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Wie man mit einem Lachs verreist

Wie man mit einem Lachs verreist

Titel: Wie man mit einem Lachs verreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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White hätten anmelden können.
    Als die Heterologen in der Zeitschrift „Alpha-zeta“ versuchten, Hand an »Sein oder Nichtsein« zu legen, höhnten die
    Tautologisten (durchaus nicht ohne Grund), daß Hamlets
    Monolog vielmehr Brachamutandas Prinzip »Entweder ist das Sein das Sein, oder das Nichtsein ist das Nichtsein« zugrunde liege. »Teurer Hamlet, entweder das eine oder das andere«, hatte sarkastisch der Tautologe Rosso Rossi-Rossi
    kommentiert und mit einem der luzidesten Aphorismen des Meisters geschlossen: »Was zuviel ist, ist zuviel.«
    Doch verloren die beiden Schulen bei diesem scholastischen Gezänk ihren jugendlichen Elan und erlagen schließlich dem, was man dann das Schlaksige Denken nannte: Ausgehend von der scheinbar dunklen Aussage »Der Teufel macht die Töpfe und folglich die blinden Kätzchen«, begründeten die Anhänger der neuen Richtung deren Legitimität mit den bekannten
    Paradoxa der materialen Implikation, denen zufolge die
    Aussage »Wenn ich meine Katze bin, dann ist meine Katze nicht ich« ein wahrer Satz in allen möglichen Welten ist.

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    Statt eines Nachworts:
    Das Wunder von San Baudolino
    Barbaren
    Dante geht nicht sehr zartfühlend mit Alessandria um: In seiner Abhandlung „De vulgari eloquentia“, in der er die Dialekte der Apenninenhalbinsel behandelt, stellt er fest, daß die rauhen Laute, die von meinen Landsleuten ausgestoßen werden,
    gewiß kein italienischer Dialekt sind, und gibt zu verstehen, daß es ihm schwerfällt, sie überhaupt als Sprache anzuerkennen.
    Nun ja, wir sind Barbaren. Aber auch das ist eine Berufung.
    Wir sind keine Italiener (Latiner), und wir sind auch keine Kelten. Wir sind Abkömmlinge harter und rauher ligurischer Stämme, und 1856 hat Carlo Avalle in der Einleitung zu seiner
    „Geschichte Piemonts “ daran erinnert, was Vergil im neunten Buch der „Aeneis“ über jene präromanischen italischen Völker sagte:
    Und wen glaubt ihr
    Hier zu finden? Die parfümierten Atriden
    Oder den schönrednerischen Ulysses? Auf
    einen Stamm
    Seid ihr gestoßen, der von Grund auf hart ist. Wir tragen zum Fluß die eben Geborenen und Härten sie ab im eisigen Bade.
    Nächte durchwachen
    Die Knaben auf Jagd, durchhetzen die Wälder ...
    Und so weiter. Und diese Barbaren, schreibt Avalle, »waren von mittelgroßer und schmaler Statur, hatten weiche Haut, kleine Augen, spärlichen Haarwuchs, den Blick voller Stolz, die Stimme rauh und tönend, so daß sie, wenn man ihrer das erste Mal ansichtig wurde, keine richtige Vorstellung von ihrer außergewöhnlichen Kraft vermittelten ...«
    Von einer Mutter heißt es: »Von den Geburtswehen ergriffen, während sie bei der Arbeit war, ging sie hin, ohne sich etwas
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    anmerken zu lassen, und versteckte sich hinter einem
    Dornbusch. Dort gebar sie, deckte das Kind mit Blättern zu und begab sich wieder an die Arbeit, so daß niemand etwas
    bemerkte. Aber das Kind, das zu wimmern begonnen hatte, verriet die Mutter; die jedoch, taub gegen die Ermahnungen ihrer Freunde und Gefährtinnen, nicht ruhte, bis der Herr sie dazu zwang und ihr den Lohnausfall zahlte. Daher rührt der von den Historikern oft wiederholte Merksatz, bei den Ligurern hätten die Frauen die Kraft von Männern und diese die Kraft von wilden Tieren.« So der antike Historiker Diodor.
    Auf den Feldern von Marengo ...
    Der Held von Alessandria heißt Gagliaudo. Wir befinden uns im Jahre 1168, Alessandria existiert bereits irgendwie oder auch nicht, zumindest nicht unter diesem Namen. Es ist ein loser Verband von Dörfern, vielleicht mit einem Kern um eine Burg.
    Bewohnt wird es von Bauern und vielleicht auch von vielen jener »mercatanti« (Krämer), die, wie Carducci später sagen wird*, den deutschen Feudalherren als inakzeptable Gegner erschienen, »welche erst gestern ihre fetten Wänste mit dem Stahl der Ritter gürteten«. Die italienischen Städte tun sich gegen Barbarossa zusammen, gründen den Lombardischen
    Bund und beschließen, eine neue Stadt am Zusammenfluß des Tanaro und der Bormida zu erbauen, um den Vormarsch der Invasoren zu stoppen.
    Die Bewohner jenes losen Dorfverbands nehmen den
    Vorschlag an, vermutlich weil sie darin eine Reihe von Vorteilen für sich sehen. Es scheint, daß sie auf ihren eigenen Nutzen bedacht sind, aber als Barbarossa eintrifft, halten sie tapfer stand und lassen den Kaiser nicht durch. Wir sind inzwischen im Jahre 1174, Barbarossa belagert die Stadt, Alessandria leidet Hunger, und da

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