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Wie Liebe Heilt

Wie Liebe Heilt

Titel: Wie Liebe Heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Selhub
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eigenen Bedürfnisse erfüllen, unabhängig davon, wie sehr sie trauerten und dass sie eigentlich ihre Hilfe anbieten wollten.
    Die meisten Menschen haben nicht genug Ressourcen, die ihnen das Gefühl geben, stark und ganz zu sein, so dass sie anderen helfen können, ohne ihr Gleichgewicht zu verlieren – zumindest nicht für einen längeren Zeitraum. Wenn es aber nicht um einen höheren Zweck geht und sie nur mit ihren eigenen alltäglichen Problemen beschäftigt sind, fühlen sie sich oft isoliert und allein.
    Füllen Sie Ihr Liebesguthaben so gut auf, dass die Liebe überfließt. Dann besitzen Sie ausreichend Fähigkeiten, diese Liebe mit anderen zu teilen – einfach indem Sie diese respektieren – und gleichzeitig Ihre eigenen Probleme zu bewältigen.

lernen: Würde, Integrität und Gelassenheit
    Ich saß im Auto und war auf dem Weg zur Arbeit, als der Verkehr plötzlich stockte. Erst war ich wütend, ärgerte mich, dass ich zu spät kommen würde. Als ich mich genauer umsah, erkannte ich, dass der Grund für die Verkehrsbehinderung ein Trauerzug war. Ich beschwerte mich: »Oh nein! Das wird ja ewig dauern!« Als ich links aus dem Fenster blickte, sah ich sechs Feuerwehrmänner, die vor der Feuerwache aufgereiht standen und salutierten. Mir fiel wieder ein, dass ich in den Nachrichten gehört hatte, dass vor kurzem mehrere Feuerwehrmänner bei einem Einsatz ums Leben gekommen waren und einer von ihnen aus meinem Bezirk stammte.
    Als mir klarwurde, dass dies die Beerdigungsprozession für einen der verunglückten Feuerwehrmänner war, überkam mich augenblicklich tiefe Traurigkeit, in die sich Schuldgefühle mischten, weil ich mich über diese Störung so gedankenlos aufgeregt hatte. Meine Brust schmerzte, und die Tränen liefen mir über das Gesicht. »Warum?«, fragte ich mich schuldbewusst, als der Verkehr langsam wieder in Fluss kam, »warum hat sich meine selbstgerechte Aufgebrachtheit in das Gefühl von echtem Kummer und Trauer verwandelt, als ich diese Feuerwehrmänner hier stehen sah? Warum habe ich nicht dasselbe empfunden, als ich noch dachte, es sei der Trauerzug für eine Zivilperson? Bin ich so gefühllos, dass ein verstorbener Mensch und seine trauernden Hinterbliebenen mich nicht anrühren? Oder bin ich so mit mir selbst beschäftigt, dass ich erst dann bemerke, was um mich herum vorgeht, wenn ich davon betroffen bin? Und warum hat mich die Beerdigung des Feuerwehrmanns überhaupt betroffen? Ich kannte ihn doch gar nicht persönlich.«
    Statt sofort nach Antworten zu suchen, bildete ich zuerst mein SHIELD. Ich wusste, meine Reaktion hatte damit zu tun, dass eine meiner Wunden angesprochen worden war.
    Nachdem ich von göttlichem Licht umgeben war und mich ruhig und mit mir im Frieden fühlte, untersuchte ich erst, warum ich ein so ungeheures Gefühl des Verlusts verspürt hatte. Ich stellte fest, dass es Trauer über den Verlust von etwas oder jemand sehr Ehrenwertem oder Edlem war. Dieser Feuerwehrmann hatte sein Leben für mich geopfert – indirekt. Er und seine Kollegen hatten sich verpflichtet, mir zu dienen und mich zu beschützen, so dass ich mich sicher fühlen konnte. Der Feuerwehrmann stand für Mut und dafür, in der Lage zu sein, sein Leben im Dienst anderer zu verbringen, mit Würde, mit Integrität und mit Gelassenheit.
    Hätte ich in irgendeiner Weise mein Leben für diesen Menschen und seine Familie geopfert? Hatte ich irgendetwas Ehrenhaftes und Edles getan? Genau genommen hatte ich mit meiner Verärgerung das Gegenteil von Würde und Integrität gezeigt. Vielleicht war dies meine Gelegenheit, mich aus meiner kleinen Welt zu befreien – in der ich es als so wichtig ansah, pünktlich zur Arbeit zu kommen – und mich mit etwas Höherem zu verbinden.
    Ich sprach mein Vertrauensgebet und ließ zu, dass mich das göttliche Licht und die göttliche Liebe trösteten. Als ich Ruhe und Frieden verspürte, dehnte ich meine Liebe und meine Gebete auf die Feuerwehrleute aus, die umgekommen waren, auf ihre Familien und auf alle anderen, die das fühlten, was ich fühlte. Ich nahm mir vor, mein Leben Tag für Tag in Würde, Integrität und Gelassenheit zu leben. In meinen Alltagshandlungen könnte ich ein Vertreter dessen sein, wofür diese Männer standen.
    Innerhalb von Minuten stellte ich fest, dass ich es nicht mehr so eilig hatte, zur Arbeit zu kommen. Ich verhielt mich freundlicher gegenüber den anderen Autofahrern und später gegenüber meinen Kollegen. Ich achtete an diesem

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