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Wie man sie zum Schweigen bringt

Wie man sie zum Schweigen bringt

Titel: Wie man sie zum Schweigen bringt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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Haushälfte reserviert, wo die Golden Retriever der beiden Familien Babysitter spielten. Aus den Lautsprechern schallte die passende Musik: Ein Pionierchor pries Onkelchen Lenin. Ich postierte mich am Tisch mit den Nüssen und Salzcrackern. Ein etwa dreißigjähriger, muskulöser Mann kam dazu, griff in die Pistazienschüssel und verwickelte mich in ein Gespräch über die gegenwärtige Lage der finnischen Rockmusik. Er hieß Juuso und erzählte, er habe Ende der achtziger Jahre selbst in einer Band gespielt, die jedoch nicht besonders erfolgreich gewesen sei.
    Obwohl ich mir vorgenommen hatte, mir höchstens einen leichten Schwips anzutrinken, schien mein Bowlenglas sich wie von selbst zu leeren. Juuso wich nicht von meiner Seite, obwohl er meinen Trauring sah und gemerkt haben musste, dass Antti mein Mann war. Wir führten eine heftige Diskussion über die Band Popeda. Juuso behauptete, noch nie eine erwachsene Frau kennen gelernt zu haben, die Popeda mochte.
    »Dann hast du bisher immer die falschen Frauen getroffen«, lachte ich.
    »Wahrscheinlich verbringe ich zu viel Zeit mit Intellektuellen. Was machst du übrigens beruflich? « Er setzte sich zu mir auf die Sessellehne, sein Rasierwasser roch nach Bergamotte und Leder.
    »Ich bin Polizistin .  «
    »Ehrlich? « Er zuckte sichtlich zusammen. »Was für eine Polizistin? «
    »Hauptkommissarin. Leiterin des Dezernats für Gewaltkriminalität bei der Espooer Kripo .  «
    Er musterte mich, dann lächelte er breit. »Beinah wäre ich dir auf den Leim gegangen. Aber im Ernst, was machst du? «
    »Das ist kein Witz. Frag die Jensens, wenn du mir nicht glaubst .  « Juuso stand auf, um sich Bowle nachzugießen, setzte sich aber nicht wieder hin, sondern baute sich herausfordernd vor mir auf.
    »Krimichefin, so. Törnt es dich an, Männern Handschellen anzulegen? «
    »Das hab ich in meinem Rang nicht mehr nötig«, gab ich zurück; die Lust am Flirten war mir vergangen. Als er auch noch wissen wollte, welche Fälle ich gerade bearbeitete, fühlte ich mich wie gelähmt. Ich hatte absolut keine Lust, über meinen Job zu reden. Zum Glück hörte ich Iida im Kinderzimmer kreischen und hatte einen Vorwand, mich zu verdrücken.
    Als ich kam, war es im Kinderzimmer wieder friedlich, Iida hatte den kleinen Streit mit Kerkko Jensen schon vergessen. Der neunjährige Juri hielt für die Kleineren eine Schulstunde, auch Iida lernte eifrig die Buchstaben. In Kanerva Jensens Zimmer stillte eine Frau ihr Baby, und ich spürte einen leisen Stich, als ich das zufriedene Schmatzen hörte und den Milchgeruch wahrnahm.
    »Hier steckst du also. Ich dachte schon, du wärst mit dem Musiker durchgebrannt«, sagte Antti hinter mir und schlang die Arme um mich.
    »Ich hab kein Bedürfnis, mit irgendwem durchzubrennen .  «
    »Auch nicht mit mir? Die Tür zur Sauna lässt sich abschließen«, lachte er, und das Glitzern in seinen Augen kam nicht nur vom Alkohol. Wir gingen die Treppe hinunter in die kalte Sauna und legten los. Ich fühlte mich wie auf der Studentenfete, als Kristian und ich einen Stuhl unter die Klinke der Clubzimmertür geschoben hatten, sodass der Assistent für Vertragsrecht, der seine Brieftasche suchte, vergeblich an der Tür gerüttelt hatte. Ich zog Antti das Hemd aus, erkundete das vertraute Tal zwischen den Brustmuskeln, den dunklen Streifen, der vom Nabel abwärts lief, und die kleine Erhebung am Rückgrat, die zu den Pobacken führte. Meine Brustwarzen richteten sich erwartungsvoll auf, mein Mund gierte nach Anttis Haut und schloss sich um sein rötliches Glied. Schließlich schob ich Antti auf den Fußboden und setzte mich auf ihn, betrachtete das Mienenspiel auf dem vertrauten, lieben Gesicht, den zuckenden Mund und die flatternden Lider, und wusste nichts mehr von der Welt.
    Zufrieden lächelnd traten wir den Rückweg an. Eva, die unsere Abwesenheit bemerkt hatte, warf uns einen amüsierten Blick zu. Es wurde Zeit, den Sekt aufzumachen. Er spülte mir Anttis Geschmack von den Lippen, doch ich wusste, dass ich ihn von neuem schmecken durfte, sooft ich wollte. Wir mischten uns getrennt unter die Gäste, doch die Erinnerung an das Intermezzo in der Sauna schwebte den ganzen Abend lang zwischen uns, wir brauchten uns nicht einmal zu berühren, es genügte, dass wir es wussten. Der Schneeregen hatte endlich aufgehört, als wir gegen Mitternacht im Taxi nach Hause fuhren, berauscht vom Wein, von der angenehmen Gesellschaft und voneinander.
    Am Sonntag nach dem

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