts seines Bettgenossen los und ging in die Küche, um Kaffee für sie beide zu kochen.
Er warf einen Blick zu Vickys Wohnung, doch natürlich waren die Rollos noch heruntergezogen. Überhaupt war kein Mensch um diese Zeit und bei diesem Wetter zu sehen. Daniel schlürfte an seinem Kaffee. Die Flüssigkeit schmeckte heiß und leicht bitter — genau richtig! Er genoss einen Moment lang den Blick auf die leere Straße, die normalerweise immer voller Leben war. Irgendjemand hatte die Hinterhofeinfahrt des schräg gegenüberliegenden Hauses zugeparkt. Das würde Ärger geben, doch im Moment schien selbst das blockierende Auto noch niemanden zu stören.
Daniel nahm den zweiten Kaffeebecher und ging zurück zu seinem Schlafzimmer. Eric hatte sich im Schlaf gedreht, die Decke war weggerutscht und sein nackter Hintern war halb zu sehen. Daniel biss sich auf die Lippe, um keinen sehnsüchtigen Laut von sich zu geben. In der letzten Nacht hatte er abermals das Vergnügen gehabt, sich zwischen diesen wundervollen Rundungen versenken zu dürfen. Langsam und vorsichtig war er vorgegangen, Eric immer wieder streichelnd und an ihm knabbernd, sodass dieser irgendwann mit vor Lust verhangener Stimme gefragt hatte, ob er ihn vielleicht für eine Eiswaffel halte. Das alles war so anders als ein One-Night-Stand. Es war sogar anders als der Sex mit seinen festen Partnern, die er bisher gehabt hatte. Daniel musste sich eingestehen, dass er damals lieber selbst Befriedigung gesucht hatte, statt seinen Partnern welche zu verschaffen. Alles an Eric schien ihm begehrenswert und wie ein ganz besonderes Geschenk.
Eric drehte sich erneut im Schlaf, als wolle er seinen Po aus dem Spiel bringen. Das Problem war nur, dass seine Hüfte nicht weniger verlockend aussah und sein Geschlecht morgendlich angesteift war. Daniel riss sich auch von diesem Anblick los, stellte den Kaffeebecher neben Eric auf den Boden, beugte sich über den Schlafenden und küsste ihn sanft unterhalb des Ohrs auf den Hals.
Eric grunzte. Daniel biss sich erneut auf die Lippe, um nicht zu lachen. Er entschied, Eric nicht zu wecken, und wenn es auch bedeutete, dass dieser sich nicht ganz so früh seinen Büchern widmen konnte, wie er es sich wohl vorgenommen hatte.
Als Eric nach einer guten halben Stunde die Augen aufschlug, hatte Daniel sich jedes Detail eingeprägt, das sein Geliebter ihm im Schlaf gestattet hatte, zu beobachten.
„Hey, bist du schon lange wach?“, fragte Eric schlaftrunken, als er sah, dass Daniel vor ihm auf dem Boden saß und ihn anblickte.
„Nein, nur ein paar Minuten. Ich habe Kaffee gemacht und ihn dir hingestellt“, erklärte Daniel und stand auf.
Eric rieb sich die Augen, setzte sich im Bett auf und griff zu der Tasse. Als er daran genippt hatte, stellte er sie zurück, drehte sich zu Daniel, der sich neben ihn gesetzt hatte und fragte: „Wie lange hast du mich schon beobachtet?“
„Wie kommst du darauf, dass ich dich beobachtet habe?“
„Weiß nicht ... vielleicht, weil ich dich gefragt habe, wie lange du schon wach bist, und du behauptet hast, erst seit ein paar Minuten. Dann frage ich mich allerdings, warum der Kaffee kalt ist.“
Daniel spürte, wie er rot wurde. „Dafür, dass du gerade erst aufgewacht bist, bist du aber schon ein ganz schön aufgewecktes
Kerlchen“, murrte er.
„Dazu gehört wohl nicht viel. Du bist einfach ein miserabler Lügner“, konterte Eric.
„Ja, da ist was dran. Also, ich beobachte dich schon seit ungefähr einer halben Stunde. Zufrieden?“
„Das kostet eine Gebühr“, entschied Eric gähnend.
„Und die wäre?“
„Ein gemeinsamer Fernsehabend auf der Couch. Morgen. Ich bringe Chips mit.“
„Ich habe schon schlimmere Gebühren zahlen müssen“, lachte Daniel.
„Ach so ... und einen frischen Kaffee. Den aber
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