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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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war schon zum Teil aufgeknöpft.
Ihre Angst stieg und brachte sie fast der Hysterie nahe. Er war doppelt so groß
wie sie. Selbst wenn es ihr gelänge, seine Hand wegzuschieben und um Hilfe zu
rufen, würde sie niemand hören, weil die Wände zu dick waren und sich niemand
in der Nähe befand.
    Sie fing
an, wild um sich zu schlagen. O Gott, wie schwer der Kerl war! Sein übler Atem
beleidigte ihre Nase, Tränen brannten in ihren Augen. Als er sie kurz losließ,
um nach ihrem Nachthemd zu fassen, riß Velvet sich los, verzweifelt bemüht,
sich zu befreien. Noch ehe sie ihren Schrei ausstoßen konnte, hatte er den Laut
mit einem Schlag der flachen Hand abgewürgt. Ein zweiter Schlag riß ihre Lippen
auf. In ihren Ohren
dröhnte es. Mit derben Fingern riß er ihr Hemd vorne auf, tastete nach einer
Brust und knetete sie so fest, daß sie schrill aufjammerte.
    »Kleine, du
wirst tun, was ich will. Du wirst es rasch lernen. Sergeant Dillon duldet bei
Weibern keine Widerrede.«
    Velvet
schmeckte den Kupfergeschmack des eigenen Blutes im Mund, doch ihr
Widerstandsgeist war ungebrochen. Sie drehte und wand sich und versetzte ihm
Tritte, schaffte es aber nicht, ihn abzuwehren. Ihr Aufschrei erstarb unter seinen
wulstigen Lippen, die sich gierig und sabbernd auf sie drückten. Ihr Ekel war
so groß, daß sie schon glaubte, sie würde sich im nächsten Moment erbrechen.
    Da faßte
sie in sein Haar und biß mit aller Kraft in seine Zunge, die sich in ihren Mund
drängte. Mit einem gotteslästerlichen Fluch zuckte er zurück, ließ seine Faust
vorschnellen und hieb auf ihr Kinn, worauf sie fast bewußtlos rücklings aufs
Bett krachte.
    »Verdammtes
kleines Luder. Dafür wirst du bezahlen.«
    »Du bist
es, der bezahlen wird«, ließ sich eine sanfte Stimme vernehmen, in deren Ton
tödliche Bedrohung mitschwand. »Ich werde dich töten, Sergeant. Mit diesen
beiden Händen werde ich es tun.«
    Vor
Schmerzen wimmernd und völlig benommen, hatte Velvet das Gefühl, daß sich der
Raum um sie drehte. Dennoch erkannte sie die hochgewachsene bedrohliche
Gestalt, die in der Dunkelheit aufragte. Jason war gekommen. Sie blinzelte, um
ihren Tränenschleier durchdringen zu können. Gottlob, Jason war da.
    Der
Sergeant richtete sich auf, den Blick auf seinen unverhofften Widersacher
geheftet, und Velvet raffte ihr zerrissenes und blutbeflecktes Nachthemd über
ihren schmerzenden Brüsten zusammen.
    »Die Kleine
gehört mir, Kamerad. Wenn ich dich zuerst umlegen muß, bevor ich sie kriege,
soll es mir recht sein.«
    »Hände weg
von ihr«, zischte Jason. Zum erstenmal erfaßte Velvets Blick sein Gesicht.
Fast hätte sie erneut aufgeschrien, als sie die Mordlust darin las. Seine
Augen waren so durchdringend, daß sie schwarz wirkten, sein Mund zu einem
harten, grimmigen Strich zusammengepreßt. Jeder Muskel seines mächtigen
Körpers bebte vor Wut. Er ballte die Fäuste so fest, daß seine Knöchel weiß
hervortraten.
    Aus ihrem Mundwinkel
floß Blut, das sie abwischte, ohne den Schmerz zu registrieren. Völlig auf die
zwei tödlichen Gegner fixiert, sah sie das Aufblitzen von Stahl, als der Sergeant
mit blitzschnellem Griff aus seinem Stiefel eine schmale, silbern aufblitzende
Klinge zog.
    »Jason!
Achtung!«
    Er wich mit
einem Ruck aus, und die Klinge verfehlte ihn nur knapp. Jason stieß ein
fauchendes Geräusch aus. Sein verzerrtes Lächeln verlieh ihm etwas
Raubtierhaftes. Velvet fuhr mit der Zunge nervös über ihre Lippen. Sie zitterte
am ganzen Körper. Noch nie hatte sie ihn so gesehen, nie hätte sie sich diese
rücksichtslose Entschlossenheit vorstellen können, die seine markanten Züge zu
einer kalten Fratze des Zorns erstarren ließ.
    Jason
vollführte einen Kreis, doch in der kleinen Kammer war nicht viel Raum für
Manöver. Der große Sergeant grinste bösartig.
    »Sie ist
ein leckerer Happen, wie? Jede Wette, daß ich sie hart hernehmen werde.«
    Jasons
Pupillen schrumpften zu Nadelspitzen. Er malmte mit den Zähnen, doch konnten
die Worte des anderen seiner eisernen Beherrschung nichts anhaben. Im
Gegenteil, sie steigerten sie noch.
    »Ich bringe
dich um«, wiederholte er. »Ich werde dich mit deinem eigenen Messer zerstückeln
und mich über jeden einzelnen Blutstropfen freuen, den ich deinem
nichtswürdigen Kadaver entlocke.«
    Velvets
Kehle entrang sich ein Röcheln. Diesen Mann kannte sie nicht. Er jagte ihr fast
so viel Angst ein wie vorher der Sergeant. Sie drückte sich in eine Ecke, als
der bullige Offizier Jason wie ein

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