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Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Titel: Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen
Autoren: Marlitt Wendt
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werden. Pausen helfen, das Gelernte sacken zu lassen, und tragen zur Entspannung bei.
     

    Besuchen Sie Ihr Pferd einmal auf der Weide, ohne irgendwelche Forderungen zu stellen, und genießen Sie den freundschaftlichen Kontakt.
     
    Kennzeichen des Spiels

Kennzeichnend für das Spiel ist der fehlende Ernstbezug. Bewegungen oder Teile von Verhaltensweisen, die in anderen Zusammenhängen durchaus Ernstbezug haben können, werden im Spiel frei miteinander kombiniert. So spielen Pferde in lockerer Abfolge sowohl Elemente des Fluchtverhaltens als auch des Aggressions- oder Sexualverhaltens. Häufig werden die Handlungen von den Spielpartnern stark übertrieben, es wird sehr schnell gelaufen, wild abgestoppt oder spielerisch gebissen. Deutlich erkennbar ist die spielerische Absicht am sogenannten Spielgesicht mit seinen entspannten Gesichtszügen und der vorgeschobenen Oberlippe.
Besonders Jungtiere spielen sehr intensiv, sie leben damit ihre Neugier aus und stärken ihre Muskulatur. Großen Wert hat das Spiel in Bezug auf die Sozialisation. Die Fohlen lernen andere einzuschätzen, zu kooperieren, ihre eigenen Aggressionen und Ängste zu kontrollieren und Freundschaften und soziale Bindungen zu entwickeln, die zum Teil ein ganzes Leben lang fortbestehen. Auch das Gehirn entwickelt sich im Spiel außerordentlich effektiv. Daher ist es immens wichtig, jedem Fohlen gleichaltrige Spielpartner zu bieten. Erwachsene Pferde spielen sehr viel seltener, manche auch so gut wie gar nicht mehr. Einige Wallache bleiben allerdings auch das ganze Leben lang verspielt, möglicherweise deshalb, weil ihre eingeschränkte Geschlechtsentwicklung zu einem unvollständigen Erwachsenwerden geführt hat.
     

    Pferde sind von Natur aus verspielt und festigen damit auch die sozialen Bindungen.

Positives Lernen
    Positives Lernen
    D
    ie beeindruckende Lernfähigkeit der Säugetiere hat sie unbestritten zu einem Erfolgsmodell der Evolution gemacht. Ein Pferd lernt – ebenso wie ein Mensch – immer aus den Folgen des eigenen Verhaltens. Es kann so seine Erfahrungen als positiv oder negativ abspeichern. Verhalten, das sich lohnt oder in der Vergangenheit einmal gelohnt hat, wird häufiger gezeigt. Verhalten, das sich nicht lohnt, wird seltener gezeigt. Wir können also davon ausgehen, dass Verhaltensweisen, die unser Pferd häufig zeigt, sich irgendwann einmal gelohnt haben müssen. Auch wenn es sich wie das Scharren am Anbindeplatz um eine lästige Eigenschaft handelt: Sie muss in der Vergangenheit einen Nutzen für das Pferd gehabt haben, sonst würde es nicht seine Energie daran verschwenden. Diesen Nutzen für das Pferd gilt es zu entdecken. Dann kann man einen Trainingsplan entwickeln, um dem Pferd ein alternatives Verhalten schmackhaft zu machen.
     

    Belohnungen machen das Lernen leichter!
    Wie lernen Pferde?
    Wie lernen Pferde?
    Spielend leicht lernt das Pferd und erweitert seinen Erfahrungshorizont im positiven Sinne, wenn es die Erfahrung macht, dass eine neue Übung sich lohnt, es also angenehm ist, mit uns Menschen zu arbeiten. Wenn wir unserem Pferd also etwas Neues beibringen möchten, müssen wir ihm ständig positive Rückmeldungen geben, damit es merkt, zumindest auf dem richtigen Weg zu sein. Diese Rückmeldung geben wir dem Pferd in Form einer freundlichen Zuwendung oder in Form von Belohnungen.
    Dadurch wird die Motivation, etwas für den Menschen zu tun, ungemein erhöht. Das Pferd hat Spaß daran, mit uns zusammen zu sein und herauszufinden, welche Lösung es für eine neue Aufgabe entdecken kann.
    Die einfache Tatsache, dass ein sich lohnendes Verhalten häufiger gezeigt wird. kann man als biologisches Naturgesetz bezeichnen, das universell für alle denkenden Lebewesen auf unserem Planeten gültig ist. Der Mensch vermittelt dem Pferd über die Belohnung eine vollständige und eindeutige Information und er sagt im übertragenen Sinne: „Ja, richtig!“ Damit wird dem Tier deutlich, dass eben genau diese Problemlösung vom Menschen gemeint ist und es keine weiteren Lösungsmöglichkeiten mehr ausprobieren muss. Es kann in Ruhe immer diese eine Reaktion wiederholen, es erfährt Sicherheit und durch die erfolgreiche Wiederholung entwickelt es mehr und mehr Spaß an der Sache. So ist das Lernen ohne Stress, Angst oder Frustration für das Pferd möglich. In dieser positiven Grundstimmung lernt das Pferd gern und leicht und ist offen für neue Erfahrungen. Warum? Weil diese neuen Lernerfahrungen dem Pferd einen eigenen Vorteil
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