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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Geld für unsere Abschlussfahrt. Die letzte Abschlussklasse hatte die Idee, an den Wochenenden Autos zu waschen, und dabei sind fast fünftausend Dollar zusammengekommen. Was haltet ihr davon, wenn
wir das dieses Jahr wieder machen? Ich hab schon beim Geschäftsführer vom ›Red Lobster‹ im Einkaufszentrum nachgefragt, ob er uns den Parkplatz zur Verfügung stellt. Was sagt ihr dazu? Habt ihr Lust, Autos zu waschen?«
    Wieder brandete Applaus auf, der diesmal von gellenden Pfiffen und lauten Sprechchören unterbrochen wurde: »Kampffisch-Alarm! Kampffisch-Alarm!« Das ist der traditionelle Gesang, der bei uns an der Schule angestimmt wird, um unsere Football-Mannschaft (»Die Kampffische«) anzufeuern.
    Ich weiß nicht, wer auf die bescheuerte Idee gekommen ist, einen Fisch in unser Schulwappen zu setzen. Fische geben echt lächerliche Maskottchen ab. Aber anscheinend hat das irgendetwas mit der geheimnisvollen Fisch-Wetterfahne auf der Kuppel des Gerichtsgebäudes zu tun.
    Mark wartete ab, ob irgendjemand etwas Konstruktiveres zu seinem Vorschlag beizutragen hatte als »Kampffisch-Alarm«. Ich sah mich ebenfalls um.
    Aber der Einzige, der die Hand hob, war Gordon Wu, der Klassensprecher der elften Klasse. (Aber das war er nur, weil sich außer ihm niemand hatte aufstellen lassen. Die elfte Klasse ist nämlich - hm, wie soll ich es einigermaßen höflich ausdrücken? - etwas apathisch. ) Er stand auf. »Ähem … meinst du, man könnte sich vielleicht etwas anderes einfallen lassen, als ausgerechnet am Wochenende Autos zu waschen? Ein paar Schüler hätten das Wochenende gern frei, um in Ruhe im Computerraum oder im Labor an ihren Projekten zu arbeiten …«
    Er wurde sofort mit Buh-Rufen und »Jetzt mach hier
keinen auf Steph-Landry«-Rufen zum Schweigen gebracht.
    Ich konnte mein Glück kaum fassen. Dass ausgerechnet Gordon Wu mir eine Tür geöffnet hatte, durch die ich treten konnte! Was ich auch sofort tat, bevor Mark die Chance hatte, etwas zu erwidern.
    »Hallo, darf ich was dazu sagen? Gordon hat mich mit seinem Vorschlag auf eine Idee gebracht«, rief ich und erhob mich - und zwar so plötzlich, dass Jasons Füße von der Rückenlehne rutschten und auf den Betonboden knallten, was einen ziemlichen Lärm machte, aber das schien er gar nicht zu merken. Er verrenkte den Kopf nach mir und flüsterte: »Was machst du da? Setz dich wieder hin!«, während Becca mich mit einem Finger im Mund (sie kaut Nägel) völlig entsetzt anschaute.
    Im Publikum wurde es totenstill, alle Augen waren auf mich gerichtet. Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen stieg, versuchte, sie aber zu ignorieren. Das war meine große Chance. Nachdem ich jahrelang auf jeder Schulveranstaltung mehr oder weniger das getan hatte, was Jason bis vor ein paar Minuten auch noch getan hatte - nämlich zu dösen bzw. gar nicht erst teilzunehmen, wenn es nicht sein musste -, war jetzt der Moment gekommen, allen zu zeigen, dass schulisches Engagement kein Fremdwort für mich war.
    »An unserer Schule gibt es so viele talentierte und begabte Schüler«, begann ich und war froh darüber, dass keiner meine zitternden Knie sehen konnte (okay, außer Jason, aber der schaute nicht auf meine Knie). »Eigentlich ist es doch eine Schande, wenn wir das nicht für uns nutzen, oder? Wir könnten das Geld für die Abschlussfahrt
verdienen, indem wir eine öffentliche Auktion veranstalten, bei der wir das versteigern, wovon wir am meisten haben: Talent!«
    Die Menge, die bis dahin verdutzt geschwiegen hatte, begann, aufgeregt zu wispern. Ich sah, dass Lauren Moffats Augen vor Begeisterung aufleuchteten, weil ich mich (mal wieder) öffentlich zum Narren machte. Glaubte sie zumindest. Sie beugte sich zu Alyssa Krueger rüber und zischelte ihr etwas ins Ohr.
    »Ich würde das gern näher erklären«, sagte ich hastig, bevor meine Stimme im allgemeinen Geraune unterging.
    »Schüler wie Gordon zum Beispiel, die sich super mit Computern auskennen, könnten ein paar Stunden ihrer Zeit versteigern, um jemandem zu helfen, einen Computer oder eine Internetverbindung einzurichten.«
    Das Gemurmel wurde lauter. Ich spürte, wie die Menge unruhig wurde. Bald würden die »Zieh hier keine StephLandry-Nummer ab«-Sprüche kommen. Noch hatte ich sie nicht überzeugt. Ich holte tief Luft.
    »Oder du, Mark«, sagte ich und sah zur Bühne, direkt in seine braungrünen Augen. Ob er wohl wusste, welche elektrisierende Wirkung der Blick in diese Augen auf die Schülerinnen der

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