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Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2)

Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2)

Titel: Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James N. Frey
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ohnehin ver - schleißen und rosten und neue Farbe brauchen.
    Einen verdammt guten Roman zu schreiben und ihn veröffentlicht zu bekommen, gibt mir ein dauerhafteres Vergnügen als der Besitz eines Porsche turbo Carrera. Ein paar gute Kritiken und ein paar Leute, die sagen: »Ich habe Ihren Roman gelesen und war von Anfang bis Ende gefesselt.« Das ist für mich befriedigender als ein Bündel Aktien.
    Selbst über das Schreiben zu schreiben, bringt seine Erfolgserlebnisse. Fremde kommen auf mich zu und sagen, sie hätten Wie man einen verdammt guten Roman schreibt gelesen und es sehr hilfreich gefunden. Stellen Sie sich einmal vor, vielleicht findet, lange nachdem ich tot bin, irgendein junger Mensch in Nebraska ein verstaubtes Exemplar von diesem Buch, und das bringt ihn auf den Gedanken, er oder sie könnte ein neuer Peter Benchley oder ein neuer Stephen King werden; eine Jane Austen oder eine Margaret Mitchell; ein Stephen Crane oder ein Fjodor Dostojewski). Vielleicht sogar ein Franz Kafka.
    Falls ich irgendwann doch noch schrecklich berühmt werde, werden Sie mich immer noch in dieser College-Bibliothek antreffen, wie ich - umgeben von einem Stapel Bücher - gelegentlich einen Blick aus dem Fenster auf das Getümmel unter mir werfe und die armen Schweine bedaure, die auf der Jagd nach Dingen sind.
    6. DER FALSCHE LEBENSSTIL
    Nachdem ich einmal vor einer Gruppe von Autoren und solchen, die es gern werden wollten, einen Vortrag über das Schriftstellerdasein gehalten hatte, kam eine gutgekleidete Frau Anfang Dreißig auf mich zu und sagte, es sei immer schon ihr Wunsch gewesen, Schriftstellerin zu werden. Sie hätte auch ein paar gute Ideen für Romane, die sie gern schreiben würde, aber es gäbe da ein Problem, und sie hoffte, daß ich ihr helfen könnte.
    Jeden Tag war sie anderthalb Stunden unterwegs zur Arbeit und zurück, arbeitete

normalerweise neun bis zehn Stunden pro Tag und erledigte die meiste Hausarbeit. Die einzige Zeit, wo sie sich mal an ihre Schreibmaschine setzen konnte, war an den Wochenenden, und da wollte ihr Mann immer was unternehmen, weil auch er die ganze Woche über hart arbeitete.
    Ich fragte sie, ob sie Kinder habe.
    Nein, hätte sie nicht, antwortete sie.
    Ich schlug ihr vor, sie solle ihren Job aufgeben.
    Sie lächelte schüchtern und sagte, das könne sie nicht. Sie hätten eine hohe Hypothek aufgenommen, und ihr Mann würde gern verreisen, deshalb zahlten sie auch noch ein Wohnmobil ab. Ihr Mann würde sie umbringen, wenn sie ihren Job aufgäbe.
    Da schlug ich vor, sie solle sich einen anderen Mann suchen.
    Sie blickte mich mit großen Augen an und meinte, ich mache doch wohl Witze.
    Ich sagte, ich machte keine Witze. Es gäbe genug potentielle Ehemänner - sie solle sich einen suchen, der ihr Schreiben unterstützt.
    Sie rauschte davon und murmelte dabei vor sich hin, ich sei ja wohl verrückt.
    Das mag schon sein, aber es ändert nichts an den Tatsachen. Man kann nicht Schriftsteller werden, wenn man von Leuten umgeben ist, die das nicht akzeptieren. Wenn ihr Ehepartner, Lebensgefährte oder Mitbewohner Sie nicht unterstützt, müssen Sie ihn oder sie entweder umstimmen oder sich nach einer anderen Bleibe umsehen.
    Ein Schiff kommt nicht sehr gut voran, wenn es den Anker hinter sich herzieht.
    Wenn Sie die Leute, mit denen Sie zusammenleben, ändern wollen, kommen Sie wohl nicht daran vorbei, ihnen die Große Autorenszene vorzuführen, wie ich es immer nenne. Das heißt, sie trommeln alle wichtigen Personen zusammen und erklären ihnen, daß Sie beschlossen hätten, Schriftsteller zu werden, und zwar ein verdammt guter, und um ein verdammt guter Schriftsteller zu werden, brauchten Sie ihre Hilfe und Unterstützung. Es bedeute nämlich, daß Sie sich stundenlang in Ihr Kabuff oder Arbeitszimmer, in den Keller oder den hinteren Teil der Garage einsperren werden und nicht gestört werden dürfen. Sie werden zu Autorengruppen gehen, Kurse besuchen, sehr viel lesen, und wenn dann die unvermeidlichen Ablehnungsschreiben kommen, brauchen Sie einen kräftigen Tritt in den Hintern, um nicht aufzugeben.
    Die Große Autorenszene soll den Menschen, die Ihnen wichtig sind, klarmachen, wie ernst es Ihnen ist, daß ein Scheitern ein furchtbarer Schlag für Sie wäre, und daß die anderen ihre Meinung, warum Sie es besser lassen sollten, am besten für sich behalten. Sie gehen mit absolutem Engagement an die Sache heran und wollen keine düsteren Prophezeiungen hören. Keine Widerrede!
    Manchmal

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