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Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Titel: Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen
Autoren: Marlitt Wendt
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Bezahlung wird sie für uns durchaus annehmbar. Aufgaben, die sich nicht für uns auszahlen und die auch keinen Spaß machen, werden wir immer nur widerwillig erledigen und versuchen, sie zu vermeiden oder hinauszuzögern.
     

    Dem Pferd das Zusammensein mit dem Menschen angenehm machen – darin besteht die Hauptaufgabe eines jeden Reiters.
     
    Ebenso wird es auch unserem Pferd ergehen. Manche Dinge wird es von sich aus gern machen. Viele Pferde gehen beispielsweise sehr gern mit ihrem Menschen spazieren, weil sie neugierig sind und Interesse an ihrer Umgebung haben. So einen kleinen Spaziergang würden sie vielleicht auch unternehmen, wenn der Weidezaun eine Lücke aufweisen würde, da die Natur ihnen eine gewisse Neugier mitgegeben hat, um in der Lage zu sein, die Umgebung zu erkunden und so bessere Lebensbedingungen oder Partner zu finden. Ein nicht neugieriges Tier wäre zu wenig variabel in seinem Verhalten und würde wichtige Gelegenheiten im Leben verpassen.
    Meistens sind jedoch wir Menschen es, die bestimmte Ideen der Freizeitgestaltung mit zu den Pferden nehmen und versuchen, sie von unseren Ideen zu überzeugen. Damit sich die Sache auch für die Pferde lohnt und sie einen Nutzen in der Zusammenarbeit erkennen können, müssen wir eine Art „Bezahlung“ aushandeln, sodass unser Pferd eine bestimmte Tätigkeit, für die es eigentlich keine besondere Vorliebe verspürt, trotzdem gern ausführt, eben weil es eine Belohnung dafür erwartet.
    Pferde, die positiv motiviert werden, beteiligen sich mit sichtlichem Spaß an der „Arbeit“ und sie sind glücklich darüber, sich Belohnungen und Bestätigungen verdienen zu können.
    Die richtige Arbeitseinstellung
    Die richtige Arbeitseinstellung
    Was trägt allgemein zur positiven Arbeitseinstellung unserer Pferde bei und erhöht ihre Motivation, jetzt und heute etwas mit uns zu unternehmen? Zunächst einmal sollten alle natürlichen Bedürfnisse des Pferdes erfüllt sein: Hunger und Durst müssen gestillt sein, es braucht einen artgerechten Lebensraum, Artgenossen und Beschäftigung. Darüber hinaus werden besonderes Futter, Streicheleinheiten und eine verständnisvolle Zuwendung als positive Erfahrungen angenommen, wobei vor allem diejenigen Dinge einen hohen Stellenwert haben, die einem Pferd nicht allzu oft zur Verfügung stehen.
    Viele Pferde sind sehr neugierig. Sie lieben die kleinen Überraschungen im Leben und benötigen Abwechslung, um nicht geistig zu verkümmern. Hier ist es oft sehr leicht, ein Pferd glücklich zu machen. Schon ein neues Spielzeug oder ein kurzer Spaziergang auf unbekannten Wegen regen die Sinne des Pferdes angenehm an. Besonders nachhaltig wirkt sich die Abwechslung auf unsere Zusammenarbeit aus, wenn das Pferd realisiert, dass eben diese tollen, neuen Erlebnisse mit unserer Person verknüpft sind. Wir werden so als attraktiver und wichtiger Bestandteil ihres Lebens wahrgenommen. Der Sozialkontakt und das gemeinsame Erleben schöner Augenblicke von Pferd und Mensch schafft die Grundlage für eine echte Partnerschaft.
    Untrennbar gehört zum Spaß das Gefühl der Sicherheit, die momentane Situation unter Kontrolle zu haben. Jedes Pferd muss sich in neuen Situationen sicher fühlen, damit es sie entspannt auf sich wirken lassen und als Bereicherung seines Lebens annehmen kann. Für dieses Sicherheitsgefühl braucht es Erfolg. Aufgaben, die an das Pferd gestellt werden, müssen prinzipiell lösbar sein und sollten vom Anspruchsniveau an die intellektuellen Möglichkeiten des Tieres angepasst sein. Mit einem Jährling werden wir also andere Spiele spielen als mit unserem Rentnerpferd. Jedes Pferd, ob jung oder alt, braucht von uns eine eindeutige Rückmeldung über den Erfolg der eigenen Bemühungen. Es darf mit der Bewältigung einer Aufgabe nicht allein gelassen werden und einer Aufgabe nicht allein gelassen werden und sollte an der Freude über seine erbrachten Leistungen teilhaben können. An solche Erfolge wird es sich gern zurückerinnern, und auch diese Erinnerung trägt zu einer positiven Lebenseinstellung bei. Besonders leicht ermöglichen wir unserem Pferd Erfolgserlebnisse, wenn wir es entweder stark instinktiv verankerte Verhaltensweisen, wie das gemeinsame Laufen, oder schon häufig belohnte Aufgaben leicht abgewandelt wiederholen lassen. Beispielsweise können wir ein Ballspiel zur Abwechslung statt in der Reithalle mal auf dem Springplatz spielen. Bei aller Abwechslung sollten die Pferde natürlich nicht überfordert
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