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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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wenn Jason, der ihren Einzug mit Würgegeräuschen kommentierte, mir vehement widersprechen würde.
    Nachdem Lauren und Mark Platz genommen hatten - in der ersten Reihe, weil Mark als Klassensprecher des Abschlussjahrgangs später auf die Bühne musste, um uns mit einer flammenden Rede dazu zu motivieren, beim Geldsammeln für die traditionelle Abschlussfahrt der Zwölften in den King’s-Island-Freizeitpark zu helfen - trat unser Schulleiter Mr Greer ans Mikro. Der Lärmpegel in der Aula sank schlagartig auf null, weil Mr Greer, der leidenschaftlich gern Golf spielt und zum Üben sogar einen Schläger in seinem Büro stehen hat, mit Schülern, die wegen irgendwelcher Vergehen zu ihm ins Büro zitiert werden, angeblich kurzen Prozess macht. In der Autowaschanlage arbeitet ein Typ, der nur noch ein Auge hat, und es geht das Gerücht, Dr. Greer hätte es ihm mit seinem Fünfereisen eigenhändig ausgeschlagen, nachdem Ms Hampe ihn wegen fortdauernd frechen Benehmens zu ihm ins Büro geschickt hatte.
    Dr. Greer räusperte sich. »Ich möchte euch alle zu einem weiteren Schuljahr an der Bloomville High begrüßen …« Jason, der schlaff im Stuhl neben mir hing, sackte noch mehr in sich zusammen und stemmte seine Chucks gegen die Rückenlehne des Stuhls vor ihm, worauf Courtney Pierce (die größte Streberin der Schule) sich mit genervtem Blick umdrehte. » Was denn?« , sagte Jason. »Ich mach doch gar nichts!« Den Satz hat er sich übrigens von meinem jüngeren Bruder Pete abgeschaut.
    Becca, die neben Jason saß und ebenfalls gelangweilt war, packte ihren violetten Glitzerlackstift aus, den sie
sich mit meinem Mitarbeiterrabatt bei uns im Laden gekauft hat (eigentlich kostet er 1,12 Dollar, aber sie hat ihn für dreiundsiebzig Cents bekommen) und begann, kleine Sternchen auf die weiße Gummiumrandung von Jasons Chucks zu malen.
    Jason warf mir zwar einen überraschten Blick zu (»Siehst du? Sie spinnt total!«), hielt aber still und ließ sie machen, als hätte er Angst, sie könne ihm den Stift in den Knöchel rammen, falls er sich bewegte.
    Nach Dr. Greers gehirnerweichend ermüdenden Rede darüber, dass wir das kommende Schuljahr doch bitte nutzen sollten, um unser volles Potenzial auszuschöpfen, kam Wampes Vortrag zur Schulordnung. In Kurzform: Wer spickt, Gewalt gegen andere Schüler ausübt oder mobbt, der fliegt raus und kann sich entweder an der Culver-Militärakademie oder an der Freien Schule anmelden.
    Schwer zu sagen, was schlimmer ist. An der Militärakademie muss man im Morgengrauen aufstehen und sich zum Drill melden, an der Freien Schule wird man gezwungen, eurhythmische Theaterstücke über den Unsinn von Kriegen aufzuführen. Es ist also klüger, nicht gegen die Regeln der Schulordnung an der Bloomville Highschool zu verstoßen.
    Als alle entweder auf die Uhr sahen und sich nach der Pause sehnten oder leise schnarchten, erteilte Wampe endlich Mark Finley das Wort. Der Applaus, der aufbrandete, als er zur Bühne ging, war so donnernd, dass einige Leute - wie Jason, der inzwischen eingenickt war - erschrocken auffuhren.
    »Oh Mann.« Jason betrachtete seine Schuhe, die Becca
außer mit Sternen auch noch mit winzigen Einhörnern verziert hatte.
    »Süß, was?« Becca war offensichtlich begeistert von ihrer künstlerischen Leistung.
    »Oh Mann«, sagte Jason noch einmal und sah nicht so aus, als fände er seine Schuhe sonderlich süß.
    Aber ich hatte keine Zeit, mich mit Jasons Schuh-Drama zu befassen, weil Mark inzwischen das Wort ergriffen hatte.
    »Hallo Leute«, sagte er mit seiner rauen - aber total charmanten - Stimme ins Mikrofon. Er hatte den Mikro-Ständer, nachdem die kurzbeinige Ms Hampe den Platz für ihn geräumt hatte, erst einmal unter dem Gekicher der versammelten Schüler hochschrauben müssen. »Heute beginnt ein neues Schuljahr, und ihr wisst, was das heißt: Die Elftklässler von letztem Jahr sind die Zwölftklässler von diesem Jahr …«
    An dieser Stelle wurde er vom Beifall und den Jubelrufen unterbrochen, mit denen die Zwölftklässler sich selbst dazu beglückwünschten, den Sommer überlebt zu haben, ohne sich betrunken mit dem Auto totgefahren oder beim Kopfsprung ins flache Wasser das Genick gebrochen zu haben (ganz zu schweigen davon dass niemand sich mit Joy-Limonade vergiftet hatte).
    »Alles klar …« Während Mark abwartete, bis der Saal sich wieder beruhigte, grinste er so süß, wie er es immer tut, wenn er verlegen ist. »Ihr wisst, was das bedeutet. Wir brauchen

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