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Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Titel: Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen
Autoren: Marlitt Wendt
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Automatisch assoziieren wir damit Schmerzen und Leid. Dem Pferd geht es nicht anders, wenn es uns mit der Futterschüssel in der Hand sieht oder aber mit der Peitsche.
     

    Pferde lernen situationsbezogen – deshalb ist es so wichtig, für eine positive Atmosphäre beim Training zu sorgen.
    Wir leben in Parallelwelten
    Wir leben in Parallelwelten
    Mensch und Pferd sind gefangen in ihrer jeweils eigenen Realität. Unsere spezifischen Sinneswahrnehmungen werden unterschiedlich vom Gehirn verarbeitet. Das Gehirn verarbeitet einige Eindrücke bewusst, während andere keine weitere Beachtung finden sollen, damit nicht „die Sicherungen durchbrennen“, wenn Millionen von Sinneseindrücken zu Überreizungen führen. Bei jedem Pferd (und jedem Menschen) haben sich durch die angeborenen Anlagen, die persönlichen Erfahrungen und die dazu gehörenden Gefühle ganz charakteristische Filter entwickelt, welche entscheiden, was wichtig ist und was nicht. Während der eine von uns möglicherweise immer darauf achtet, welches Kleidungsstück die Kollegin trägt, nimmt ein anderer vielleicht eher eine neue Topfpflanze auf der Fensterbank wahr.
     

    Damit die vielen Sinneseindrücke nicht zu Überreizungen führen, werden sie nur teilweise bewusst verarbeitet.
     
    Jedes Individuum besitzt eine unverwechselbare Wahrnehmungsstruktur und bildet unbewusst seine persönliche Realität ab. Es wächst je nach äußeren Bedingungen ein einzigartiges Gehirn mit individuellen Sinnverbindungen und Fähigkeiten heran. Ein kostbarer Teil ist uns durch unsere Gene von unseren Eltern mit auf den Weg gegeben worden, aber ein weiterer Anteil des Charakters wird durch die Lebenserfahrungen in das Gehirn eingeprägt. Bei dem einen wurde vielleicht die Fähigkeit gefördert, Probleme lösen zu können, bei einem anderen wurde dagegen nur darauf geachtet, dass das Gehirn zu funktionieren hat, ohne die Entwicklung von Kreativität zu unterstützen.
    Im Prinzip geschieht dies bei Pferdegehirnen ganz genau so. Im folgenden → Kapitel werde ich über die kreativen Möglichkeiten berichten, die Motivation des Pferdes spielerisch zu fördern, da Lernerfolge und Intelligenzsteigerung nur mit einem motivierten Pferd zu erreichen sind.

Motivier Dein Tier!
    Motivier Dein Tier!
    Z
    eit- und Leistungsdruck haben im Umgang mit dem Pferd nichts verloren und sind Gift für die freundschaftliche Beziehung. Für ein positives und erfolgreiches Miteinander – ganz gleich in welcher Disziplin und mit welchem Anspruch – ist das Stichwort Motivation ganz entscheidend.
    Unter Motivation kann man sich die innere Stimmung eines Pferdes vorstellen, welche es dazu veranlasst, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen. Ein Pferd hat für die Richtung und Intensität einer Handlung eine innere Handlungsbereitschaft, die von seinen persönlichen Beweggründen gesteuert wird. Es wird aufgrund einer Vielzahl an empfundenen Stimmungen und Umweltfaktoren zu der einen Handlung motiviert sein und zu einer anderen nicht. Diese dynamische Balance ändert sich naturgemäß ständig. Ein hungriges Pferd wird sich auf Nahrungssuche begeben und hier hoch motiviert sein, allerdings zum selben Zeitpunkt möglicherweise „keine Lust“ auf Spielereien mit Artgenossen haben. Wenn es dann später satt und zufrieden ist, kann die Sache schon ganz anders aussehen.
    Hast Du Lust?
    Hast Du Lust?
    Die Motivation unserer Pferde ist von entscheidender Bedeutung. Nur dann, wenn wir unser Pferd davon überzeugen, dass es eine tolle Erfahrung ist, mit uns zusammenzuarbeiten, können wir ein Training ohne Zwang und Druck aufbauen. Zum anderen wird unser Pferd nur dann in unserem Sinne handeln, wenn es dafür aktuell eine Veranlassung sieht. Fakt ist: Ein Pferd möchte auch Verhaltensweisen, die es an sich schon gut gelernt hat, manchmal nicht unbedingt ausführen, weil es dazu nicht motiviert ist. Wenn wir unser Pferd aus seinem wohlverdienten Mittagsschläfchen mit auf den Reitplatz nehmen wollen, müssen wir uns überlegen, wie wir es zur eifrigen Mitarbeit motivieren können, obwohl es von seiner inneren Stimmungslage her eigentlich anderes im Sinn gehabt hätte.
    Doch warum sollte ein Pferd überhaupt mit uns zusammen arbeiten wollen? Warum arbeiten wir Menschen? Entweder freiwillig, weil wir begeistert von einer Sache sind, oder weil wir es müssen und keine andere Wahl haben, oder weil wir für eine Arbeit bezahlt werden. So bringt eine Tätigkeit möglicherweise an sich keinen Spaß, doch durch die
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