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Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1

Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1

Titel: Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt - Rick ; Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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keinen Fall sein wollte.
    Von Weitem sah ich zwei Jungen auf mich zukommen.
    Tobi und Claas aus meiner Klasse.
    Oh Mann, wo ist das Loch, in dem ich mich verkriechen kann?
    Ich musste etwas tun. Unbedingt.
    Vor mir lag das Landesmuseum. Die Tür stand weit offen. Ohne darüber nachzudenken, steuerte ich direkt auf den Haupteingang zu. Ich eierte Stufe für Stufe die Treppe hinauf und rollte dann langsam in den Vorraum hinein. Vorbei an dem großen Schild mit der Aufschrift:
Inliner verboten! Essen und trinken verboten! Hunde verboten!
    Ich spähte durch die große Fensterfront auf die Straße und sah gerade noch, wie Finn die breite Steintreppe hinaufhechtete.
    Verflixt! Wie kam der denn so schnell hier hin? Lief der Bücherwurm etwa nebenher noch Marathon?
    Zwei Herzschläge lang stand ich da, als hätte mich jemand auf den Boden genagelt.
    Dann skatete ich los.
    Hakenschlagend sauste ich am zum Glück gerade unbesetzten Kassenschalter vorbei.
    Hinter mir hörte ich es keuchen und ich warf einen Blick über die Schulter.
    »Bleib endlich stehen!«, stöhnte Finn. »Ich möchte dir doch nur etwas geben.«
    Vergiss es, dachte ich und gab noch mal ordentlich Gas.
    Dann prallte ich plötzlich gegen eine fleischige Mauer.
    Es machte: »BUUUM!«
    Und gleich darauf: »UUUUAAAH!«
    Im nächsten Moment lag ein dicker Mann, flach wie eine Flunder, vor mir auf dem Boden.
    Ich ruderte mit den Armen. Hundertpro war ich drauf und dran, in diese Masse aus Fleisch zu krachen. Doch da krallten sich ein paar dürre Finger in mein T-Shirt und zogen mich zurück.
    Finn!
    »Oh-oh, das gibt Ärger«, prophezeite er mir und blickte dabei besorgt auf den dicken Mann am Boden, der wie ein Käfer mit Armen und Beinen in der Luft zappelte.
    »Mierda«, murmelte ich.
    Der Mann rappelte sich langsam auf. Sein Gesicht war zu einer wütenden Fratze verzogen. Seine Augen durchbohrten mich wie glühende Feuerpfeile.
    Ich wollte etwas sagen. Mich entschuldigen. Aber ich hatte plötzlich meine Stimme verloren.
    »Du Rotzbengel. Dir werde ich die Hammelbeine langziehen«, schnauzte er.
    Ich wich zurück. Doch der dicke Mann war schneller. Er packte mich und schleifte mich zum Kassenschalter.
    »So! Jetzt rufen wir erst mal deine Eltern an«, schnaufte er. »Mal sehen, was die davon halten, dass du auf Inlinern durchs Museum stürmst und unschuldige Menschen über den Haufen fährst.«
    Auweia, dachte ich.
    »Ich glaube, da liegt ein Irrtum vor«, hörte ich plötzlich Finns fiepsige Stimme hinter mir. »Dieser Junge ist doch überhaupt nicht
im
Museum. Er befindet sich noch im Kassenraum.«
    Der Mann guckte erst verdattert und drehte sich dann langsam zu Finn um. »Papperlapapp! Der Kassenraum gehört auch zum Museum«, erwiderte er zornig.
    Ich zerrte an meinem T-Shirt.
    »Lassen Sie mich los! Ich hab doch überhaupt nichts gemacht«, krächzte eine Stimme, die sich verdächtig nach meiner anhörte.
    »Nichts gemacht?! Habe ich das gerade richtig verstanden?«, blökte mich der dicke Mann an. »Das ist Körperverletzung. Dafür könnte ich dich anzeigen!«
    »Lauf weg, Rick!«, schrie mir Finn zu. »Schnell!«
    Der dicke Mann lachte schleimig. »Das muss dem kleinen Früchtchen hier erst mal gelingen«, grunzte er und sein Griff an meinem Kragen wurde noch fester.
    Finn reagierte blitzschnell. Und so, wie ich es ihm im Leben nicht zugetraut hätte. Nie-niemals! Er holte aus und trat dem Dicken direkt vors linke Schienbein.
    »AUUUAHHH!«, schrie der Mann und hopste auf einem Bein im Kreis. »Spinnst du?«
    »Los, Rick!«, kreischte Finn, und im selben Augenblick warf ich mich mit einem Ruck zur Seite, sodass der Griff des Mannes sich ein wenig lockerte. Ich gab ihm noch einen kräftigen Schubs und sprintete hinter Finn her.
    »Halt! Bleibt stehen!«, schrie der Dicke und heftete sich an unsere Fersen.
    Ich skatete wie ein Irrer durchs Museum, immer Finn hinterher, der ein Tempo draufhatte, als ob er Speedy Gonzales höchstpersönlich wäre.
    Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr. Der Dicke hatte eine Abkürzung genommen und kam nur wenige Millimeter hinter mir aus einem Seitengang hervorgeschossen. Ich spürte seinen keuchenden Atem im Nacken. Die Finger seiner rechten Hand streiften meine Schulter. Ich schlug einen astreinen Haken und entkam seiner Pranke um Haaresbreite.
    Puh! Das war knapp!
    »Na gut«, hörte ich ihn japsen. »Dann melde ich das jetzt dem Museumswärter.«
    Ich blickte mich kurz um.
    Der Mann war tatsächlich stehen

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