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Wie man sie zum Schweigen bringt

Wie man sie zum Schweigen bringt

Titel: Wie man sie zum Schweigen bringt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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    Sie versprach, sich darum zu kümmern.
    Obwohl alle Indizien auf Seppälä hindeuteten, wollte ich die anderen Möglichkeiten nicht außer Acht lassen. Vielleicht hatte Reijo Rahnasto sich das Motorrad seiner Tochter geliehen? Ich rief seine Daten auf. Er war 1949 geboren und hatte eine Ausbildung als Diplomingenieur mit dem Spezialgebiet Bautechnik, was mich nicht gerade überraschte. 1986 hatte er sich von Eriikkas Mutter scheiden lassen, vor ein paar Jahren war auch seine zweite Ehe geschieden worden. Eriikka, deren Flugzeug gerade im Anflug auf Helsinki sein musste, war seine einzige Tochter.
    Puustjärvi kam herein und bat mich um Rat. Es ging um den Abschluss der Voruntersuchung über eine Körperverletzung und um die Weiterleitung an den Staatsanwalt. Auf der Suche nach der optimalen Verfahrensweise blätterten wir eine halbe Stunde lang im Vorverfahrensgesetz. Gleich darauf rief Koivu an.
    »Tolle Situation hier am Flughafen! Eriikka Rahnasto weigert sich, uns aufs Präsidium zu begleiten. Sie sagt, sie habe nie von Petri Ilveskivi gehört und fühle sich nicht verpflichtet, eine Vernehmung über sich ergehen zu lassen«, schimpfte er. »Erteilst du mir einen Haftbefehl? «
    »Nun mal langsam. Wo ist sie jetzt? «
    »Mit Anu auf der Toilette«, brummte er.
    Koivu und Wang waren kurz vor der Ankunft der Maschine aus New York am Flughafen gewesen, wo das Bodenpersonal sie zum Gate geführt hatte. Da Eriikka Rahnasto ein Namensschildchen trug, war es kein Problem gewesen, sie zu identifizieren. Als Koivu sich vorstellte, hatte sie zu seiner Verblüffung erwidert: »Gut, dass Sie da sind! Ich hatte schon befürchtet, unsere Nachricht sei nicht durchgekommen, da die Polizei sich nicht gemeldet hat. Der Randalierer ist mit dem Steward und dem Kopiloten im Flugzeug, wir haben es nicht gewagt, ihm die Handschellen abzunehmen. Ach, da kommt ja auch Ihre Verstärkung! «
    Koivu hatte sich umgedreht und einige Kollegen in der Uniform der Flughafenpolizei erblickt, die den Ruhestörer in Gewahrsam nehmen wollten. Der angetrunkene Passagier war in Handschellen gelegt worden, nachdem er Eriikka Rahnasto, die ihm keinen Drink mehr servieren wollte, geschlagen hatte. Das achtstündige Rauchverbot hatte seine Nerven arg strapaziert, doch das Nikotinkaugummi, das die Stewardessen ihm angeboten hatten, hatte er ausgeschlagen.
    Koivu und Wang hatten Eriikka Rahnasto Gelegenheit gegeben, den Flughafenpolizisten die Sache zu erklären, und sie dann beiseite genommen. Nach dem ungewöhnlich anstrengenden Flug war sie erschöpft. Offenbar hatte ihre antrainierte Geduld noch gereicht, um mit dem randalierenden Passagier fertig zu werden, doch eine polizeiliche Vernehmung ging über ihre Kräfte.
    »Bitte sie um Erlaubnis, Gipsabdrücke von ihren Reifen machen zu dürfen, und sag ihr, wir kommen morgen auf die Sache zurück«, wies ich Koivu an. »Inzwischen kannst du ihre Einkommensverhältnisse überprüfen und die ihres Vaters auch gleich. Ich setze Puustjärvi und Puupponen nochmal auf Väinölä an, Marko Seppälä und er haben nämlich gemeinsame Bekannte .  «
    Da Suvi Seppälä meine Erwartungen erfüllt und ich meinen Vortrag überlebt hatte, gönnte ich mir einen frühen Feierabend. Endlich hatte ich beim Einkaufen einmal Zeit, in aller Ruhe die besten Tomaten auszusuchen und zu überlegen, ob ich dazu Schnittlauch oder Basilikum nehmen sollte. Das DNA-Ergebnis der Proben aus Marko Seppäläs Wohnung würde erst nach dem Ersten Mai vorliegen. Bei der Polizeiarbeit kam es oft auf Schnelligkeit an, was mir bei meiner ungeduldigen Natur ganz recht war, aber manchmal musste man sich auch gedulden können.
    In unserem Garten bewunderten Iida und ich die ersten Krokusse. Jahr für Jahr drangen sie durch das tote Gras ans Licht. Wir leisteten ihnen Geburtshilfe und gingen dann in die Küche, um das Essen vorzubereiten. Iida wollte mir helfen. Sie platzte fast vor Stolz, als sie die Basilikumblätter in Stücke reißen und in die Salatschüssel legen durfte. Während der Hähnchentopf im Ofen schmorte, legte ich mich mit Iida aufs Bett und las ihr vor, wobei Einstein uns Gesellschaft leistete. Ich hätte stundenlang zwischen Kind und Katze liegen mögen, doch schließlich trieb uns der Hunger aus dem Bett.
    »Lass uns nach Elfvik fahren und die Ornithologen beobachten«, schlug Antti nach dem Essen vor. »Mein Kollege meint, heute wäre ein großer Vogelzug zu erwarten. Auf jeden Fall können wir den

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